[Talk-de] Gratulation!

qbert biker qbert1 at gmx.de
Mo Okt 19 17:43:58 UTC 2009


-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Mon, 19 Oct 2009 16:52:51 +0200
> Von: "Mirko Küster" <webmaster at ts-eastrail.de>
> An: "Openstreetmap allgemeines in Deutsch" <talk-de at openstreetmap.org>
> Betreff: Re: [Talk-de] Gratulation!


> Wo ich kann gebe ich das auch an. Mit Lücken in den Daten wirst du bei
> OSM 
> leben müssen. 

Mit Luecken zu leben ist nicht das Problem. Es geht hier um 
eine Analyse, was man fuer besseres Routing braucht. Und ums
klar zu stellen - es geht hier nicht um 'meine' Anwendung,
sonders um besseres Routing fuer alle.

> Eine irgendwie vorhandene Straße ist hier noch immer
> besser 
> als garnichts. Bis zu vollständig und allumfassenden Daten dauerts noch.

Beim Routing spielt die Flächenabdeckung die primäre 
Rolle. Bei fleckiger Abdeckung wird das Ergebnis von der 
schlechtesten Erfassung bestimmt, nicht von der besten. 
Wenn das Ergebnis 1 durch ein toll erfasstes Gebiet geht
und Ergebnis 2 durch ein miserables erfasstes, kann der
Vergleich nur auf Basis der schelchteren Daten passieren.
 
> Das ist doch immer nur subjektives rumschätzen. Damit bekommst du
> vielleicht 
> mehr Abdeckung, aber nie und nimmer bessere Daten.
> Du legst dann fest das Asphalt und 6,5 m als Primary getaggt werden soll.

Bilder tragen da schon ein wenig was dazu bei. Dass exakte
Daten besser sind als geschätzte, da sind wir uns absolut
einig. Aber bis mal flächendeckend exakte Daten zur Verfügung
stehen, wird noch ein wenig Zeit vergehen. 

Klassifizierungen haben sich sehr bewährt, wenn es darum geht,
dass unbedarfte Anwender etwas bildhaft in ein Schema
einrasten können. Das kann man sich zunutze machen um relativ
schnell eine gute Abdeckung zu bekommen. Wobei ich dir 
zustimme, dass diese Klasseneinteilung keine expliziten Daten
ersetzen soll. Je mehr Details in die DB kommen, desto besser.

Es gibt aber auch noch eine Kombinationslösung, indem man einen
Entscheidungsbaum implementiert und die Klasse aus eventuell
vorhandenen Detaildaten ableitet. 

> Man sieht es doch bei Feldwegen wie 
> töfte das fluppt. Dort haben wir Klassen entsprechend der Zustandes. Und 
> trotzdem wird da eine Menge einfach nur als Track ohne alles erfasst.

Und der nächste, der vorbei kommt, ergänzt dann den exakten Typ,
das ist schon OK. Was mich mehr stört ist der ganze Schmarrn
mit der Vermengung von Funktion und Zustand. Wenn die Dreckpiste
zum Weiler geht ists ne unclassified und wenns in den Wald geht,
ein track - bei gleichem Zustand. Da ist schnell schluss mit
dem einfachen Einrasten, wenns an allen Ecken Nebenbedingungen
gibt.

Es gibt die Ebene des physischen Zustands, die Ebene der 
Verbindungsklasse und die Ebene der Restriktion. Wenn man die
gertennt voneinander abarbeitet und belegt, hat man eine
gute Grundbeschreibung. 
 
> Gegen Lückenhafte Erfassung wirst du hier nichts machen können. Das
> liegt an 
> den Interessen und der Motivation der einzelnen Mapper. 

Und ich bin eben der meinung, dass man die Mapper gut motivieren
kann, wenn man ihnen erklärt, was man mit den Daten anstellen 
kann, die sie eingeben und wie sie ihr Mapping zielgerichtet 
verbessern können. Derzeit geht viel Information verloren, weil
sich Definitionen von bereits erfassten Daten ändern. Eine 
Lösung ist, dass jeder möglichst viel von den Dingen eingibt,
die er so nebenbei erfasst hat, eine andere ist, dass man das
Basisschema strafft und verbessert.

 
> Diese Normen gelten für die ab dem Zeitpunkt neu oder ausgebauten
> Trassen.

Auch in der alten DDR gabs wohl Normen. Es sind auch eher 
Orientierungspunkte für das genannte Raster.
 
> Also tägge ich jetzt alle alten Landstraßen
> tump 
> als asphaltierte Feldwege? Nö, da eher schieße ich mir selber in den
> Sack. 

Ausbauklasse asphaltierter Feldweg (typ. unclassified) und
Verbindungsklasse secondary oder ähnliches, warum nicht? 
In manchen afrikanischen Staaten sind manche primary auch nur
Staubpisten.

> Und diesen Ausbauzustand muss ich bei egal welchem Modell erfassen. 

Es gibt genug Leute bei OSM, die eben meinen, dass die
Allerweltseinteilung highway-Klasse reichen würde und damit
kommt der Ausbauzustand nur zu oft unter die Räder.

> Stat die 
> Klasse in der Klasse zu erfinden, 

Keine Klasse in der Klasse - zwei voneinander unabhängige
Klassen. Nicht geschachtelt, parallel. Das ist das Erfolgsmodell
vieler Attributierungsmodelle. 

> kann ich das ebenso mit den schon 
> vorhandenen Tags ausdrücken. Wer zu faul ist den Ausbauzustand zu
> erfassen, 
> wird dann auch die Klasse in der Klasse weglassen oder einfach irgendwas 
> eintragen.

Die Frage ist, wieviele Mapper ich finde, die jedes Detail
exakt abbilden und wieviele den Zustand in ein Schema einrasten
können oder wollen.
  
> Dann  mache das bitte extern. Ich verstehe OSM als Geodatenbank die 
> Geografische Fakten sammelt, nicht die Sichtweise des lokalen Mappers.

Dann schwimmst aber eher du gegen den grossen OSM-Strom. Die
Mehrheit hier priorisiert schwammige Wurschteldefinitionen und
nicht konkrete Daten. Die highway-Klassen sind nicht im geringsten
exakt definiert, sollen aber das Rückgrat des Routings bilden.
Ich suche nur einen sanften Migrationsweg zu exakteren Daten.
 
> Subjektive Routenempfehlungen sind Dinge die man über unabhängige Routen

Dass eine Strasse jetzt besonders sehenswerte Ausblicke bietet
und sich deshalb für den Genussreisenden besonders eignet, ist 
sicher subjektiv. Trotzdem würde ich solche Daten nicht 
aussperren wollen. Objektive Messbarkeit ist ein starkes
Argument, aber nicht das einzige.

Gruesse Hubert

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