[Talk-de] Roll-Up für Messe

Frederik Ramm frederik at remote.org
Sa Jan 30 14:09:51 UTC 2010


Hallo,

Ulf Lamping wrote:
> Wie ich schon sagte, gibt es einige bei OSM (du bist mit Sicherheit 
> einer davon) die in beiden Welten unterwegs sind. Die Schnittpunkte zu 
> anderen "FOSSGIS geförderten Projekten" kommen doch genau dann zum 
> tragen, wenn du die OSM Daten im eher professionellen Umfeld einsetzen 
> willst. Für die allermeisten OSMer dürften die "anderen 
> Fördergebiete/-projekte" der FOSSGIS aber ziemlich irrelevant sein. 
> Mapbender, GRASSGIS und ähnliche Projekte sind z.B. bei OSM doch 
> schlicht überhaupt kein Thema.
> 
> Meine etwas längliche Ausführung war genau dazu gedacht, diese 
> unterschiedlichen Sichtweisen und Zielsetzungen mal etwas klarer zu 
> formulieren. Bestehende Gräben zwischen den Communities bekommen wir 
> doch nicht dadurch weg, indem wir sie ignorieren. Da müssen Brücken 
> gebaut und Gräben zugeschüttet werden.

Sagt jemand, der mit seinem uneuberlegten Gerede gerade eben dazu 
beitraegt, die von ihm wahrgenommenen Graeben kraeftig weiter auszuheben!

Mit Mapbender und GRASS hast Du vielleicht jetzt gerade Sachen 
herausgegriffen, die der durschnittliche OSM-Bastler nicht benutzt. Aber 
  was ist mit zum Beispiel mit OpenLayers? Ohne OpenLayers wuerden sich 
die OpenCycleMap, die OpenPisteMap, die ÖPNV-Karte, die Reit- und 
Wanderkarte und die OpenSeaMap des Google-Javascript-API bedienen 
muessen. Was ist mit PostGIS, ohne das es praktisch keine Mapnik-Karten 
gaebe? Das sind auch beides OSGeo-Projekte (FOSSGIS ist ja hier unser 
lokales OSGeo-Chapter). Und hast Du Dir mal die aktuellen Entwicklungen 
bezueglich OSM-Integration bei Quantum GIS angeschaut - wenn es 
irgendwas gibt, was dem nicht-professionellen OSMer einen langsamen 
Einstieg in die GIS-Welt bietet, dann ist das QGIS.

Dass OpenStreetMap ohne OSGeo-Projekte praktisch nicht existieren 
koennte, heisst natuerlich nicht automatisch, dass wir fuer 
FOSSGIS/OSGeo die Werbetrommel ruehren muessten; schliesslich sind auch 
Linux, Ruby/Rails, Java und frueher MySQL Kernkomponenten des 
OSM-Betriebs oder zumindest wichtiger Aspekte davon, und trotzdem 
drucken wir das nicht auf unsere Banner. Trotzdem malen Deine "Wir vs. 
Die"-Aussagen hier Graeben, wo keine sind.

Ueberdies ist der FOSSGIS ist unsre institutionalisierte Vertretung in 
Deutschland. Das haben wir uns selber so ausgesucht (Du warst in Essen 
dabei). Wenn irgendeine Behoerde einen Vertrag "mit OpenStreetMap" 
machen will, dann ist es Georg (oder jemand anders vom 
FOSSGIS-Vorstand), der den unterzeichnet. Wenn irgendjemand an 
OpenStreetMap 10 GPS-Geraete spenden will, dann ist es der FOSSGIS, der 
die Spendenquittung dafuer ausstellt. Die Strato-Server haben wir 
aufgrund eines Vertrags zwischen FOSSGIS und STRATO zur Verfuegung - das 
laeuft alles hinter den Kulissen, diese Sachen macht der FOSSGIS ohne 
Murren mit und ohne dass man uns irgendwelche administrativen Huerden 
aufbaut nach Art von "dann muss aber auch ein FOSSGIS-Aufkleber drauf" 
oder "dann muss aber auch der FOSSGIS-Vorstand das letzte Wort haben, 
was auf den Servern laeuft" oder sonstwas. In vielerlei Hinsicht haben 
wir es da wirklich gut (und einfacher, als wenn wir einen eigenen Verein 
haetten, in dem die Top-7 Mailinglisten-Poster das Sagne haben). Der 
FOSSGIS vertritt sogar OpenStreetMap mit auf Messestaenden, auf denen 
wir sonst nicht praesent sind (wie zuletzt bei der AGIT) und ist sich - 
im Gegensatz zu uns offenbar? - nicht zu schade, da dann auch ein 
OSM-Plakat aufzuhaengen, *obwohl* es 100 andere Projekte gibt, die auch 
um Aufmerksamkeit buhlen.

Und Du willst jetzt am OSM-Messestand auftreten mit: "FOSSGIS, nee, mit 
denen haben wir nichts zu tun"? Und Georgs zaghafte Bitte um ein 
FOSSGIS-Logo auf dem Rollup vergleichst Du beleidigt mit einem 
"Sponsored by DHL"? Das ist schon ziemlich drastisch.

Das paradoxe ist ja gerade das: Eben *weil* der FOSSGIS uns so viel 
unkompliziert hinter den Kulissen hilft und nicht drauf besteht, dass 
ueberall sein Logo drauf kommt, haben selbst die aktiveren 
OSM-Community-Mitglieder wie Du offensichtlich den Eindruck, der FOSSGIS 
haette mit OSM nichts zu tun. Hieraus leitest Du dann wiederum ab, dass 
das FOSSGIS-Logo auf dem Rollup auch nichts zu suchen haette...

Ich habe ueberhaupt kein Problem damit, auf das Rollup ein FOSSGIS-Logo 
drauf zu machen. Aber wir koennen das auch bleiben lassen und bei 
entsprechenden Messeveranstaltungen einfach ein gleich grosses 
FOSSGIS-Rollup daneben stellen.

OpenStreetMap ist ein tolles Projekt, aber wir sollten nicht *zu* 
eingebildet werden. Du weisst ebenso gut wie ich, dass auf die 
hunderttausende Mapper, die wir haben, bloss eine Handvoll Leute kommen, 
die gute Software schreiben koennen. Wir koennen von Glueck sagen, dass 
wir "auf den Schultern von Riesen" stehen, die solche Sachen wie PostGIS 
und OpenLayers entwickelt haben, denn wenn wir das auch noch alles 
selbst machen muessten, waere das Gejammer gross.

Bye
Frederik

PS: Am Mittwoch abend waehrend der FOSSGIS-Konferenz ist die 
Mitgliederversammlung des FOSSGIS e.V.; soweit ich weiss, ist die 
Veranstaltung nicht oeffentlich, aber wer bis 5 Minuten vor Start in den 
Verein eintritt, ist dabei. Nicht, dass es letztes Jahr besonders 
spannend gewesen waere ;-)

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frederik at remote.org  ##  N49°00'09" E008°23'33"




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