[Talk-de] Garmin GPSmap 62
Johann H. Addicks
addicks at gmx.net
Mo Nov 22 19:12:00 UTC 2010
> mein kumpel hat das 62 st. vorher die 60iger serie. vorteile liegen
> deutlich bei den geocaching-funktionen. bei der genauigkeit ist
> keinerlei besserung eingetreten.
"Keine Besserung" ist gut... deutliche Verschlechterung gegenüber den alten
SirfIII-Geräten und auch gegenüber den MTK-Geräten wie den HCX-Modellen
(Vista, Legend).
Und was das Geocachen anbelangt, da freuen sich auch nur die Statistik-
Junkies, die auf auf D1-Traditour sind und die "auf Schlagzahl" arbeiten.
Denn:
- StaticNavigation-Umschaltung erfolgt erst nach 30s. d.h. beim Erreichen des
Suchbereiches ist die Fein-Navigation über die letzten 15m erst möglich, wenn
man eine halbe Minute steht.
- Wegepunktprojektionen erfordern rund dreimal so viel Tastendrücke wie
vorher, inkl. der Idiotie, dass als Einheit für die Entfernung immer "Yards"
vorgegeben werden, auch wenn das Gerät auf metrische Masse gestellt wurde und
man das erstmal manuell umschalten muss. Meter ist dann natürlich auch genau
auf der anderen Seite, so dass man an allen anderen eher obskuren Einheiten
mit je einem Tastendruck drüberscrollen muss.
- Beim Erfassen von Wegepunkten steht der Cursor beim Start auf dem "N" der
Nordkoordinate, die Auswahlmarke für den Wert steht auf "1". Man muss 7 (oder
6, je nach Weg) Tasten drücken um die Auswahlmarke auf "Cursor rechts" zu
positionieren, damit man zu den hinteren Stellen gelangt.
- Die "Find-Find"-Funktion bringt nicht mehr den zuletzt erfassten Wegepunkt
nach oben auf die Liste, sondern den Nächstgelegenen. Das ist Unfug, weil
dann nämlich der Punkt oben ist, an dem man gerade steht und nicht der, zu
dem man vermutlich gleich hin möchte. Und wenn die neue Station weiter weg
ist als der Punkt an dem vorher war, dann steht der neue nicht an Position
zwei, sondern drei. Oder auch an Vier, wenn die Wegführung etwas im Zickzack
läuft.. Halb-Blinde Bedienung ist damit nicht mehr möglich, man muss
hinschauen was man tut und vor allem auch warten, bis überhaupt genug
angezeigt wird, dass man das entscheiden kann. Also kein Type-Ahead mehr.
Dazu kommt, dass die Menüs zwar jetzt ganz toll animiert sind, der
eigentliche Bildwechsel ist aber gefühlt nur noch maximal halb so schnell.
Meine Vermutung ist, dass bei Garmin jemand festgestellt hat, dass es Leute
gibt, die nicht von ihrem 60er lassen wollen.
Also hat man jemanden hingesetzt mit dem Auftrag "Hier hast Du ein Dakota und
ein Gehäuse vom 60er. Baue das mal da hinein und stricke die Touchscreen-
Bedienung auf Tastatur um."
Und leider hat der damit Beauftragte das 60er nie wirklich benutzt.
Herausgekommen ist dabei etwas, was sich nur geringfügig besser bedienen
lässt als ein MS-Windows ohne Maus oder Touchscreen. Unendlich viele
Tastendrücke für Dinge, die viel effektiver möglich wären, wenn das Wissen im
eigenen Haus nicht verschollen gegangen wäre.
-jha-
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