[Talk-de] OSM Stadt/Land: Schere schließen, Alleinstellungsmerkmal
Ulrich Grothaus
ulrich.grothaus at gmx.de
Do Mai 6 21:59:30 UTC 2010
Ich bin vor einigen Monaten als Oudoorfreak und langjähriger
TTQV/Top50/Kompass-Nutzer auf OSM gestoßen und habe die Daten in meiner
Region Amberg, Nürnberg, Regensburg unter die Lupe genommen und auch
fleißig selbst meine recht umfangreiche Tracksammlung eingebracht und
mich in Potlatch und jetzt auch JOSM eingarbeitet.
Was mir fehlt ist eine homogene Weiterentwicklungsstrategie. Während in
den Großstädten jeder Hundehaufen getagged wird ;-) sind bei uns am Land
ganze Dörfchen nicht mal als POI geschweige denn mit Straßennetz
enthalten. Klar, da wohnt eben niemand, der OSM aktiv unterstützt.
Problematisch ist aber, dass letztlich die Nutzung wenn man an Skobller
usw. denkt vom schwächsten Glied der Karten bestimmt wird. 10kim um die
Speckgürtel sieht es leider mau aus mit der Datenquali . Wer von euch
braucht schon in seiner Heimatstadt in der er tagged *wirklich* selbst
OSM. Und die Touristen nehmen einen Faltplan aus der Tourinfo... Und
dann sind da noch die Freaks wie wir.
Ich weiß, OSM ist ein Gruppenprojekt und wo die Gruppe kein Mitglied
hat, da gibt es keinen Input. Ich sehe auch keine einfache Lösung. Das
Dilemma ist, dass wir den Drive von OSM raustragen müssen aus
"übergenauen" Zentren in die Region um LANDESweit gute und akzeptierte
Karten zu bekommen. Die dann auch leichter Nutzer finden, von denen
jeder Hunderdste dann auch Input liefert.
Ein bisschen habe ich sonst die Befürchtung, dass Google und sei es noch
so wenig lizenzfrei mit Android und kostenloser Navisoftware/Karten samt
guter POI Sammlung und mobiler Datenflat uns einfach auf Dauer doch den
Elan abnimmt und OSM ein extremes Nischendasein fristet. Der Mehrwert
von OSM liegt deshalb meiner Ansicht nach gerade nicht im Navibereich.
Eher schon bei Outdoor-Tracks. Als Mountainbiker in der Region und
Transalper bin ich hier immer wieder angenehm überrascht, um wie viel
besser hier die OSM Netze im Vergleich zu Top50 (viele Wege längst nicht
mehr existent) oder Google (viel zu unvollständig) ist. Man sollte
diesen Mehrwert gezielter ausbauen. In meiner Region bemühe ich mich
darum. Ein Trackimport von einem der großen GPS Outdoorforen wäre hier
hilfreich (gpsies.com, gps-tour.info).
Zusammengefasst: Meine zwei persönlichen Strategien für eine
Positionierung von OSM sind (1) mehr Ressource von Stadt auf Land (2)
Ausbau eines Alleinstellungsmerkmals in Form von nicht asphaltierten
Navi-Wegen in der Natur.
Das als Denkanstoß von jemanden der erst kurz dabei ist. Als
Communityprojekt ohne echte Entscheidungsstruktur kann es auch nicht
mehr sein...
Uli
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