[Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?

Martin Hollmichel martin.hollmichel at nesshof.de
Mi Jun 23 07:55:55 UTC 2010


On 23.06.2010 09:25, Jochen Topf wrote:
> On Tue, Jun 22, 2010 at 06:10:59PM +0200, osm at tappenbeck.net wrote:
>    
>> ich möchte einmal folgendes zur Diskussion stellen:
>>
>> Vor ca. einer Woche habe ich einen Weg durch einen Kleingartenverein
>> aufgemessen - Am Wegeanfang war ein Tor aber mir ist kein Verbotsschild
>> aufgefallen.
>>      
> Ein Kleingartengebiet ist Privatgelände (gehört typischerweise der Gemeinde
> oder vielfach der Bahn oder dergl.), allerdings ist es verpachtet an den
> Kleingartenverein. Der hat also das Recht festzulegen, wer da rein darf und
> wer nicht. Man kann aber wohl erstmal davon ausgehen, dass jeder da reinkann,
> da das allgemein so üblich ist. Solange der Pächter also nicht explizit ein
> Verbot ausspricht, würde ich mal davon ausgehen, dass man da reinkann. Da
> wir zum Vermessen eines Geländes auch nichts anderes machen, als darin
> rumzuspazieren, kann man glaube ich auch nicht argumentieren, dass wir da
> etwas besonderes machen, weswegen OSMern der Zugang versagt ist, dem
> Spaziergänger aber nicht.
>
>    
>> Gestern habe ich nun eine Mail des Betreibers erhalten - die Fläche,
>> einem großen Deutschen Transportunternehmen (ehemals - kann ich nicht
>> prüfen) gehörig - soll wohl verkauft worden sein und der neue Eigentümer
>> soll schon Vermessungen durchgeführt haben und auch Grundstücke ins Web
>> gestellt haben.
>>      
> Die Frage wäre jetzt, ob der Kleingartenverein immernoch Pächter ist oder
> schon nicht mehr. Je nachdem kann Dir nur der eine oder der anderen den
> Zugang erlauben oder verweigern.
>
>    
>> Da man seine Privatsphäre nicht gewahrt sieht hat man mich aufgefordert
>> die Daten zu entfernen. Daraufhin habe ich dort angerufen und dem Herren
>>      
> Leute können nicht einfach Gründe erfinden, warum ihnen was nicht passt. Da
> muss es schon eine Rechtsgrundlage geben. Unternehmen haben keine
> Privatssphäre, nur natürliche Personen. Damit hat das also nichts zu tun. Es
> kann sein, dass es andere Gründe gibt, warum man das nicht mappen darf, aber
> nicht den.
>    
Unternehmen habe keine Privatssphäre ?? Hört sich nach starkem Tobak an, 
die Diskussion gehört aber vermutlich nicht hierher,
> Grundsätzlich würde ich mal davon ausgehen, dass man öffentlich bekannte
> "Fakten" auch mappen darf. Also wenn man auf das Grundstück selbst darf oder
> auf einem öffentlich erreichbaren Luftbild was erkennen kann oder von einem
> Berg (oder von einem Ballon aus) das Grundstück einsehen kann, dann kann man
> das auch mappen.
>    
die Frage ist doch, wozu die die gemappten Fakten führen. Wenn dieses 
den Eigentümer nicht einschränkt ist das bestimmt richtig. Eine Karte 
kann aber andere dazu ermutigen, private Grundstücke zu betreten, was 
sicherlich eine Einschränkung der Rechte des Eigentümers ist.

Die eigene Freiheit alles mappen zu wollen, sollte da aufhoeren, wo die 
Freiheit anderer eingeschränkt wird. Ok, das ist ein Balanceakt.

> Nun zur Frage, wie man mit sowas umgeht. Ich find das ganz gut, wie Du das
> gehandhabt hast: Mit den Leuten persönlich reden und versuchen zu erklären.  Ob
> man dann was löscht oder nicht, ist eine Einzelfallentscheidung. Ich tendiere
> dazu, zu sagen: Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt, jeder kann da mitmachen,
> jeder kann alles eintragen, ändern und löschen. Ich gehe immer davon aus, dass
> ein Eintrag bei OSM rechtmäßig und sachlich richtig ist, wenn jemand meint,
> dass der Eintrag nicht ok ist, dann soll er es selbst löschen oder ändern. Wenn
> jemand anderes dann wieder meint, dass es anders aussieht, dann ändert der das
> wieder. So funktioniert OSM halt. Wer mit der Situation nicht einverstanden
> ist, soll das selbst ändern. Soll derjenige, mit dem man da redet, sich doch
> selbst drum kümmern. Ich hab allerdings bisher nur einen Fall gehabt, der so
> ähnlich lag (Straßen auf Privatgrundstück gemapped). Da hat das gut funktioniert,
> der Besitzer hat dann wohl entsprechende access-Tags ergänzt und alle waren
> glücklich.
>
>    
puh, das finde ich gewagt, dem Besitzer es freizustellen, dass er ja 
entsprechende tags setzen kann oder den Weg wieder loescht.
ein extremes Beispiel ist 
http://www.1001-stadtplan.de/stadtplan/luehe-samtgemeinde/einrichtungen/friedhof-mittelnkirchen.map 
wo lauter private Wege so eingezeichnet sind, das Radfahrtouristen sich 
regelmaessig in den Obsthöfen verirren bzw. die Anwohner genervt sind, 
Radfahrer auf einmal auf ihrer Terasse stehen zu haben. Der Bauer wird 
jedenfalls wissen, wo er seinen Weg im Obsthof angelegt hat und für 
niemanden anderes ist diese Information von Nutzen, im Gegenteil, es 
verwirrt und ist überflüssig.
> Jochen
>    





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