[Talk-de] das Prinzip von OpenSource unkompatibel zu OSM?

Tobias Wendorff tobias.wendorff at uni-dortmund.de
Do Okt 9 11:50:55 UTC 2008


Hallo Frederik,

Frederik Ramm schrieb:
> Erstens: Oertliches Sachwissen schlaegt "Sesselpupser". Wenn ich 
> entscheiden muss zwischen den etwas ungenauen eTrex-Daten eines Users, 
> der tatsaehlich durch Obermummeldorf gelaufen ist, und einem aus 
> irgendelchen anderen Quellen konvertierten/importierten Datensatz von 
> jemandem, der Obermummeldorf nur dem Namen nach kennt, wuerde ich dazu 
> tendieren, die vor Ort erfassten Daten als hoeherwertig zu betrachten. 

Ich habe bereits gesagt, dass ich die Daten _nicht blind_ löschen
und überschreiben würde, sondern sowohl die Tags, als auch nicht
in "meinem" Datensatz vorhandene Wege übernehmen würde.

Es geht mir lediglich um den genauen Verlauf der Node und Ways.

> Zweitens:
>> Wenn wir OpenStreetMap weiter auf hohem Niveau laufen lassen wollen,
>> dann spielt die Datenqualität eine große Rolle.
> 
> Das wichtigste an OpenStreetMap ist die Community. Die Daten, die wir 
> jetzt sammeln, werden in den kommenden Jahren unglaublichen 
> Pflegeaufwand verursachen, wenn wir "im Geschaeft" bleiben wollen. OSM 
> braucht in jedem Kuhkaff einen Aktiven (oder eine Aktive), der/die die 
> Daten pflegt. Das ist viel wichtiger als die Frage, ob die Hauptstrasse 
> in dem Dorf jetzt 20m weiter links oder rechts verlaeuft. Wenn ich also 
> entscheiden muss zwischen "Tobias spielt spielt irgendwo genauere Daten 
> ein und vergraetzt damit jemanden, der ansonsten ueber Jahre hinweg 
> diesen Ort gepflegt haette" und "Wir bleiben bei ungenauen Daten", dann 
> denke ich, dass letzteres fuers Projekt die richtige Wahl ist - nicht 
> ersteres.

Gerade Du als Dienstleister müsstest verstehen, dass man mit
ungenauen Daten sich schnell auf den Hosenboden setzen kann
und massig Fleiß in die Korrektur setzen muss.

Für mich war die Teilnahme bei OSM nicht so sehr der Communitygedanke,
sondern der Datenbankgedanke, die Realität möglichst genau abzubilden.

Darum war mein Standpunkt immer Folgender:

Erst die Datenbasis korrekt drin haben (Regel 1) und dann die Mehrwerte
dran "tackern" (Regel 2).

Die Community kann ja trotzdem noch in ihrem Ort aktiv sein, aber
es geht ja nicht nur die Hauptstraße, die um 20 Meter in unbekannte
Richtung verschoben ist, sondern um alles andere, was mitverschoben
ist. Des Weiteren geht auch die Nutzbarkeit des Dienstes in Verbindung
mit anderen Diensten verloren.

OSM würde somit zu einer proprietären Lösung werden.

> Am besten waere es natuerlich, wenn man beides haben kann - praezise 
> Daten *und* den Aktiven vor Ort. Aber wenn man waehlen muss, dann sind 
> die Daten auf Rang 2.

Nimm es mir nicht übel, aber Du lässt Dich ja auch dafür entlohnen,
die Daten nachher zu korrigieren und aufzubereiten. Ich möchte dies
für die Community gleich kostenlos anbieten.




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