[Talk-de] Einigkeit bei Linienbündeldiskussion (Re: Kreuzung Radweg)
Dimitri Junker
OSM at dimitri-junker.de
So Dez 28 11:59:48 UTC 2008
Hallo,
Sag mir nur einen einzigen Vorteil. Irgendetwas das Software nicht
automatisch genau so gut erstellen könnte. Wenn der Fahrrad und/oder
Fußgängerweg parallel in geringem Abstand neben der Straße verläuft kann
Software einfach den Straßen-Weg parallel verschieben und erhält einen genau
so guten Verlauf wie die meisten handgezeichneten. Denn 1. sind die meisten
eh so entstanden, zwar meist per Hand aber eben einfach parallel neben die
Straße gezeichnet. 2. Wenn sie doch nicht so gezeichnet wurden sondern per
GPS aufgenommen wurden ist die Genauigkeit gerade neben einer Häuserreihe
auf dem Bürgersteig so ungenau, daß wohl jeder Mapper das Zickzack das er da
aufgenommen hat wieder glättet, und wie macht er das? Er orientiert sich an
der Straße -> also doch wieder eine Parallelverschiebung -> der zusätzliche
Weg hat keinen oder einen sehr geringen Informationsgehalt. Und alles andere
(einseitige Fahradwege,..) ist eine Frage der Tags. Redundante Daten sollten
möglichst eliminiert werden. Und die oft genannten Verätze an einer Kreuzung
sind auch nicht unbedingt so interessant. Ich kann mir nicht vorstellen, daß
ich irgendwann 10m vor der Kreuzung per Fahrrad ankomme und verwirrt auf
mein Navi schaue um zu sehen, daß der Fahrradweg 2m nach rechts schwenkt. Wo
dies sinnvoll ist ist bei Navigation für Blinde, aber das ist eine ganz
andere Liga, und auch eher nicht für Fahrradwege interessant. Hier braucht
man Differiential-GPS, muß jede Laterne, jeden Bordstein, die genaue
Position von Ampeln,... mappen, davon sind wir weit entfernt. Und es bringt
auch nichts ein bischen in diese Richtung zu gehen, denn entweder ist die
Genauigkeit <1m oder sie ist für Blinde ohne Mehrwert.
Meiner Meinung nach haben Karten den Sinn weiter schauen zu können als man
es von der aktuellen Position kann. Aber spätestens bei der Meßgenauigkeit
ist Schluß. Und das dürfte auf einem Bürgersteig neben mehrstöckigen Häusern
deutlich größer sein als die Breite des Bürgersteiges. Ich weiß, das bei
Nichtphysikern die Bedeutung des Fehlers einer Messung immer unterschätz
wird. Aber stell Dir einfach vor man würde jeden Weg in JOSM als Linie mit
deiner Breite von der Meßgenauigkeit (etwa 10m im Freien oder mehr neben
Häusern) zeichnen, könntest Du dann noch Straße und Fahrradweg unterscheiden?
>Wir zwingen ja auch niemanden Telefonzellen zu mappen, wenn er es nicht
>will.
Jedes zusätzliche Element in einer Karte macht diese erstmal
unübersichtlicher, ist der Informationsgehalt groß ist dies OK, hat sie aber
keinen Informationsgehalt, wie parallellaufende Linien ist es besser sie weg
zu lassen. Deshalb werden ja je nach Zoomstufe Elemente weggelassen. Das
geht aber nicht bei parallel verlaufenden gleichwertigen Wegen. Ich möchte
z.B. als Fahrradfahrer einen einzell verlaufenden Fahrradweg auch in einer
geringen Zoomstufe sehen, während ich da auf den neben der Straße verzichten
kann. In einer sehr hohen Zoomstufe könnten Renderer automatisch Fahrradwege
zeichnen.
>Und in Hamburg haben wir ja sonst auch nichts mehr zu tun (die Staßen
>sind drinn)
OSM ist keine Beschäftigungstherapie! Und ich bin sicher, daß es auch in
Hamburg noch viel zu tuen gäbe. Sind z.B. alle Abbiegeverbote drin, alle
Geschwindigkeitsbeschränkungen, alle Ausnahmeregeln für Fahrradfahrer
(cycleway=opposite,...)
Dimitri
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