[Talk-de] OSM quo vadis

Peter Wendorff wendorff at uni-paderborn.de
So Okt 17 13:56:46 UTC 2010


  Hi.
Ich kann beiden Seiten, die hier diskutieren, gut zustimmen.

On 17.10.2010 12:50, Frederik Ramm wrote:
> Hallo,
>
> Nein, Du hast das falsch verstanden. Wolfgang stellt lediglich fest, 
> dass der Kern unseres Projektes die Sammlung freier Daten ist. Der 
> Kern unseres Projektes ist nicht, eine Webseite anzubieten, die Google 
> Maps Konkurenz macht.
>
> Kernkomponenten fuer unser Projekt sind:
>
> * effiziente zntrale Datenhaltung
> * Kommunikationskanaele fuer die Community
> * Daten-Editoren
> * Tools zur Wartung, Fehlerbehebung usw. der Daten
Völlig richtig.

Auslöser auch dieses Threads ist, wenn ich das richtig sehe, immer noch 
der Blog-Artikel mit Kritik an OpenStreetMap. (korrigiert mich, wenn das 
hier nichts miteinander zu tun hat).
>
> Das ist ein weites Feld, in das wir sehr viel Zeit und auch Geld 
> versenken koennen. Keine Kernkomponenten sind:
>
> * zentrale Webseite mit Slippy Map, JavaScript-API, Routing, 
> Geocoding, Reverse Geocoding, und so weiter.
richtig. aber...
>
> Natuerlich werden wir diese Dinge auch haben, aber immer mit dem 
> Schwerpunkt, einen Dienst fuer Mapper zu bieten (z.B. kann ein Mapper 
> mit einer guten Routingfunktion ja auch viele Fehler finden). 
> Sicherlich werden wir auch hie und da mal coolen neuen Anwendungen 
> eine Plattform bieten wollen; und wir wollen natuerlich auch, um neue 
> Mapper zu werben, vorzeigen, was man mit unseren Daten machen kann.
...warum haben wir dann eine Anwendung osm.org, die nur wenige so 
richtig zufrieden stellen kann?
Okay - das ist vielleicht zu übertrieben, aber irgendwo stimmt es schon: 
Die Karte auf osm.org ist weder eine besonders toll designete Karte (aus 
Kartographie-Sicht), noch zeigt sie alles, was möglich ist (aus 
Datensicht). Sie hat keinen direkten Nutzen für die 
Fehlerberichterstattung (OSB etc. sind anderweitig ausgelagert), macht 
aber auch nicht deutlich, wie sie sinnvoll anzuwenden wäre (Marker sind 
versteckt, und um aus lat und lon-Parametern mlat und mlon zu machen, 
muss man das wissen).

Viele tolle, echt coole Anwendungen sind da - aber sie verstecken sich 
in einem Wiki, das für einen Überblick von Neulingen und potentiellen 
Nutzern erstmal reichlich riesig ist - denn auch das Wiki richtet sich 
(irgendwo zu Recht) in erster Linie an die Mapper, nicht an "pure" Nutzer.
> Aber wir wollen eine Konkurrenz zu TeleAtlas oder Navteq sein, nicht 
> zu Google Maps oder anderen Daten-Anwendern. Wenn zu uns einer kommt 
> und sasgt: "Ich habe kein Interesse, an Eurem Projekt irgendwie 
> mitzuarbeiten, ich will bloss irgendwo kostenlose Karten runterladen", 
> dann schicken wir den zwar nicht weg, aber langfristig finde ich, wir 
> sollten das machen - wenn Firmen wie MapQuest gute und freie Karten 
> auf Basis unserer Daten erstellen, dann sollen sich die Leute, die 
> kein Interesse an OSM haben, sondern nur am Endprodukt, das doch dort 
> runterladen. Wir sollten unsere knappen Ressourcen nicht fuer Dinge 
> wie besonders leistungsfaehige und ausfallsichere Tileserver oder 
> fette Routingmaschinen verwenden. Das ist nicht der Kern unseres 
> Projekts.
Stimmt. Aber... ;)
>> Damit würden wir - ähnlich wie die Benutzergruppen vieler Mitbewerber -
>> zu "kostenlosen Datenlieferanten" werden, die von Firmen für ihre
>> Produkte und ihren Profit eingespannt werden.
> Wer unsere Daten fuer was einspannt, ist fuer uns zweitrangig. Ich 
> koennte mir durchaus vorstellen, dass ein freies Kartografieprojekt 
> entsteht, das sich auf die Fahnen schreibt, aus verschiedenen freien 
> Datenquellen - darunter OSM - moeglichst schoene und gut benutzbare 
> Karten zu rendern, ein tolles User-Interface dafuer anzubieten und so 
> weiter. Wir haben ja jetzt schon viele Leute im OSM-Umfeld, die so 
> etwas machen. Aber das kostet viel Arbeit, Ressourcen, 
> Serverkapazitaet, und ist, wie gesagt, nicht unsere Kernaufgabe.
...wollen wir das ausschließen? Warum nutzen wir es nicht?
Warum zeigt die Projekt-Webseite eine - wie wir momentan feststellen - 
vielleicht suboptimale Karte, nutzt aber den ganzen schönen Raum nicht 
aus, um mehr vom Potential zu zeigen?
Warum ist osm.org nicht eine Art "App-Store" (um die Marketingbegriffe 
angebissenen Obstes zu bemühen), kombiniert mit einer Möglichkeit, durch 
verschiedene Karten zu schalten?

Wieso nicht eine Kartenansicht auf der einen Seite und eine zufällige 
Anwendung auf der anderen - egal, ob auf dem Handy, im Navi, gedruckt am 
Straßenrand; eine Auswertungssoftware oder was auch immer.

Dazu wichtige Punkte für Nutzer, Mapper, Firmenstrategen und was auch immer.

Die Auslagerung der "puren" Karte auf z.B. maps.osm.org halte ich in dem 
Zusammenhang für gar keine schlechte Idee.

Gruß
Peter




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