[Talk-de] Höhennetz/Höhendatenbank

Dimitri Junker OSM at dimitri-junker.de
Fr Feb 27 12:05:42 UTC 2009


Hallo,


>Ist Dir inzwischen wenigstens klar dass es Geräte(bzw. sogar
>firmwarespezifische) systematische Fehler gibt die Du *vor* Deiner
>statistischen zusammenwürflung und Auswertung berücksichtigen musst?


Nein, bekannte systematische Meßfehler sollte man natürlich vorher 
korigieren. Aber jedes Meßgerät hat unbekannte systematische Fehler, und die 
kann man am besten dadurch eliminieren, daß man möglichst viele 
unterschiedliche Geräte mittelt. Da dann die Einzelmessungen mehr 
untereinander streuen wird das Resultat einen größeren Fehler haben, aber 
der nimmt mit der Anzahl der unterschiedlichen Geräte ab, es sei denn alle 
machen den gleichen Fehler.

>Geh mal nur von den beiden Fällen mit und ohne Höhenkorrektur aus, dann
>hast Du die 47,5m Differenz


Wenn es viele Geräte gibt die als Höhenkorektur 0 voreingestellt haben 
stimmt Deine Überlegung. Wahrscheinlicher ist aber, daß die meisten Geräte 
einen bestimmten Wert voreingestellt haben der mal zu groß mal zu klein ist. 
Deshalb war ja meine Überlegung bei bekannter Korektur den Meßwert gff. zu 
korigieren (falls der eingestellte Wert falsch war) und den Meßwert mit 
einem eher kleinen Fehler zu berücksichtigen, bei unbekanntem Korekturwert 
einen größeren Fehler anzunehmen. Wenn man das ganze mal 'richtig' machen 
will muß man eh noch viele statistische Auswertungen machen. Man könnte sich 
da z.B. einen recht flachen Platz suchen wo viele Meßwerte bekannt sind 
(flach damit der horizontale Fehler unwichtig ist). Dann berechnet man aus 
all diesen Meßwerten den Mittelwert und die Varianz. Weicht der Mittelwert 
von der richtigen Höhe ab hat man eine durchschnittliche Korektur, und die 
Varianz ist der Fehler den man für unbekannte Geräte nehmen soll. Ähnliches 
macht man mit bekannten Geräten und erhält so jeweils Korekturwert und 
Fehler für verschiedene Geräte. Wertet man einen GPX-Track aus schaut man ob 
man für dieses Korekturwert/Fehler kennt, wenn nicht geht man in der Kette:
Bekanntes Gerät->Softwareversion->Software->Firmware->Gerätetyp->Hersteller-
>Geräteklasse (GPS mit/ohne Barometer, DGPS,...)->unbekanntes Gerät soweit 
rauf bis man Werte hat.

>Auf freiwillige Angaben der Trackspender kannst Du Dich nicht verlassen


Also schaffen wir OSM ab. Bei OSM sind wir da doch viel abhängiger von den 
Fähigkeiten des einzelnen Mappers. Denn jeder von uns hat mehr oder weniger 
Skrupel vermeintliche Fehler anderer zu korrigieren.

>die werden es häufig selbst nicht wissen was sie für eine Korrektur im
>Logfile haben oder zwischendurch das Gerät wechseln ohne sich über die
>folgen für die Höhe Gedanken zu machen.

Jedes GPX-File enthält ein Feld Creator, das man auswerten kann. Damit wird 
der Gerätewechsel automatisch erkennbar. Und wer den Korekturwert ändert 
wird sich daran hoffentlich bei einer entsprechenden Nachfrage erinnern. 

Laut <http://www.topografix.com/GPX/1/0/gpx.xsd> gibt es einen Tag 
geoidheight, würde der genutzt hätten wir keine Probleme. Ich hatte den 
Autor von Glopus gefragt, er antwortet:

>Die GPS Empfänger arbeiten leider nicht alle gleich. Manche geben die
>Meereshöhe, manche die Geoidhöhe aus, mache printen den Höhenausgleich
>im Protokoll, wieder andere nicht. Im Pocketnavigation Forum wurden dazu
>schon detaillierte Untersuchungen vorgenommen.

vdop könnte er zwar einbauen, aber nur wenn mehrere danach fragen.


Gruß
Dimitri




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