[Talk-de] Windows Installer (selbst ist der Windows user)
Ulf Lamping
ulf.lamping at web.de
Do Okt 18 10:26:35 UTC 2007
Dirk-Lüder Kreie schrieb:
> Warum soll jemand, der freiwillig als Developer für das Projekt arbeitet
> auf eine betimmte Plattform festgelegt sein?
Das ist doch völlig legitim. Aber ein wenig drauf zu achten, das die
eingesetzten Tools / APIs / Frameworks / ... zumindest prinzipiell auch
unter Windows laufen würde hier schon vieles helfen.
Zum Beispiel Perl (nicht nur unter Windows) ist für "nicht Entwickler"
einfach ein ziemlicher Dreck. Wenn du für jedes Script was laufen soll
erstmal einen Haufen libraries von irgendwoher nachladen sollst taucht
das einfach nix. Ich weiß, damit habe ich jetzt erstmal wieder einem
Haufen OSM Entwickler auf die Füße getreten.
> OSM ist nun mal "selbst ist
> der Mann" und wenn's keine Windows devs gibt, dann ist das für Windows
> User schade.
Wenn 95% (oder wieviel auch immer) aller Computer Nutzer Windows
benutzen und mithelfen könnten OSM zu verbessern - es aber nicht tun
weil alle OSM Software nur für Unix geeignet ist, ist das nicht nur für
Windows User Schade, sondern für OSM im allgemeinen!
Imi wurde ja mehrfach dafür gescholten, daß er JAVA für JOSM eingesetzt
hat. Aus meiner Sicht war das einer der wesentlichen Punkte, daß OSM zum
"momentanen Höhenflug" angesetzt hat - JOSM ist nämlich eines der
*wenigen* OSM Tools, die Windows User nicht aussperren.
> Oder vielleicht ein Grund dafür, einfach mal den Schritt in
> richtung Developer zu wagen. Muss ja nicht gleich ein projekt in C/C++
> sein, es reicht ja "klein" anzufangen.
>
Bitte legt doch mal den Gedankengang ab, daß es für die gesamte
Menschheit so toll ist an ihrer Kiste rumzufummeln ;-) Ich mache das
doch auch, kenne aber genügend Leute die dazu überhaupt keine Lust haben
(und nein, die sind nicht zu blöd dazu).
>> Könnte es sein, daß hier ein wenig vermieden wird zwischen Usern und
>> Entwicklern zu unterscheiden?!?
>>
>> Könnte es vielleicht auch daran liegen, daß es mehr Windows als Unix
>> User gibt?!?
>>
>> Könnte es sein, daß es für diese Größenverteilungen Gründe gibt?!?
>>
> Ich glaube die sind hier im Moment völlig unerheblich.
>
Worauf ich hinaus wollte: Unter Windows wird ein Programm mit
Usabilityproblemen gnadenlos niedergemacht. Bei Unix/Linux wird gerne
dazu tendiert, diese Probleme wegzudiskutieren, "der User muß sich halt
einlesen", "das will aber Anwender xy anders haben", "da haben wir keine
Entwickler die das machen wollen", ...
In letzter Konsequenz gibt es dann zwanzig neue Programme mit siebzig
neuen Features, wovon man keines wirklich gut benutzen kann :-(
Das bessert sich in letzter Zeit zwar merklich (die letzten zwei API
Änderungen haben z.B. bei den Editoren gut aufgeräumt), aber die Tendenz
bleibt.
> Wer nicht bereit ist, sich erstmal mit einem Thema auseinanderzusetzen
> und ein bisschen was zu investieren, läuft Gefahr aus Unwissenheit
> Unsinn anzustellen.
>
... weil die Tools den Anwender nicht genügend führen. Beispiel
Editoren: Einer der soweit gekommen ist, gpx Traces aufzuzeichnen,
sollte auch in der Lage sein mit JOSM umzugehen. Wenn mit diesem
Kenntnisstand dann immer noch Unsinn gemacht wird, liegt es eher am Tool
und weniger am Benutzer (Vorsatz natürlich ausgenommen).
Die ganze Potlatch Diskussion rührt aus meiner Sicht doch daher, daß die
Einstiegshürde extrem klein ist ("Edit" im Browser zu klicken kann
jeder), und die Gefahr was kaputtzumachen extrem groß, da jeder Klick
tatsächlich die Daten am Server ändert. Alles in allem ein klassisches
Usabilityproblem.
> Ich fand das nicht unbedingt Zynisch. Es ist einfach Fakt das Zeit ein
> Gut ist, und jeder selber bestimmen dürfen sollte, wie er seine Zeit für
> das Projekt einsetzt.
ACK.
> Diese "Feed-me"-Mentalität einiger Windows-User
> kann da ganz schön nervig sein.
>
FULL ACK - das kann auch mir als "Windows Entwickler" manchmal ziemlich
auf den Senkel gehen.
> Und den Hinweis auf faule Windows-Entwickler kann ich da auch nicht
> wirklich entdecken. Eher dass es einfach zu wenige gibt, und dass einer
> alleine das benötigte Spektrum schwer abdecken kann.
>
Nun leg bitte nicht jedes meiner Worte auf die Goldwaage ;-)
> Laut "Ohloh"[1] hat Openstreetmap 59 Leute mit svn access und davon sind
> 52 in den letzten 12 Monaten aktiv gewesen.
>
> Die aktivsten sind übrigens Steve Coast und Joerg Ostertag.
>
> [1] http://www.ohloh.net/projects/6540?p=OpenStreetMap
>
Ich tauche da anscheinend an Platz 15 auf, und wenn ich mir überlege wie
wenig ich eigentlich getan habe, erschreckt es mich schon ;-)
Gruß ULFL
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