[Talk-de] Lizenzwechsel-Bauchscmerzen

Stefan Schwan stefan.schwan at googlemail.com
So Jul 18 09:34:29 UTC 2010


Hallo!

Am 18. Juli 2010 09:17 schrieb Christian Schmitt <schmittrich at yahoo.de>:
> Hallo,
>
> Am 18.07.2010 um 00:43 schrieb Frederik Ramm:
>
[warum CC-by-SA nicht funktioniert]
>
> Gut. Diese Gefahren leuchten mir ein.
>
> Wobei ich der Überzeugung bin sie sind längst nicht so dramatisch wie sie sich zunächst anhören.
>
> Denn was ist es denn was unser Projekt am Leben hält? Ist es nicht eine Kombination aus freiheitlichem Geist (Selbstbestimmung), selbstlosem Einsatz für eine höhere Sache (sinnstiftendes ehrenamtliches Engagement) und dem praktischen Nutzen, den jeder selbst aus unserem Werk zieht?
>
[...]
>
>
> Am 17.07.2010 um 23:43 schrieb Heiko Jacobs:
>
>> Die neue Lizenz ist an sich nicht schlecht.
>> Und ist nach Meinung einiger tatsächlich angeraten.
>> Sie haben vemrutlich Recht, ich bin aber kein Jurist o.ä.
>>
>> Das, was kein Mensch braucht, sind nur die Kollateralschäden
>> durch Datenverluste für das aktive Projekt.
>> Solange diese (und NUR solange diese) im Raum stehen, bevorzuge
>> ich es, bei CC zu bleiben. Sobald wir ohne Kollateralschäden
>> hinkommen, fix rüber zur ODBL o.ä.
>
>
> Ich bin exakt dieser Meinung. Drohende Kollateralschäden durch Datenverluste wiegen für mich bei weitem schwerer. Das würde IMO die aktiven Mapper vor Ort demoralisieren mit der Folge, dass sich viele enttäuscht für immer verabschieden. Mach mal jemandem, der nur mappt und der sich sonst keine Gedanken macht, begreiflich, dass seine ehrenamtliche(!) Arbeit der letzten anderthalb Jahre umsonst war, weil irgendwelche Juristen herausgefunden haben das Lizenzierungsmodell sei nicht wasserdicht.
>

Dann mach mal dem glühenden by-SA Anhänger aus Hintertupfingen klar,
dass die Feldwege die er gemappt hat, auf einem T-Shirt oder in einer
I-Phone App ohne Quellenangabe verkauft werden können, weil die Lizenz
nicht wasserdicht ist. Wenn der rausbekommt, dass es der Foundation
schon lange klar war, dass so etwas passieren kann, man es aber wegen
möglicher Kollateralschäden einfach ignoriert hat, dann ist der
Schaden viel größer.

Das klingt in meinen Ohren alles ein wenig nach Atomlobby:
"Es gibt weltweit zwar kein sicheres Endlager und ein Super-GAU ist
nie auszuschließen - diese Gefahren sind aber längst nicht so
dramatisch wie sie sich zunächst anhören! Wenn es eines Tages  eine
100% sichere und kostenlose Alternative gibt (also die Hölle zufriert
und Schweine fliegen können), dann nichts wie rüber. Bis dahin müssen
wir aber unsere Investitionen beschützen und billigen Stom anbieten.
Bei einem Ausstieg gäbe es Kosten für uns und die Kunden, deshalb
produzieren wir weiter munter Atommüll - es wird schon gutgehen!"

Stefan




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