[Talk-de] Details mappen in Dortmund
Kai Krueger
kakrueger at gmail.com
Di Mär 23 15:41:23 UTC 2010
On 01/-10/-28163 08:59 PM, olvagor wrote:
> Florian Gross schrieb:
>> Wenn der Nachwuchs ausbleibt, ist das Projekt irgendwann
>> tot. Manche Gebiete wie Berlin werden auf den mm genau erfaßt sein,
>
> Aber was ist denn die Konsequenz daraus? Wenn ich deine Meinung richtig
> verstanden habe, dann müssten wir irgendwann (in größeren Städten schon
> gestern) einen Schlusstrich ziehen und nicht weiter mappen. Von
> Aktualisierungen mal abgesehen.
>
> Es gibt Projekte wie z.B. das Rollstuhlfahrerrouting, die einfach auf
> eine höhere Detailstufe angewiesen sind. Dadurch wird es einfach komplexer.
Hoehere komplexitaet an sich ist nicht das Problem. Das Problem ist die
Komplexitaet die man als einsteiger (oder selbst als erfahrener mapper)
nicht ignorieren kann wenn man nur etwas einfaches aendern will, das
heist die Komplexitaet die man warscheinlich ausversehen "zerstoeren"
wird und vorallem die Komplexitaet die zuvor einfachen Konzepte nun Ein
paar extra POIs oder paar extra tags fuer Rollstuhlfahrer zaehlen
eigentlich nicht dazu.
Die Aussage das die Komplexitaet die ein Problem wird ein Problem der
Editoren ist und nicht das des tagging schematas, und man desshalb immer
komplexere schemata sich ausdenkt, ist zwar in gewisser weise durchaus
eine "korrekte Aussage" aber keine sonderlich hilfreich. Solang man
nicht zu den, leider viel zu wenigen, Leuten gehoert die die Editor
Software, die tools und die Anwendungen auf OSM basis durch patches und
code verbessern koennen, sollte man vielleicht in gewisser weise
"akzeptieren" das die (editor) Welt nicht perfekt ist und sich mit dem
was man vorschlaegt an die derzeit gegebenen Umstaende anpassen und
versucht das beste daraus zu machen.
Es gab schon viele, auch sehr gute, Ideen die gescheitert sind da sie
ihrer Zeit weit voraus sind.
In diese Kategorie gehoert fuer mich derzeit z.B. das mappen von wegen
als areas sowie einige der manchmal vorgeschlagenen Konstruktionen von
verschachtelten Relations.
Moeglicherweise sind sie langfristig sogar die richtige Loesung, aber
derzeit leider einfach noch der implementation der vorhandenen Editoren
voraus und somit _derzeit_ nicht unbedingt das geschickteste.
Eigentlich haben alle Editoren und anzeige tools wie z.B. der
Databrowser mehr oder weniger probleme wenn features wie nodes, ways und
areas ueberlappen. Ein Problem das durch die vielen landuse polygone
angefangen hat, aber mit ways as areas, weit schlimmer werden wuerde.
Genauso sind in vieler Hinsicht Relations in allen editoren nur
rudimentair, zum Teil sogar gar nicht implementiert, fuehren also immer
wieder zu Problemen das sie kaputt gehen.
Vielleicht ist es also wirklich gar nicht so eine schlechte idee das
mapping in Deutschland etwas zu "bremsen", in dem man bestimmte Gebiete
in Deutschland sozusagen fuer "komplett" deklariert und erst einmal
nicht weiter ausgebaut werden, bis die OSM-Softwarelandschaft, allen
voran den Editoren, mit dem Aufgehohlt haben was beriets an "Advanced
tagging schema" existiert, auch wenn ich das jetzt nicht ganz ernst meine.
Imho, nur wenn die Software und das mapping einigermassen im
Gleichschritt voran kommt (mit ausreichender flexibilitaet das wir eben
kein Henne-Ei Problem bekommen), wird ein tagging schema heraus kommen,
das so wohl fuer die Mapper einfach genug ist als auch Software maessig
beherschbar bleibt, sodas die Daten vielleicht sogar mal irgendwann
verwendet werden.
Dies ist einfach ein Appell um sich der Problematik bewusst zu sein das
das tagging schema nicht im nebuloesen Raum existiert, sondern inerhalb
einer Software und mapper landschaft integriert sein muss und man
darueber nachdenken sollte wenn man wiedermal eine neue coole Idee
vorschlaegt.
Kai
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