[Talk-de] Alternative zu Map Features (was: Re: Weg mi dem Wiki !)

Cornelius cornelius.osm at csides.info
Sa Jun 27 12:21:38 UTC 2009


Hallo Peter!

> Weg mit dem Wiki. Etablierung einer neuen, auf die Bedürfnisse von OSM
> zugeschnittenen Community-Plattform, welche ohne eine "Regierung"
> auskommt.

Auch ich bin schon vor einiger Zeit zu dem Entschluss gekommen, dass
das Wiki für die Dokumentation der Tags nicht das Wahre ist. Ob eine
Alternative die aktuell diskutierte Problematik löst, steht für mich
aber auf einem anderen Blatt.

Ich habe mir schon mal einige Gedanken zu einer Plattform gemacht, in
der die Map Features besser dokumentiert werden können. Für mich steht
da aber eigentlich nicht der Ersatz des Wikis im Vordergrund (insb. da
es für Nicht-Map-Features-Seiten Sinn hat, dass ein Wiki existiert). Ich
habe auch schon mal angefangen, ein bisschen "herumzuspielen". Da das
ganze aber noch nicht spruchreif ist, hatte ich das bisher noch nicht
groß in die Welt hinausgetragen.

Ich kann ja mal versuchen ein paar Sätze dazu zu schreiben, wie ich mir
so eine Plattform vorstelle:

Das zentrale Schlüsselkonzept für mich ist, dass ich mit der Plattform,
ich habe sie intern mal OsmObjects genannt, nicht direkt die Tags
dokumentieren will, sondern "Objekte" in der Karte und wie man sie
taggt.

Bisher sieht das ganze ja so aus: Ich habe einen Tag "highway", der die
Werte "residantial", "secondary" etc. annehmen kann und der beschreibt,
dass ein Way ein Wohnstraße, Autobahn etc. ist.

Ich finde es aber interessanter, bei der Definition den umgekehrten Weg
zu gehen: Ich habe ein Objekt "Autobahn". Welcher Tag sorgt dafür, dass
ein Way als Autobahn interpretiert wird und welche zusätzlichen Tags
kann man sinnvollerweise an so einem Way setzen und was bedeutet das?
Ich habe dann ein Objekt "Autobahn" (gekennzeichnet durch den Tag
highway=motorway) das die Attribute
"Höchstgeschwindigkeit" (max_speed=<intvalue>) etc. haben kann.

Denkbar wäre auch, dass man bei den Tags Alternativen zulässt. Man hat
das Objekt "Fußweg", welches entweder durch den Tag highway=footway
oder durch die Tags highway=path, foot=designed gekennzeichnet sind.

Die Objekt könnte man dann hierarchisch anordnen (so dass Tags vererbt
werden). Visualisieren ließe sich das ganze in einer Tree-Ansicht.
Dabei wäre auch die Definition abstrakter Objekte denkbar.

Hat man diese Informationen nicht in Form eines Wikis sondern in einem
Portal, welches die Informationen in einer DB speichert, kann man aus
den Daten eine Menge automatisch generieren: Presets für
JOSM, Stylesheets für Mapnik, Java-Objekte für einen
Routing-Algorithmus etc. Und alle können mit den gleichen
Interpretationsregeln arbeiten, wenn sie wollen.

Technisch gesehen erreichen wir mit dem Modell eine Abstraktion. Ich
muss nicht mehr genau wissen, wie ein Fußweg getaggt wird. Ich wähle in
JOSM das Objekt Fußweg aus und mir wird angezeigt, was ich für
Attribute angeben kann. Dabei kann man sogar die Attribute
in verschiedene Sprachen übersetzen, so dass man nicht erst
recherchieren muss, was der englische Tag überhaupt bedeuten soll.

Natürlich kann man mit diesem System auch realisieren, dass es nicht
_ein_ Schema gibt, sondern dass jeder Benutzer sein eigenes Schema
erstellen kann. (So wie Frederik das weiter oben vorgeschlagen hat.)

Abschließend sei noch gesagt, dass es sich hierbei natürlich nicht um
einen Zwang handelt, sich anschließend an dieses Schema zu halten. Man
könnte damit aber sicherstellen, dass meine Tags interpretiert werden.
Bei verschiedenen Schemata könnte man auch seine Anwendung auszeichnen
mit "Diese Anwendung arbeitet mit Schema XYZ". Da man sich z. B. die
Java-Objeke aus dem Schema exportieren lassen könnte, könnte man auch
ermöglichen, dass jeder per Plugin sein eigenes Schema in die Anwendung
lädt etc.

Ich hoffe, meine Beschreibung ist einigermaßen verständlich. Wenn
Interesse besteht, könnte ich ja mal einen GUI-Prototypen auf die
Schnelle zusammenbasteln.

Cornelius

PS: Bei dieser Umsetzung ist natürlich keiner gezwungen mitzuspielen.
Wer bei den Map Features im Wiki bleiben will, soll das tun.




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