[Talk-de] Nutzung von Luftbildern des Bayrischen Landesamts für Vermessung und Geoinformation in OpenStreetMap

Bernd Wurst bernd at bwurst.org
Di Jun 10 06:58:29 UTC 2008


Hallo.

Am Dienstag, 10. Juni 2008 schrieb Henry Loenwind:
> >> Die verwendung von öffentlich zugänglichen luftbildern
> >> als quellen für das erstellen von karten ist keine
> >> urheberrechtverletzung.
> > Das glaube ich nicht. Deiner Folgerung nach wäre es auch kein Problem,
> Ist es trotzdem nicht. 

Was ist was nicht?


> Das Abzeichnen ist ggf.(*) eine Nutzung ohne die 
> nötigen Nutzungsrechte erworben zu haben, die erhobenen Geodaten
> unterliegen nicht dem Urheberrecht des Fotografen. Also wäre jeder
> einzelne Abzeichner dem Inhaber der Nutzungsrechte ggf.
> schadenersatzpflichtig, die Daten an sich wären aber sicher.

IMO Nein.
Die Daten werden ja seitens OpenStreetMap wieder veröffentlicht. Und eine 
Veröffentlichung ist auch eine Nutzung. Ob vom Original oder einer Kopie ist 
dabei egal.

Deiner These nach könnte man einfach eine kleine GmbH gründen, die Daten von 
irgendwo kopiert und diese dann jemand anderem zur Verfügung stellt, der die 
weiter verkauft. Die GmbH kann verklagt werden, geht pleite und der Nutzer 
der Daten ist fein raus. Das kann ich irgendwie nicht glauben.


> > Google-Maps abzuzeichnen. Das ist aber sehr wohl nicht erlaubt. Auch ohne
> > Urteil. In diesem Bereich gibt es vermutlich deutlich mehr Abmahnungen
> > als Urteile.
> Nicht wirklich. Die Nutzung fremder Luftbilder ist - im Gegensatz zur
> Nutzung fremder Karten - eine sehr neumodische Sache. Und die quasi
> einzige Möglichkeit sie nachzuweisen ist eine verschobene
> Georeferenzierung - und seit wann gibt es (frei abrufbare)
> georeferenzierte Luftbilder?

Naja, sowohl die WMS-Daten der LVG Bayern als auch Google-Maps-Luftbilder sind 
georeferenziert und frei abrufbar. Vielleicht werden die Google-Maps-Bilder 
nicht mit ihrer eingebetteten Georeferenzierung ausgeliefert, aber es ist 
trivial, die Kachel-Nummern zurpck zu übersetzen.

Eine verschobene Georeferenzierung zu erkennen und zu korrigieren ist auch 
relativ trivial, da man einfach ein paar Straßen mehrfach mit GPS ablaufen 
muss und dann die Karte daran anpassen kann.

Dennoch besteht für den Urheber die Möglichkeit, in solchen Luftbildern zu 
retuschieren. Einen Wald um einige Meter zu verlängern, einem Waldrand eine 
charakteristische Form geben, einen See zu machen wo keiner ist, das ist eine 
Fingerübung für jemanden, der mit Bildbearbeitungssofte umgehen kann.

Auch wenn ich das beim Landesamt gar nicht und bei Google-Maps kaum glauben 
kann, so besteht die Möglichkeit.


Deiner Aussage nach wäre es wirklich kein Problem für das Projekt wenn jemand 
anonym Google-Luftbilder abmalen würde.

Gruß, Bernd

-- 
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