[Talk-at] burgenländische Landesstraßen

Friedrich Volkmann bsd at volki.at
Sun Jan 6 20:37:27 UTC 2013


On 06.01.2013 17:02, Jimmy_K wrote:
> Wenn er "meine" Daten gelöscht hätte, dann wäre ich ordentlich
> angepisst.

Nicht bös sein, aber maxspeed=100 auf Freilandstraßen ist keine große 
schöpferische Leistung. Die kann ein Bot genauso setzen. Da müsstest du noch 
viel angepisster sein, wenn dir jemand Nodes verschiebt, weil er von einem 
anderen Orthofoto abzeichnet.

Was glaubst du, wie oft meine Daten verhunzt oder gelöscht werden. Darunter 
z.B. Berggipfel und Höhlen, wo ich extra hunderte km gefahren bin und mich 
stundenlang durchs Dickicht geschlagen habe um sie einzumessen.

Ich schreibe dann meistens die Verhunzer an. Umgekehrt hat mich noch nie wer 
angeschrieben, dass ich seine Daten verhunzt hätte. Das kommt nämlich nicht 
oft vor. Auch die 100er-Löschungen sind eine Ausnahme. Allein schon deshalb, 
weil im von mir bearbeiteten Gebiet wenige 100er gesetzt waren. D.h. auch 
wenn einige behaupten, dass es Konsens sei, überall maxspeed=100 zu setzen 
(warum auch immer), spricht der Datenbestand doch eine andere Sprache. 
Zumindest im Bgld war und ist auf mindestens 99% der Freilandstraßen eben 
kein maxspeed=100 gesetzt.

> -) Daten von anderen Löschen, weil sie mal Probleme machen KÖNNTEN? Wäre
> es da nicht sinnvoller die Daten mit einem fixme zu versehen und falls
> das Wunder geschieht und in Österreich die vmax tatsächlich auf 80 oder
> 90 gesenkt wird, dann überlegen wie mit den Daten weiter verfahren wird?

fixme zu setzen ist nicht viell was anderes als die Daten gleich zu ändern. 
Denn fixme heißt, da ist was falsch und gehört geändert, oder zumindest mit 
einer hohen Wahrscheinlichkeit. Ein fixme ist also nur ein Ändern auf Raten.

> Oder falls es aufgrund der Redundanz wirklich mal Probleme gibt, könnte
> ein bot losgelassen werden.

Ohne source:maxspeed weiß ein Bot nicht, welche maxspeed=100 "echt" sind.

> -) In Österreich inkludiert 100 auf der Bundesstraße automatische
> "maxspeed:source=rural", denn es ist keine Beschilderung mit 100 km/h
> auf Bundesstraßen vorgesehen. Den Fall  in Wulkaprodersdorf kenne ich
> nicht, aber ich habe Zweifel, dass die Schilder auf einer Bundesstraße
> stehen. (In OSM gibt es in der Nähe kein maxspeed=100)

Kann sein, dass es nicht getaggt ist. Der 100er steht dort, weil die 
Autobahn fugenlos in eine Autostraße übergeht und sich die Leute erst 
runterbremsen, wenn sie mehrmals den 100er vor die Nase gehalten bekommen.

> -) Ich finde das Eintragen von maxspeed=50 + source:maxspeed=rural
> aufgrund von Satellitenbilder viel Gefährlicher als irgendwelche
> Redundanzen! Es erweckt den Eindruck, dass die Straßen schon ordentlich
> getagged wurden, dabei wurde nur geschätzt. (Ich kann von einem Luftbild
> innerhalb der Ortsgebiete in meiner Umgebung nicht erkennen, ob dort 30
> oder 70 erlaubt sind, was es hier alles gibt). Das ist vortäuschen von
> Daten, mit welcher Motivation auch immer...

Hundertprozentige Genauigkeit werden wir nie haben, es ist alles nur eine 
Annäherung. Man kann nicht ein Gebiet so fertig mappen, so dass es nie 
wieder wer anschauen muss. Vor 2 Jahren habe ich mühsam halb Favoriten 
gemappt, das ist inzwischen alles für die Würschte, weil es jetzt die viel 
genaueren wien.at-Daten gibt, und die Hälfte der Geschäftslokale haben die 
Besitzer gewechselt.

Genauso ist es mit den maxspeed. Die vom Luftbild geratenen maxspeed sind 
eine Annäherung. Wenn ein Mapper vorbeikommt, macht er eine bessere 
Annäherung. Der nächste macht es noch genauer. Vielleicht gibt es mal 
OGD-Daten, dann geht es noch genauer. Und wenn jemand die Tafeln mit 
Theodolit eingemessen hat, ist es immer noch keine Garantie, dass alles 
stimmt, denn vielleicht wurden schon am nächsten Tag andere Tafeln 
aufgestellt. Geodaten aktuell zu halten und zu verbessern, ist kein Projekt, 
sondern ein Prozess.

Aber ich geb dir schon recht, aus den Tags maxspeed=50 + 
source:maxspeed=AT:urban geht nicht hervor, dass sie nur von Luftbildern her 
geschätzt sind. Ich würde maxspeed=AT:urban + 
source:maxspeed=survey/Bing/geoimage.at/OGD/... besser finden. Doch diese 
Tagging-Variante ist in AT leider nicht üblich.

> -) Was für mich aktuell FÜR ein maxspeed=100 spricht ist, dass wenn
> Router auf Strecken ohne maxspeed von zulässigen 100 km/h ausgehen,
> kommt es in manchen Gebieten zu gigantischen Berechnungsfehler, wenn es
> nur Ortsgebiet wäre.

Drum werden auf highway=tertiary oder höher die maxspeed im Ortsgebiet 
explizit gesetzt.

> Falls die 100 weiter eingetragen werden, könnte der
> Router bei nicht mit einem maxspeed versehenen Straßen von 60-70 km/h
> ausgehen und das Ergebnis wäre trotzdem halbwegs passend. (Sehe ich
> nicht als Taggen für den Router/Render/etc., da ich ja keine Tags
> verbiege, damit etwas wo besser aussieht, funktioniert, etc.)

Das ist für die Länder, wo der Erfassungsgrad noch gering ist, sicher eine 
Möglichkeit. Aber letztlich ist das eine Entscheidung der Entwickler. Unsere 
Aufgabe ist es, die Daten so bereitzustellen, dass man was draus machen 
kann. Und da ist eine klare Definition "Default ist 100" auf alle Fälle 
nutzbarer als so eine Wischiwaschi-Definition mit inside/outside place.

-- 
Friedrich K. Volkmann       http://www.volki.at/
Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria




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