[Talk-de] ?Tracks / Access / Routing über Tracks

Mirko Küster webmaster at ts-eastrail.de
Mi Mär 10 13:22:58 UTC 2010


> Hier in der Gegend würdest du mit deinem Beispiel nicht glücklich
> werden. Die Täler sind da oft so eng, daß da kein Weg im Tal verläuft.
> Der Weg parallel zum Bach macht da gerne mal viele Höhenmeter bei
> teilweise heftigen Steigungen (bis 20% kann man hier schnell mal
> finden). ;-)

Hier haben wir das doch selber in der Hand. Wir haben doch praktisch die 
unbegrenzte Möglichkeit eine Eignung für alle erdenklichen 
Fortbewegungsmittel zu hinterlegen. Und da wir die Daten auch selber 
erfassen, kann man die Eignung auch selber einschätzen.

Dein Beispiel könnte man z.B. zusätzlich mit mtb scale beschreiben. Sowas 
kann man noch ausbauen und meinetwegen auf Rennrad etc. zuschneiden. Oder 
ein Schlüssel der nicht nur innerhalb eines Radtypes abstuft, sondern Radtyp 
mit Grade verknüpft. Rennrad, City, Touren, MTB.

Man müsste dann nur den Router entsprechend zuschneiden und 
Auswahlmöglichkeiten anbieten. Zum Beispiel: meide wo möglich Haupstraßen, 
bevorzuge Wege geeignet für MTB und darunter/ bevorzuge Wege 
Schwierigkeitsgrad ausschließlich MTB, bevorzuge oder meide offizielle 
Radwege. Das wird dann zwar auch nicht direkt die wirklich absolut perfekte 
Route ergeben, aber besser als alles bisher da gewesene kann es nur werden.

Versuche gab es da schon viele. Aber die konnte man ehrlich gesagt in die 
Tonne treten. Hier geisterte mal irgendwo ein Link zu so einem Router auf 
OSM Basis herum. Da hatte ich mal testweise eine Route von Naumburg zu uns 
nach Roßleben probiert. Da existiert eine direkte Fernradwegverbindung die 
sogar größtenteils für Rennrad geeignet ist, daneben noch einige andere Wege 
die gut geeignet sind. Der Router führte einen aber ungleich weitläufiger im 
weitem südlichem Bogen über Landesstraßen drumherum. Da kannst du ehrlich 
gesagt auch gleich über die Autobahn routen, ist so wie man hier über die 
Landstraßen heizt nur geringfügig unsicherer. Beim Radroutung kann es nur 
besser werden.

> Oft will man das wirklich nicht, aber ich bin andererseits auch mal in
> Situationen wo ich wirklich nur schnellstmöglich zum Ziel kommen möchte 
> und
> da ist das schon hilfreich sowas zu haben.

Routing über Tracks. Da werden immer wieder alle Fortbewegungsmittel in 
einen Topf geschmissen. Klar macht das routen über Tracks bei einigen 
wenigen Sinn. Aber eben nicht bei allen. Ein Router der vorwiegend auf 
Kraftfahrzeuge zugeschnitten ist, braucht Tracks nur dann, wenn es absolut 
keinen anderen Weg gibt oder das Ziel eben an einem Track liegt. In der 
Berechnung kann der Tracks die so zwischendurch in die Berechnung geraten zu 
1000% rauswerfen, da sind Tracks schlicht überflüssig.

Und hier wiederhole ich mich mal wieder. Alles ab Grade 2/3, also nicht 
asphaltierte oder betonierte Fläche, ist immer nur eine Momentaufnahme zum 
Zeitpunkt der Erfassung. Der Wegzustand ist im ständigen fluss, lässt sich 
auch nicht vorhersagen. Wo gestern noch eine gute Schotterpiste war, kann 
übermorgen die Fortskolonne zur Schlacht ausholen und ein Schlammloch 
hinterlassen, was auch ewig nicht mehr beseitigt wird. Und ich weiß nicht wo 
andere die Informationen hernehmen um sowas vorher zu sehen. Aber hier sind 
die mal hier und mal da, ohne das sowas irgendwo öffentlich angekündigt 
wird. Man kann maximal anhand frischer Fortszeichen erahnen, das hier 
irgendwann mal was passieren könnte. Wann ist aber unklar. Letztes Jahr 
waren die Forstzeichen schon im Frühjahr da. Einige Stellen wurden erst im 
Herbst oder noch garnicht bewirtschaftet. Wann und wie siehst du erst, wenn 
du mal wieder vor Ort bist, vorm Flatterband oder dem bereits kaputten Weg 
stehst. Tracktype die älter als 6 Monate sind sollte man eher vorsichtig 
bewerten, die kann man nicht wirklich zur genauen Planung heran holen. Hier 
liegen teils noch fette Eichen von Kyrill auf den Wegen. Nach dem jetzigen 
Winter wird wohl auch wieder massig Verbruch liegen. Das wieder zu 
kontrollieren geht nicht mal eben. Alleine der Wald hinter mir hat knapp 
2000 km Forstwege. Teilweis wirkliche Horrorwege. Das fährt man nicht mal 
eben zwischendurch ab

Alle anderen Transportmittel stehen doch auf einem völlig anderem Blatt. Wer 
seine Fahrradroute über einen KFZ Router plant, der sich eben nicht oder nur 
oberflächlich auf die Bedürfnisse vom Radfahrer einstellen lässt, kann doch 
nicht wirklich erwarten, das man deswegen generell auch Tracks zwischendurch 
zulässt.

Was da rauskommt kann man doch auch schön anhand von LKW Fahrern sehen die 
PKW Navis nutzen. Da wo die teilweise reinfahren kann das offensichtlich 
nicht passen. Da zieht auch nicht die Ausrede, das da nicht genügend 
Schilder stehen. Die waren teilweise früher schlicht nicht nötig, eben weil 
sich LKW nie dahin verirrten. Das Problem entstand überhaupt erst mit der 
Nutzung von PKW Navis für LKW. Und da steht eben nicht drin, das da eine 
Brücke mit maximal 16t und eine Unterführung mit maximal 3m Höhe in der 
Route stecken. Das sind Sachen die bei einem Navi für Fahrzeuge bis 3,5t 
keine Rolle spielen. Dafür gibts dann extra Geräte die anhand der 
Fahrzeugdaten auch sowas berücksichtigen.

Gruß
Mirko 





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