[Talk-de] Strato sponsort 3 Server für OSM

Frederik Ramm frederik at remote.org
So Okt 11 17:46:55 UTC 2009


Hallo,

> Ist es grundsätzlich überhaupt möglich, statt der fertig gerenderten
> Karte beim Navigieren durch die Karte direkt die Datenbank anzuzapfen
> und live auf dem Ziel-PC zu rendern?

Haben andre ja schon geschrieben: Engpass ist hier die Datenbank.

> Wie lange würde es (Pi mal Daumen) dauern, auf einem Durchschnitts
> Doppelkern PC mit 3GHz einen Bildschirm voll zu rendern und die Daten
> zu holen? 

Wenn Du eine Datenbank lokal hast, die nur fuer Dich da ist und sonst 
nichts zu tun hat, dann kannst Du "einen Bildschirm voll" mit Mapnik in 
einer Sekunde rendern. Daran liegt es also nicht - die Daten allerdings 
alle zu holen und uebers Netz zu uebertragen, das kann schon laenger 
dauern, besonders dann, wenn man mehr als nur ein grobes Strassennetz 
haben will, und besonders dann, wenn man nicht nur einen Haeuserblock, 
sondern eine ganze Grossstadt anzeigt.

> Haben die Daten überhaupt irgendeine Verknüpfung (z.B. Pointer-/Baum-
> Strukturen oder Schlüssel), so dass räumlich nahe beieinander liegende
> Daten schneller zugreifbar sind? Oder liegt die  Nachbarstraße einer
> Straße in Hamburg genausoweit "entfernt" in der Datenbank, wie eine in
> München oder Lissabon? Wenn ja, könnte dann ein Tool über die
> Datenbank laufen und entsprechende Verknüpfungen/Strukturen für die
> bisherige Datenbank erst einmal grundsätzlich aufbauen und später für
> frisch Hochgeladenes umgehend einbauen?

In der normalen Datenbank auf dem Server liegen die Daten kreuz und 
quer, aber es gibt natuerlich Datenbank-Indizes, die raeumlich 
beieinanderliegendes auch zusammensortieren. In einer zum Rendern 
aufbereiteten Datenbank (wie z.B. fuer Mapnik) ist das sogar noch 
deutlicher, da dort auch die Ways schon geometrisch sortiert sind 
(normal nur die Nodes).

Es gibt aber auch Datenbanken, die fuer spezielle Zwecke optimiert sind, 
so wie z.B. ROMA und TRAPI. Zumindest bei TRAPI liegen die OSM-Dateien 
fuer bestimmte Gebiete tatsaechlich als einzelne Files auf der Platte.

> Wäre es im Zusammenhang mit den oben beschriebenen Anforderungen an
> solch eine Software sinnvoll, eventuell andere freie Projekte
> anzusprechen, die sich mit Grafik beschäftigen wie z.B. Gimp?

Sehe ich nicht - zu unterschiedliche Anforderungen, und wie gesagt, bei 
uns gehts eher darum, die richtigen Daten schnell zu laden, als diese 
dann grafisch anzuzeigen.

> Möglicherweise haben die entsprechende Werkzeuge schon zur Hand, die
> angepssst werden könnten. So bräuchte man hier nicht das Rad von Neuem
> zu erfinden. Das Gleiche gilt für freie Datenbank Projekte.

Unterschaetze jedoch nicht den Aufwand solcher Kommunikation. Ist ja 
nicht so, dass die dann sagen: "Prima, ich hab nur drauf gewartet, dass 
jemand fragt, hier hab ich schon die Loesungen fuer alle Probleme" ;-)

> Müssten für die Anzeige- und Editierplugins nicht zunächst einmal
> grundsätzliche Überlegungen über das Aussehen einer Schnittstelle
> angestellt werden, welche die Serversoftware anbieten muss? Kann das
> ein einzelner Programmierer überhaupt leisten oder müssten da mehrere
> der diversen Spezial-Karten und -Funktionsanbieter zusammenwirken, um
> die Anforderungen zusammen zu tragen? Wenn ja, wären vielleicht
> Veranstaltungen, wie die Fossgis Konferenz ein guter Ort, um dies
> überhaupt erstmals nach entsprechender Vorankündigung und
> Vordiskussion zu tun?

Grundsaetzlich bin ich auch ein Freund von "in einem Zimmer 
zusammensitzen und was gemeinsam erledigen". Allerdings ist es nach 
meiner Erfahrung so, dass man bei sowas immer dann relativ gute Chancen 
hat, wenn man das Thema innerhalb von 1-2 Tagen abschliessend behandeln 
kann, oder zumindest so weit, dass klar ist: Du machst jetzt zu Hause 
noch dies, ich mach das, er macht jenes, und uebermorgen kuendigen wir 
es auf der Mailingliste an. - Wenn man stattdessen hochliegenden 
"Strategiesitzungen" macht, bei denen man Vorbereitungen fuer Konzepte 
fuer Designs fuer Datenbank-Interfaces durchfuehrt, dann ist das oftmals 
zu abstrakt und fuehrt zu nichts. Fuer Dinge, die noch so un-konkret 
sind, ist es wohl besser, 1-3 Leute, denen die Sache am Herzen liegt, 
tun sich zusammen und basteln was, ohne lang rumzudiskutieren. Es kann 
ja auch erstmal nur eine kleine Loesung sein, die man spaeter eventuell 
ausbaut.

Also konkret, lieber erstmal ein funktionierendes Anzeige-/Edit-Plugin 
mit bescheuerter Oberflaeche und spaeter macht es jemand huebsch, als 
dass man wochenlang im Malprogramm irgendwas malt und bastelt und 
diskutiert, und nachher setzt es niemand um.

Bye
Frederik



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Frederik Ramm  ##  eMail frederik at remote.org  ##  N49°00'09" E008°23'33"




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