[Talk-de] Gratulation!
Mirko Küster
webmaster at ts-eastrail.de
Mo Okt 19 11:29:41 UTC 2009
> Noe, ich vergleiche das was ich bisher benutzt habe mit OSM
> und schau nach, obs eine Verbesserung bringt. Gerade Wanderwege
> sind ja ein Trauerspiel bei vielen Quellen - ich nehme an,
> weil da die Verlage bisher die Hand fest drauf halten.
> Bei Google Maps ist jedenfalls kein Wanderweg drin.
Weil die Erfassung auch aufwändig ist. Auch die Verlage sind lange nicht
immer aktuell. Hier ist noch der eine oder andere Wanderweg in den Karten,
der mitlerweile vor Ort teilweise unpassierbar geworden ist und die
Beschilderung abgebaut wurde. Sowas lässt sich nur durch regelmäßiges
Abwandern feststellen, mit Messfahrzeugen kommt man da nicht weit.
> Hier koennte OSM so richtig punkten, was aber bisher nur
> teilweise gelingt, u.A. weil viele nicht wissen, wie sie
> einen Pfad attributieren sollen.
Was gibts denn großartig zu attributieren? Wenn das ganze nicht sowieso über
offizielle Straßen geht, habe ich da nur Tracks und Pfade wo ich Untergrund
und Breite angeben kann. Schmothness nutze ich erst garnicht. Bei unseren
durchweg unbefestigten Waldwegen ist das nahezu ständig anders. An der einen
Stelle krautet der Weg zu, an der anderen wurde das ganze die Zufahrt zu den
Rückegassen und du stehst die nächsten Monate bis zu den Nippeln in der
Soße.
> Umso besser und exakter das Attributsmodell ausformuliert ist,
> desto exakter kann der Routingentwickler priorisieren. Wenn es
> ein Tag gibt, das die Eignung zum Motorradfahren anzeigt, kann
> ich es auswerten. Wenn OSM bei den Strassen nur den ueblichen
> Einheitsbrei attributiert und das auch noch schwammiger als
> bei anderen Anbietern, ist auch das Routingergebnis schwammig.
Was möchtest du denn?
Ich kann dir als Mapper sagen um was für eine Straße es sich handelt, Nummer
und Namen. Dazu kann ich dir sagen wie breit die ist und welcher Belag drauf
liegt. Und wie schnell man fahren darf. Eben die objektiven greifbaren
Fakten. Wenn du daraus nichts vernünftiges ableiten kannst dann machst du
irgendwas falsch.
Denn alles was da bisher so weitergehend angedacht wurde ist höchst
subjektiv und verfälscht das Ergebnis doch nur. Da wäre z.B. der
Ausbauzustand über die Klasse zu definieren. Bei Landstraßen die eine gelbe
Autobahn darstellen ist es ja klar. Aber darunter gehts schon los. Was der
Bayer für eine durchschnittliche Landstraße ansetzen würde, erfüllt hier
manch Bundesstraße nicht, so kommen schonmal unterschiedliche Zustände
zustande. Würde man das über einen Kamm scheren und die Latte hoch hängen
dann könnte ich hier das halbe Straßennetz auf Tertiary oder gar
Unclassified runterkürzen.
Gleiches der Käse mit der Bedeutung. Das ist genauso subjektiv. Gehe ich
hier nach offiziellen Zahlen dann haben selbst die zwei Autobahnen eher eine
geringe Bedeutung im bundesdeutschen Netz, sind aber durch die geringe
Verkehrsbelastung tatsächlich schneller. Es kommt schwer darauf an wer wohin
will. Wer ein Ziel hier in der Region hat, ist meistens sogar schneller und
kürzer mit der Landstraße bedient. Die zwei drei Bundesstraßen sind da nur
subjektiv besser, führen aber tatsächlich im weiten Bogen drumherum.
Und jetzt soll ich dir noch die Eignung für Mottoräder erraten? Ich kann dir
als nicht Motorradfahrer nur sagen wo Motorräder eventuell verboten sind,
ansonsten sind alle Straßen per default geeignet. Die subjektive Vorliebe
für "schöne Strecken" kann ich nicht bedienen und die haben auch nichts als
hardcode an der eigentlichen Straße zu suchen. Dafür wirst du dir schon
einen Relationstyp aussuchen und entsprechende Relationen bauen müssen.
Wenn wir hier statt objektiver Fakten nur noch subjektive Schätzeisen
taggen, sind die Daten erst Recht für den Eimer. Dann fängt der geplagte
Bundesstraßenanwohner an, seine Straße in der Bedeutung zu beschneiden und
wer weiß was da sonst noch für Idden aufkommen.
Gruß
Mirko
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