[Talk-de] "Größte Mapping-Party Deutschlands" geplant

Kai Behncke Kai-Behncke at gmx.de
Mi Jul 15 16:52:54 UTC 2009


Hallo liebe Liste,

am 2. August wird angestrebt im Landkreis Tirschenreuth in Bayern die "größte Mapping-Party Deutschlands" zu veranstalten, unterstützt ja auch durch den FOSSGIS e.V.

Nachfolgend die Presseerklärung im Rahmen des GIS-Camps 2009:

GIS-Camp 2009: Wir kartieren unsere Welt! Mach mit!
Hochschule Anhalt (FH) veranstaltet die größte „Mapping-Party“ Deutschlands am 2. August im Landkreis Tirschenreuth


Die Benutzung kostenfreier hochaktueller Geodaten ist der Traum vieler Anwender. Updates für Navigationssysteme, Kartenwegweiser zu Veranstaltungen oder Stadtpläne ohne Datenkosten rücken nun in erreichbare Nähe – wenn viele der Benutzer dabei helfen, die gemeinsame Weltkarte „Open Street Map“ zu erstellen. Einen Meilenstein in der Entwicklung dieser Weltkarte soll die größte Mapping Party, die Deutschland je gesehen hat, am 2. August im Landkreis Tirschenreuth leisten. Und das Beste: Jeder kann dazu beitragen.

Die Bedeutung von Geodaten – also Daten, die einen Raumbezug aufweisen – hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Das Geschäft mit Geodaten verzeichnet Wachstumsraten, die nur von den Bereichen Nanotechnologie oder Biotechnologie übertroffen werden. Produkte wie Navigationssysteme oder Google Earth sind nur zwei Beispiele unter vielen. Auch steigt der Bedarf an digitalen Karten, zum Beispiel als Weginformation für Feste oder Partys. Jedoch verlangen typische Anbieter hierfür oft erhebliche Preise. Die volkswirtschaftliche Wertschöpfung der Geodaten könnte jedoch noch viel größer sein - und damit die Anzahl der dadurch entstehenden Arbeitsplätze. Innovative Projekte scheitern nämlich oft an den Kosten für das Kartenmaterial. Dieses muss bei den jeweiligen Ämtern bzw. kommerziellen Anbietern eingekauft werden. Die Nutzung solcher Daten durch Privatpersonen – z.B. für eine Anfahrtsskizze bei einer Einladung – ist also streng geregelt.

Das Ziel, derartige Probleme zu lösen, ist die Herausforderung, der sich das Projekt „Open Street Map“ seit vier Jahren stellt. Open Street Map (OSM s. http://www.openstreetmap.de), das übersetzt soviel wie „Offene“ oder „Frei Nutzbare“ Straßenkarte bedeutet, hat es sich um Ziel gesetzt, eine Weltkarte zu erschaffen, die von jederman kostenlos verwendet werden darf. Prof. Koppers von der Hochschule Anhalt (FH) leitet das zeitgleich stattfindende GIS-Camp in Flossenbürg: „Die Methode zur Sammlung der notwendigen Daten dazu erinnert an das inzwischen weithin bekannte Wikipedia. Jeder kann dazu beitragen, die Karten seiner Umgebung ein bisschen besser zu machen – und jeder darf die daraus entstehenden Ergebnisse kostenfrei nutzen.“
Dennis Straten, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Anhalt (FH), erklärt: „Eine Methode, Geodaten für die Kartenerstellung zu erheben, besteht in der Verwendung des GPS (Global Positioning System). GPS - Empfänger können die Position an beinahe jedem Ort auf der Erde bestimmen. Auf Grund der rasanten technischen Entwicklung der letzten Jahre sind diese Geräte mittlerweile auch für den kleinen Geldbeutel erschwinglich geworden.“ Sie werden auch in anderen Geräten, z.B. Handys oder Pulsuhren integriert und werden zunehmend von privaten Benutzern angewendet. Auch diese Geräte können für die Kartenerstellung genutzt werden. Die mit den Empfängern erfassten Rohdaten können mit frei verfügbarer Software (Open Source)  am Computer ausgelesen und für die Kartenerstellung verwendet werden.
Diese Datenerfassung kann auch gemeinschaftlich betrieben werden. Treffen sich die Kartierungswilligen (auch Neulinge sind ganz herzlich willkommen) mit dem Ziel, in einer konzertierten Aktion größere Bereiche zu erfassen, so spricht man in Ableitung des engl. Begriff „Map“ für Karte von Mapping-Parties.

„In letzter Zeit gab es mehrere Mappingpartys, bei denen sich viele Menschen mit ihren GPS-Empfängern treffen und in einem Gebiet sämtliche Daten wie Straßenverlauf, Häuser, Hydranten, etc. aufnehmen. So geschah dies z.B. letztes Jahr im Juli in Bohmte. Hier trafen sich ca. 30 Freiwillige zur Datensammlung.“ erläutert Kai Behncke, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Osnabrück und Organisator der Mapping-Party im niedersächsischen Bohmte, der es sich nicht nehmen lassen will, auch in Tirschenreuth dabei zu sein.

Ähnliches soll auch am 2. August im Landkreis Tirschenreuth stattfinden – mit  noch mehr Teilnehmern. Es soll die größte Mappingparty werden, die bis dato in Deutschland veranstaltet wurde.  Die Latte für das Ziel ist hoch gehängt, jedoch erreichbar. Der Landkreis Tirschenreuth soll der erste Landkreis in Deutschland sein, der vollständig in Open Street Map kartiert ist.

Das Ganze findet im Umfeld des GIS-Camps statt. Dies ist eine Veranstaltung für Studenten, Anwender und Experten verschiedener Fachrichtungen, die alle etwas mit Geoinformationen zu tun haben oder den Umgang damit erlernen wollen. Fachlicher Rat ist für die Kartierungswilligen also nah. Um an der Mapping-Party teilzunehmen, braucht es nicht viel. Frank Benndorf, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule Anhalt (FH) erläutert die Voraussetzungen: „Ein funktionsfähiger GPS-Empfänger wäre schön, ist aber nicht Voraussetzung, da auch über Leihgeräte zur Verfügung stehen. Eine Einweisung in die Technik und Methode findet durch die Experten des GIS-Camps (http://www.gis-camp.de) statt. Kartiert werden kann zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto. Es steht aber auch ein Bus für den Transport zum Einsatzort  zur Verfügung.“


Nun auf zur größten Mapping Party Deutschlands. Treffpunkt ist am 2. August 2009 um 9.00 Uhr der Parkplatz des Landratsamtes in Tirschenreuth. Weitere und aktuelle Informationen sind demnächst unter http://www.gis-camp.de/osm/ zu finden.
Die OSM-Datenerhebung wird finanziell, logistisch und personell durch den FOSSGIS e.V. (http://www.fossgis.de) sowie die Gesellschaft für Geoinformatik (GfGI) (http://www.gfgi.de) unterstützt.

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