[Talk-de] Creative Commons zur ODbL

Christoph Eckert ce at christeck.de
So Mär 22 11:20:05 UTC 2009


Moin,

> Auch
> der normale Mapper lässt sich vermutlich leichter von solch einer Lizenz
> überzeugen: Du darfst mit den Openstreetmapdaten alles machen und musst
> nur dazu schreiben, dass du sie von Openstreetmap hast.
> Im Vergleich dazu ist die ODbL ein Monster: Du kannst mit den Daten
> alles machen, musst aber Openstreetmap nennen und für einzel Daten gibt
> es noch eine komische andere Lizenz, wann du aber Einzeldaten hast
> wissen auch wir nicht genau. Außerdem musst du deine Zwischendatenbank
> vllt. veröffentlichen, aber was das genau ist, ist auch nicht so klar.
> Und dein Endprodukt darf zwar frei sein, du darfst daraus aber keine
> geographischen Daten zurück gewinnen.

so ähnlich sehe ich das auch. Ich würde allerdings bevorzugen, dass man nicht 
sagen muss, dass die Daten von OSM sind, sondern nur woher man sie hat. Sonst 
haben wir das Problem, dass man bei "kumulativen" Werken eine ganze Liste von 
Namen angeben muss.

Beispiel:

A entnimmt Teile von Daten (alle Hausnummern) aus OSM, stopft die in eine 
eigene Datenbank, fügt in dieser Datenbank die Positionen von Solarpaneelen 
hinzu und führt ein Rendering plus eine Auswertung durch, um zu zeigen, 
wieviele Solarpaneele pro Hausnummer im betrachteten Gebiet zu finden sind. A 
gibt artig an, dass er die Daten von openstreetmap.org geladen hat.

B findet das Projekt interessant und holt sich die Daten von A. Er fügt die 
Positionen von Produktionsstätten von Solarpaneelen hinzu und führt ein 
Rendering plus eine Auswertung durch, um zu zeigen, welche Strecke ein 
Solarpaneel durchschnittlich zurücklegen muss, um beim Anwender zu landen.

Statt B zu verpflichten, osm.org und A als Quelle nennen zu müssen, sollte er 
IMO nur A angeben müssen. Über A kann man dann ja herausbekommen, wo die 
Daten ürsprünglich herkamen.

Ein noch deutlicheres Beispiel: D kommt und führt Daten von A, B und C 
zusammen. D sollte A, B und C als Quellen angeben müssen ("schlimm genug"), 
aber nicht die Quellen, aus denen A, B und C die Daten hatten.

Mag sein, ich habe da einen Denkfehler 'drin; ich habe mich nicht intensiv mit 
der Lizenzthematik befasst. Dennoch könnten kommerzielle Anbieter nicht 
einfach die Daten nehmen, um Löcher in ihrem Datenbestand zu stopfen, sondern 
müssten artig angeben, dass die Daten von dritten kommen.

Obige Vorgehensweise würde vielleicht dem einen oder anderen Mapper nicht 
gefallen:

* OSM würde ab der zweiten Datenweitergabe nicht mehr direkt als Datenquelle 
ersichtlich sein. Ich finde das auch nicht wichtig, denn mir ist nicht der 
Name OSM wichtig, sondern dass es freie Geodaten gibt.

* Forks wären möglich. Momentan sehe ich die Gefahr nicht. Würden aber unser 
Projekt aus irgendwelchen Gründen einschlafen, können andere mit den Daten 
weiterarbeiten. Ich finde das eine gute Sache, denn ich fände es sehr schade, 
wenn unsere Bemühungen, die Daten einzusammeln, irgendwann umsonst waren.


Beste Grüße,

ce





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