[Talk-de] Danke und Tipp: GPS-Messung in modernen Zügen
Peter
pr-newsletter at web.de
Sa Okt 20 06:27:10 UTC 2007
Hallo zusammen,
ich stelle fest, es ist doch nicht so optimal, die Mailingliste als Daily
Digest zu abonieren, bei all den interessanten Dingen, die hier diskutiert
werden. Das werde ich gleich mal ändern. ;-)
Was ich in Sachen Rendering noch nicht verstanden habe ist, wann die höheren
Zoomstoofen gerendert werden. Bei den Bahnstrecken, die ich in den letzten
14 Tagen ergänzt habe (Leipzig--Riesa--Dresden, Nürnberg--Ingolstadt u. a.)
sah ich zeitnah den Verlauf in den niedrigeren Zoomstufen (wobei zum Teil
auch noch Lücken klaffen), beim Heranzoomen sind die Streckenverläufe aber
oftmals noch nicht zu sehen. Wann werden denn diese "Detailansichten"
gerendert?
Da die GPS-Empfangs-Problematik in modernen Zügen offenbar nicht nur mich
interessiert, hier nochmal die ausführliche Version dessen, was ich schon
Jörg erzählt und auf den entsprechenden Wiki-Seiten abgelegt habe:
Das Problem des Empfangs in modernen Zügen, bei denen selbst Scheiben mit
einer dünnen Schicht Metall überzogen sind, ist keins mehr, wenn man das GPS
in den Wagenübergang klebt. Für ein anderes Projekt, bei dem es um eine
systematische Untersuchung des Handyempfangs im deutschen
Eisenbahn-Fernverkehr geht, habe ich mit einem Kollegen etliche Versuche
gemacht. Am Fenster erwischt man mit Glück und einem SIRF-III-Gerät noch
Brocken eines Signals, aber wirklich verwertbar ist das nicht. Manchmal sind
die Scheiben an den Türen nicht metallisert, das haben wir als Notlösung
gesehen. Stellenweise gibt es (z. B. auf den Toiletten) stellen, auf denen
wir auf wundersame Weise einen schwachen Empfang mitten im Zug ermitteln
konnten. Als wirklich praktikabel erwies sich das auch nicht.
Durchgehend gute Erfahrungen haben wir mit der Lösung im Wagenübergang
gemacht. Auf zwei oder drei großzügig dimensionierten Bahnen Klebeband
(empfehlenswert: Leukosilk, für zwei, drei Euro die Rolle in der Apotheke)
kann sich das GPS den Ziehharmonika-Bewegungen des Übergangs anpassen und
hat in der Regel einen durchgehend guten Empfang mit zahlreichen Satelliten.
Mit einem SIRF-III-GPS kann man mit dieser Konstellation sogar ein
verwertbares Signal zwischen zwei nah beieinander liegenden Tunneln
erhaschen. ;-)
Wichtig bei der Sache ist natürlich, dass man das gute Stück im Auge behält.
Zwar fällt den meisten Menschen eine ein klein wenig von der Decke hänge
GPS-Box nicht auf, jedoch könnten manche beim Anblick bunt blinkender Teile
schon ein wenig nervös werden. ;-) Im Gespräch mit dem Zugpersonal habe ich
dabei noch nie negative Reaktionen erlebt, den allermeisten Zugbegleitern
ist es herzlich egal, was passiert, manche sind sehr interessiert. Erst
letzte Woche hatte ich wieder einen Zugbegleiter, der sich in einer halben
Stunde den ganzen Prozess der Datenerfassung und -aufbereitung hat erklären
lassen. ;-)
Viele Grüße aus dem ICE 1652 zwischen Dresden und Riesa, auf dem Weg (unter
anderem) um mit der zweiten Messfahrt zwischen Erfurt und Fulda diese Lücke
zu schließen
Peter (bigbug21)
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