[Talk-at] Gefahr durch Internet-Bergrouten

PPete geoppete at gmail.com
Thu Aug 27 10:36:26 UTC 2020


Gestern gab es in ORF-Bundesland heute OÖ einen Bericht (mit jenem 
Titel) über einige kürzlich stattgefundene Bergrettungseinsätze, die 
teilweise mit falsch eingetragenen Pfaden in der OSM oder der Verwendung 
von ungeeigneten Karten zum Bergwandern zu tun haben. Zu einem der Fälle 
gabs kürzlich auch einen Bericht in den OÖN. Siehe:

https://ooe.orf.at/stories/3064030/
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/abkuerzung-per-routenapp-aufwendige-rettungsaktion-im-toten-gebirge;art4,3286408

Beim Fall am Mittagkogel geht's vermutlich um die Strecke vom 
Rinnerkogel (2012 m) zum Mittagkogel (1823 m) und in weiterer Folge über 
die Grünbergalm runter zum Offensee:
https://www.openstreetmap.org/#map=15/47.7238/13.8372

Ich muss sagen, ich kenne den Weg und Gegebenheiten vorort nicht, aber 
es hört sich für mich an dass sich der Mapper damals Gedanken darüber 
gemacht hat und Schwierigkeit und Sichtbarkeit so bewertet, dass er als 
schlecht sichtbarer, sehr schwieriger alpiner Steig eingetragen ist.
Der Pfad hat "sac_scale=demanding_alpine_hiking" und 
"trail_visibility=horrible"

Nun das große Problem aus meiner Sicht: Es gibt nur sehr wenige Karte 
die diese OSM-Skalen auch darstellen und man schon bei der Planung oder 
später unterwegs sieht, was für ein Pfad einem in etwa erwartet. Wenn 
ihr euch den obigen Openstreetmap-Link anschaut sehen darauf alle Pfade 
gleich aus, ein rot gepunktete Linie. Also ein kaum sichtbarer 
hochalpiner Steig genauso wie ein einfaches, bestens markiertes 
Wanderwegerl durch flachen Wald.

Vorbildlich wird dies soweit mir bekannt nur z.b. auf 
OpenAndroMaps-Karten dargestellt (die ich selber schon lange als 
Standarkarte am Handy verwende) wo Pfade nach Farben (=Schwierigkeit) 
und Strichlängen (=Sichtbarkeit) zu unterschieden sind. Der 
angesprochene Weg ist darin schwarz (sehr schwer) und punktiert (sehr 
schlechte sichtbarkeit) dargestellt.

Letztendlich bleibt die Eigenverantwortlichkeit das man sich vor so 
einer alpinen Tour über geeignetes Kartenmaterial informiert. Und 
zweitens muss man sich ev. als Kartenanbieter auch fragen ob ich 
wirklich jedes hochalpine Steiglein aus den OSM-Daten in meine Karte 
einzeichne, wenn diese darin nicht von gewöhnlichen, gefahrlosen 
Wanderwegerl unterscheidbar sind.

Dann wird vom Bergrettungsmann im ORF-Bericht noch ein Steig nördlich 
des Krippensteins erwähnt bzw. am PC gezeigt, der angeblich gar nicht 
vorhanden ist und auch schon zu Einsätzen geführt hat. Was damit machen? 
Ihn löschen und der Bergrettung über die Löschung Bescheid geben? Oder 
vorher mit ihr Kontakt aufnehmen und fragen welche Abschnitte genau zu 
löschen sind? Er hat gesagt er hätte zum "Kartenanbieter" Kontakt 
aufgenommen, aber scheinbar ohne "Erfolg", der Pfad dürfte immer noch 
vorhanden sein.
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