[Talk-de] Zusammenfassung higway-Tagging

Sven Grüner sven at schunterscouts.de
Mo Nov 19 22:58:31 UTC 2007


Hallo Liste,
Da die highway-Diskussion gerade in einzelnen Aspekten und Sonderfällen
zu versanden zu droht, möchte ich nach Lektüre sämtlicher Posts mal
versuchen das zusammenzufassen. Es wäre schade, wenn wir uns hier alle
gegenseitig die Köpfe einschlagen, nur damit das Thema in wenigen Wochen
wieder auftaucht, weil überhaupt nichts Brauchbares bei rausgekommen ist.

***Ziel der Debatte***
IMHO sollten ein Mapper aus der Schwäbischen Alb und einer aus Hamburg
eine Straße vor der sie gemeinsam stehen auch identisch taggen.
Weiterhin sollten die Kriterien einerseits anfängerfreundlich sein, also
nicht mehr als ein Satz pro Straßenklasse. Andererseits sollte der Profi
auch die Möglichkeit haben über zusätzliche Tags zu verfeinern.
Ein verbindliches Tagging ist absolut nötig, um die Daten wirklich
nutzbar zu machen. Schwierigkeit dabei ist individuelle Besonderheiten
mit einer festen Gesamtstruktur zu vereinen, ohne dabei Details zu
verlieren.

***Staus Quo***
Gegenwärtig orientiert sich das Tagging in highway= an der amtlichen
Klassifizierung und erlaubt gewisse Abweichungen die etwas untransparent
nach inner- und außerorts getrennt sind.

***Meinungen***
Diese gehen weit ausseinander, nicht zuletzt weil einige bemüht sind das
physisch vorhandene zu taggen ("da ist eine Kreisstraße, also tagge ich
eine Kreisstraße") während andere absolut auf das Routen von Autos
fixiert sind.
Generell lassen sich aber zwei Lager ausmachen:

Die einen wollen in highway= die amtliche Klassifizierung aufnehmen, da
dies absolut eindeutig und unmissverständlich ist. Für das
Routing/Ausbauzustand verweisen sie auf eine Vielzahl vorhandener Tags
(lanes=, maxspeed=, highway=stop/crossing/traffic_signals,
width/est_width=,grade1-5) aus denen sich ein Router die
fahrzeugrelevanten herauspicken kann.
Problematisch ist hier, dass die Straßen, wo Klassifizierung und
Ausbauzustand/Bedeutung nicht übereinstimmen, beim ersten,
oberflächlichen Taggen nicht den Tatsachen entsprechend erfasst werden.
Außerdem ist in vielen Städten eine zusätzliche Regelung nötig, die
wiederum Interpretationsspielraum lässt.

Dem gegenüber steht die Ansicht in highway= die
Bedeutung/Befahrbarkeit/Ausbauzustand zu erfassen. Auch wenn dies
vielerorts einher geht, ist die administrative Zuordnung dafür
eigentlich uninteressant. Um das Ziel zu erfüllen wäre hier eine Art
Schlüssel nötig, anhand dessen ein Mapper aufgrund subjektiver Kriterien
die Straße zuordnen kann. Die o.g. Tags würden dann zwar ein wenig
Redundanz enthalten, wären aber trotzdem noch sinnvoll für weitere
Differenzierung.
Problematisch ist hier das der Schlüssel entweder sehr komplex und damit
anfängerfeindlich wäre oder aber stark von der Subjektivität des
einzelnen Mappers abhängt. Weiterhin müsste man ein Tag schaffen das die
administrative Klasse aufnimmt, da ref= hier erwiesenermaßen untauglich ist.

Ich habe mich bemüht objektiv die Standpunkte zusammenzufassen, möchte
aber bemerken, dass ich das erste Schema favorisiere. Es lässt IMHO alle
Möglichkeiten und für einen LKW ist eine andere Straße evtl. besser als
für einen Sportwagen. Beim zweiten Schema trifft der Mapper pauschal die
Entscheidung, welche Strecke besser ist. Für Verkehrsaufkommen und
dergleichen ist IMHO eine Straßenkarte nicht das richtige Medium.
Dynamisch-statistische Lösungen, wie sie hier angesprochen wurden halte
ich für geeigneter. Die Router müssen dann halt ein digitales Abbild der
Welt(OSM), statistische(Tracks) und aktuelle(TMC) Daten vermischen um
die beste Route zu wählen.

Soweit, Sven

Ps: Verflucht, ich schreibe zu langsam und recherchiere zu gründlich,
Gerald war schneller.




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