[Talk-de] Lizenzwechsel: freiwillige Zustimmung ab jetzt moeglich

Frederik Ramm frederik at remote.org
Fr Aug 13 11:43:39 UTC 2010


Hallo,

jh wrote:
> Ich werde dem Lizenzwechsel sicherlich nicht zustimmen, 
> solange die überflüssige Erweiterungsklausel (CT) dazu führen wird, dass 
> z.B. erhebliche Teile Australiens rausfliegen. 

Die "Contributor Terms" sind nicht ueberfluessig, sonst wuerden sie 
einfach weggelassen werden.

Es ist allerdings in der Diskussion, ob man eventuell den Abschnitt 3 
der CT, in dem ein kuenftiger Lizenzwechsel zu einer anderen "freien und 
offenen" Lizenz nicht grundsaetzlich ausgeschlossen wird, dahingehend 
aendert, dass man hinzuschreibt "... mit einer Attribution-Klausel". Das 
wuerde dann aller Voraussicht nach die Probleme mit CC-BY-Importen beheben.

Davon aber abgesehen finde ich die Haltung "ich bin gegen Datenverlust, 
also wenn in Australien Daten verloren gehen, dann stimme ich selber 
auch nicht zu, was zum Verlust meiner eigenen Daten fuehrt" nach wie vor 
unlogisch - ja sogar kindisch, trotzig. Das habe ich aber ja bereits 
Heiko erklaert. Entweder man ist *wirklich* gegen Datenverlust, dann 
gibt es viele Moeglichkeiten, mitzuhelfen, den Lizenzwechsel moeglichst 
unproblematisch zu gestalten. (In Sachen Australien gab es zum Beispiel 
einige Leute, die sich in Ruhe mit dem Problem auseinandergesetzt haben 
und Loesungsvorschlaege unterbreitet - einen davon habe ich oben 
skizziert.) - Oder es geht einem bloss darum, den eigenen Willen 
durchzudruecken, und man schreckt nicht davor zurueck, den eigenen 
Ausstieg - mitsamt Daten - aus dem Projekt anzudrohen. Aber soll man so 
jemandem wirklich glauben, dass er um das Projekt und seine Daten 
besorgt ist?

> Darüber hinaus ist die 
> Arroganz, mit der entsprechenden Bedenken der Australier begegnet wird - 
> ich paraphrasiere: dann geht halt endlich streben! - unerträglich und 
> inakzeptabel.

Dann hast Du aber nur einen kleinen Bruchteil der Auseinandersetzung 
mitbekommen, wenn Du das so beurteilst. Erstmal sind es nicht "die 
Australier" sondern genau genommen eine oder zwei Personen aus 
Australien, die in den letzten Monaten kontinuierlich die talk-Liste 
angefuehrt hat mit ziemlich unsachlichen und unvernuenftigen Argumenten.

Zweitens handelt es sich zum grossen Teil um Kuestenlinien-Daten - 
Daten, die wir auch vorher schon hatten, und bei denen der Import 
lediglich ein Plus an Praezision brachte. Wenn man die entfernen muss, 
hat man halt wieder eine etwas ungenauere Kueste. Alles weitere ist im 
Wesentlichen eine Folgedrohung aehnlich Deiner oben: "Wenn wir die 
Kuestenlinie loeschen muessen, dann machen wir nicht mehr mit, und dann 
muesst ihr auch alles loeschen, was wir eingetragen haben!"

Es ist nun mal so, dass wir uns, egal was wir machen, bei Datenimporten 
immer genau um die Lizenz kuemmern muessen. In Australien wurde - trotz 
deutlicher Hinweise seit 2008 auf der Import-Seite im Wiki - offenbar 
das Kompatibilitaetsproblem ignoriert. Das ist denen, die da nicht 
aufgepasst haben, natuerlich unangenehm, und weil es sich nicht gerade 
um Leute mit Verhandlungsbereitschaft handelt, ist die 
Auseinandersetzung da zum Teil mit harten Bandagen gefuehrt worden.

Mittlerweile ist die Position der Australier "wenn wir die Daten nicht 
behalten koennen, machen wir eben einen Fork", und ehrlich gesagt sehe 
ich das gar nicht mal als die schlechteste Loesung an. Da bricht uns ja 
kein Zacken aus der Krone, wenn wir sagen: "OSM gibt es ueberall auf der 
Welt ausser in Australien, dort heisst das Projekt AUOSM und hat andere 
Server und eine andere Lizenz". Find ich zwar nicht super-prickelnd, 
aber besser als das ewige Rumgenerve.

Bye
Frederik




Mehr Informationen über die Mailingliste Talk-de