[Talk-de] Daten auf Verlangen löschen oder nicht ...?
Martin Hollmichel
martin.hollmichel at nesshof.de
Mi Jun 23 09:07:59 UTC 2010
On 23.06.2010 10:37, Jochen Topf wrote:
> On Wed, Jun 23, 2010 at 09:55:55AM +0200, Martin Hollmichel wrote:
>
>>> Grundsätzlich würde ich mal davon ausgehen, dass man öffentlich bekannte
>>> "Fakten" auch mappen darf. Also wenn man auf das Grundstück selbst darf oder
>>> auf einem öffentlich erreichbaren Luftbild was erkennen kann oder von einem
>>> Berg (oder von einem Ballon aus) das Grundstück einsehen kann, dann kann man
>>> das auch mappen.
>>>
>>>
>> die Frage ist doch, wozu die die gemappten Fakten führen. Wenn dieses
>> den Eigentümer nicht einschränkt ist das bestimmt richtig. Eine Karte
>> kann aber andere dazu ermutigen, private Grundstücke zu betreten, was
>> sicherlich eine Einschränkung der Rechte des Eigentümers ist.
>>
> "andere dazu ermutigt"? Finde es schon sehr stark, bei einer Karte davon
> auszugehen, dass man alle Wege auch befahren darf. Das Einzeichnen eines Weges
> ist doch keine Ermutigung!? So ist es auf vielen öffentlichen Stadtplänen z.B.
> üblich Straßen innerhalb von Kasernenanlagen einzuzeichnen, häufig ohne Namen.
> Daraus kann ich nicht entnehmen, dass ich die Schilder mit "Vorsicht!
> Schußwaffengebrauch" ignorieren kann. :-)
>
Meine Erfahrung ist die, solange da keine Hindernisse sind, die den
Zugang tatsaechlich unmoeglich machen, folgen die Leute dem Weg, der auf
der Karte so eingezeichnet ist, der detailgrad einer Karte zeigt oft nur
an, dass da ein Weg ist. Den Vergleich mit der Kaserne kann ich also
nicht folgen,
>
>> Die eigene Freiheit alles mappen zu wollen, sollte da aufhoeren, wo die
>> Freiheit anderer eingeschränkt wird. Ok, das ist ein Balanceakt.
>>
> Da gebe ich Dir im Prinzip Recht. Ich irre aber lieber auf Seiten der Freiheit.
>
>
full ack !
>>> Nun zur Frage, wie man mit sowas umgeht. Ich find das ganz gut, wie Du das
>>> gehandhabt hast: Mit den Leuten persönlich reden und versuchen zu erklären. Ob
>>> man dann was löscht oder nicht, ist eine Einzelfallentscheidung. Ich tendiere
>>> dazu, zu sagen: Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt, jeder kann da mitmachen,
>>> jeder kann alles eintragen, ändern und löschen. Ich gehe immer davon aus, dass
>>> ein Eintrag bei OSM rechtmäßig und sachlich richtig ist, wenn jemand meint,
>>> dass der Eintrag nicht ok ist, dann soll er es selbst löschen oder ändern. Wenn
>>> jemand anderes dann wieder meint, dass es anders aussieht, dann ändert der das
>>> wieder. So funktioniert OSM halt. Wer mit der Situation nicht einverstanden
>>> ist, soll das selbst ändern. Soll derjenige, mit dem man da redet, sich doch
>>> selbst drum kümmern. Ich hab allerdings bisher nur einen Fall gehabt, der so
>>> ähnlich lag (Straßen auf Privatgrundstück gemapped). Da hat das gut funktioniert,
>>> der Besitzer hat dann wohl entsprechende access-Tags ergänzt und alle waren
>>> glücklich.
>>>
>>>
>>>
>> puh, das finde ich gewagt, dem Besitzer es freizustellen, dass er ja
>> entsprechende tags setzen kann oder den Weg wieder loescht.
>> ein extremes Beispiel ist
>> http://www.1001-stadtplan.de/stadtplan/luehe-samtgemeinde/einrichtungen/friedhof-mittelnkirchen.map
>> wo lauter private Wege so eingezeichnet sind, das Radfahrtouristen sich
>> regelmaessig in den Obsthöfen verirren bzw. die Anwohner genervt sind,
>> Radfahrer auf einmal auf ihrer Terasse stehen zu haben. Der Bauer wird
>> jedenfalls wissen, wo er seinen Weg im Obsthof angelegt hat und für
>> niemanden anderes ist diese Information von Nutzen, im Gegenteil, es
>> verwirrt und ist überflüssig.
>>
> Ob das verwirrend und überflüssig ist, ist eine Frage. Je nachdem wer den
> Plan für was nutzt, kann man das so und so sehen. Für mich hat jedes Objekt,
> dass auf der Karte eingezeichnet ist, und dazu gehören nun auch mal die
> Wege, die Funktion, mir bei der Orientierung zu helfen. Ich bin irgendwo,
> schaue auf die Karte und bringe die mit der wirklichen Welt in Übereinstimmung.
> Wenn da ein Weg nicht eingetragen ist, obwohl er existiert, dann verwirrt
> mich das.
>
Das kommt wohl auch auf den Massstab an, in dem man sich bewegt, ist das
Wegnetz sehr dünn, ist es extrem hilfreich, dass jeder Weg, auch der
private auch eingezeichnet ist.
ist das Wegenetz sehr dicht (im Mittelnkirchener Beispiel geht zum Teil
alle 30m ein Weg in den entsprechenden Hof) wirst Du Probleme haben, zu
bestimmen, wer von den vielen Wegen gerade derjenige ist, vor dem Du
steht. Es sei denn, Du hast Dein GPS gerade parat :-) und die Karte und
der Empfang ist genau genug :-).
> Grundsätzlich finde ich es gut, dass man in Deutschland eigentlich überall
> auch einfach so Privatwege befahren kann, insbesondere natürlich auf dem
> Lande. Wenn jeder Bauer seine Privatwege mit Stacheldraht sichern würde,
> wäre schon so manche Radtour gescheitert.
>
> Wenn jetzt da wirklich ein Weg bei ist, wo sich häufiger mal Leute rein
> verirren und man will das nicht, finde ich es nicht zu viel verlangt ein
> kleines Schild aufzustellen. Das halte ich für viel effektiver, als alle
> Hersteller von Karten dazu zu bringen, den Weg nicht einzuzeichnen.
>
>
stehen hier auch an sehr vielen Stellen, aber wenn das in der
(kommerziellen) Karte eingetragen ist, dann kann man doch trotzdem da
lang fahren, oder (/sarcasm).
Zugegeben, die Lage hier im Alten Land ist evtl. auch ein wenig
spezieller als anderswo,
> Jochen
>
Martin
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