[Talk-de] Objekte gegen Änderungen schützen

Markus liste12A45q7 at gmx.de
So Jan 25 22:02:33 UTC 2009


Hallo Frederik,

_Präambel_
D a verstehe ich Dich gut und bin ganz Deiner Meinung:

> Machtkonzentration fuehrt fast immer zu einem oder mehreren der 
> folgenden negativen Effekte: [..]
> all das bindet Zeit und Arbeitskraft

Und macht oft viel Unmut und Ärger.

Es ist mir ein wesentliches Anliegen, das zu verhindern.
Und ich freue mich, dass Du so konsequent darauf achtest!

Aber Macht ist nicht per se korrumpierend.

Macht kommt von "machen" - ganz i.S.v. Opensource.
Wer viel macht hat Macht.
Sie kann auch konstruktiv eingesetzt werden.
Beispielsweise zur Erzeugung von Qualität.
(die Macher bei OSM sind lebendige Beispiele dafür)

_Ziel_
Mir geht es um  Folgendes:

Stell Dir eine Benutzergruppe vor, für die zuverlässige Daten 
existentiell sind. Und die aber aus ideologischen oder ökonomischen 
Gründen kein proprietäres oder kommerzielles Material nutzen möchte.

Ich würde mir wünschen, dass OSM mittelfristig solche Anforderungen 
erfüllen kann. 2011 ist durchaus ein realistisches Ziel:

>>> Ich könnte mir gut vorstellen, dass man Objekte dadurch "schützt", 
>>> dass man beim Auslesen der Daten automatisierte Prüfungen macht.

Dazu hat Tobias in einem anderen Thrad vorgeschlagen, mit besonders 
geneuen amtlichen "Referenzpunkten" einen Pilotversuch zu machen und 
Erfahrungen zu sammeln. Ich würde mich freuen, wenn Du das aufgreifst.

_Qualität_
> Bei OSM gibt es keine zentrale, allen gemeinsame Definition von Qualitaet
> was der eine wegwirft, ist fuer den andren wertvoll 

Abgesehen von individuellen Vorlieben gibt es:
- Verlässlichkeit
- Genauigkeit
- Vollständigkeit
- Aktualität
- Schnelligkeit
- Übersichtlichkeit
um nur die wichtigsten zu nennen.

Unabhängig von einzelnen Zielen, macht es Sinn, insgesamt besser zu 
werden. Dafür braucht es eine Definition von "besser". Und ein Mass, 
dieses zu messen. Und Verfahren, um den Zielen näher zu kommen.

_Wege_
Ich bin für alle Wege offen.
Und wir brauchen ja auch nichts übers Knie brechen.

Deine Vorschläge gefallen mir gut und ich freue mich, wenn sie 
erfolgreich sind.

Ich möchte aber auch, dass andere Ideen diskutierbar sind und geprüft 
werden können (und nicht aus ideologischer Sicht verworfen werden).
Gut fände ich, wenn wir Ideen anhand von operationalisierten Zielen prüfen.

>> "sorgfältige Eingangsprüfung"
> 
> Das wuerde eine Warteschlange von "noch nicht genehmigten Aenderungen" 
> erfordern, zusammen mit einem Interface und einer privilegierten 
> Personengruppe, die diese Aenderungen bestaetigt, samt Regeln, nach 
> denen sich diese privilegierte Personengruppe konstituiert. 

Das haben wir jetzt auch schon.
Nur halt eben am Ende.
Da gibt es eine privilegierte Personengruppe, die entscheidet, welche 
Daten wann und in welcher Form angezeigt werden.

"Theoretisch" sind die Daten zwar von jedermann nutzbar, aber in der 
Praxis bestimmen die Anwendungsprogrammierer, wie das auszusehen hat. 
Und die Datensammler richten sich (meist) danach.

Besser fände ich, wenn die Regeln offen diskutiert und kommuniziert würden.

Ich bin als Datensammler sehr aufgeschlossen dafür, die Daten genau in 
dieser Form zu liefern, mit der ich optimale Karten und Routen erhalte.
Wenn nun eine Benutzergruppe für ihre Anwendung besondere Anforderungen 
an die Daten hat, dann versuche ich diese Qualitätsmerkmale zu erfüllen. 
Dazu muss ich sie aber
- kennen
- verstehen
- umsetzen können.

> Sowas sehen wir fruehestens 2011

Manchmal ist Opensource schneller als gedacht...

> und auch dann nur gegen meinen Widerstand ;-)

Wie gesagt: Du hast meine volle Unterstützung gegen Machtmissbrauch!

>>> "Seezeichen-Qualitätskontrollgruppe" mit gemeinsamem OSM-Account
>>> alle Seezeichen prüfen und mit unserem Accountnamen "abstempeln". 
>>> und wenn jemand genau unsere abgesegnete Seezeichenkarte 
>>> will, wird er beim Download halt alles rauswerfen, was nicht von unserem 
>>> Account kommt. 
>> Ja, das wäre eine Alternative zu "read-only".
> 
> sowas waere recht leicht ueber ein modifiziertes OSMXAPI 
> machbar (es uebernimmt einfach nur gestempelte).
> 
>> Das klingt interessant!
>> vielleicht ist "gefilterter mirror" ja dasselbe wie "read-only"
> 
> In die Richtung koennte es gehen. Der Vorteil ist das 
> "basisdemokratische Element" - jeder oder jede Gruppe entscheidet 
> selbst, welche Art von Filterung sie wuenscht/wuenschen; sobald jemand 
> sich bevormundet fuehlt, kann er eine eigene, abweichende Filterung 
> vornehmen. Sind hingegen in der zentralen Datenbank nur gefilterte 
> Daten, steht diese Option nicht mehr offen.

Ich schlage vor, wir fangen einfach mal an und sammeln Erfahrungen.
Beispielsweise mit "Referenzpunkten"?

Mit herzlichem Gruss,
Markus




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