[Talk-de] Wie erreichen wir einheitliche Tagdefinitionen?
Jochen Topf
jochen at remote.org
Sa Okt 30 17:41:10 UTC 2010
On Sat, Oct 30, 2010 at 06:52:50PM +0200, Marten Karl wrote:
> Am 30.10.2010 16:01, schrieb M∡rtin Koppenhoefer:
> >> Zum Beispiel in dem er sich ein Thema vornimmt und die
> >> Wiki-Doku verbessert.
> >
> > das ist (obwohl gut gemeint) leider zum (kleineren) Teil auch das
> > Problem: Leute die sich ein Thema vornehmen und das Wiki "verbessern".
> > M.E. sollte man solche Verbesserungen erstmal auf der Mailingliste
> > ankündigen und 2-3 Tage abwarten, ob Zustimmung oder berechtigte
> > Kritik kommt, und falls Kritik da ist und ein Thema nicht
> > einvernehmlich geklärt werden kann, dann sollte man auch nicht die
> > "Verbesserungen" ins Wiki nehmen.
>
> So, prima, nun bin ich verwirrt.
> Auf der einen Seite die Feststellung: Kein Entscheidungsgremium (trifft
> mene volle Zustimmung). Auf der anderen Seite die dringende Empfehlung
> nicht in der ML zu meckern, sondern eine Doku im Wiki zu erstellen
> (Damit kann ich gut leben). Auf der dritten Seite (Dreiecke sind sehr
> stabil) aber die Empfehlung erst auf der ML zu diskutieren und die Idee
> mit den Ergebnissen der Diskussion ins Wiki zu übertragen (auch mit
> dieser Vorgehensweise kann ich gut leben).
> Dies lese ich aus den verschiedenen Diskussionen dieses und ähnlich
> gelagerter Themenstränge heraus. Sollte ich damit richtig liegen so
> scheinen wir ja schon im Vorgehen keine Einigkeit zu erlangen. Folglich
> steht zu befürchten, dass bei jedwedem Vorgehen der eigentliche
> Vorschlagsinhalt gleichzeitig auch Gefahr läuft nicht des Inhaltes,
> sondern auch des Vorgehens wegen "angegriffen" zu werden.
>
> Ich bin noch nicht lange bei OSM dabei (etwa zwei Jahre) und auch kein
> besonders aktiver Teilnehmer (nur kleinere Wege und ein paar
> (hoffentlich korrekt ausgeführte Korrekturen), daher sehe ich sehr das
> Problem des "korrekten" bzw. einheitlichen Taggings.
> Ich fühle mich immer unsicher, wenn ich versuche die dem Weg passendsten
> Tags zu identifizieren und die richtigen Werte zuzuweisen.
> Da aber ja jeder Teilnehmer bei OSM seine eigenen Bevorzugungen hat,
> ergibt sich sicherlich auch für jeden ein anderer Schwerpunkt seiner
> Arbeit. So wird auch wohl jeder dann bei seinem Wunschschwerpunkt auf
> Ungereimtheiten und offene Fragen stoßen. Da wir leider keine
> abgestimmte Vorgehensweise für diesen Fall haben, kann sich jeder
> entscheiden:
> a. Ich mach mir da keinen Stress und tagge nach Gutdünken
> b. Ich habe einen guten Vorschlag, den schreibe ich ins Wiki
> c. Ich habe einen guten Vorschlag, den schreibe ich in die ML
> d. Ich weiß nicht, was ich nun tun soll, also laß' ich es sein.
> Letzteres ist sicherlich der schlechteste Fall und ob er wirklich
> eingeschlagen würde, kann ich nicht sagen, aber eben auch nicht
> ausschließen.
> Um nun aber der Aufforderung nachzukommen GeoDaten an OSM zu spenden (z.
> B. findet sich diese Aufforderung im Header von "openrouteservice.org"
> muss ich nunmal Punkte eintragen und eben mit einem Tag versehen, damit
> das Ganze Sinn macht. Und GeoDaten sind (zumindest meiner Interpretation
> nach) nicht nur die Informationen, dass die Mitte einer Straße von Punkt
> A nach Punkt B verläuft, sondern eben auch: "An dieser Stelle wächst die
> ganz besonders schöne Blumen der Sorte xyz (kenne kein Beispiel, bin
> kein Botaniker)."
> Wer will/kann/darf schon entscheiden welches gute und welches schlechte
> GeoDaten sind?
> Aber genau solange für uns (und so verstehe ich das) alle GeoDaten
> relevant sind, wird es immer wieder zu der Fragestellung kommen, wie
> Neuerungen denn nun wirklich korrekt (und mit wenig formalem Overhead)
> eingeführt werden.
>
> Genau an dieser Stelle sehe ich mich stand heute aber noch nicht einmal
> in der Lage einen Vorschlag zu machen. Ich kann nicht erkennen, ob
> Version b. oder Version c. nun mehr Anhänger hat. Icvh persönlich
> arbeite daher meist nach Version a. :-)
Das ist schonmal sehr gut. Auf jeden Fall viel bessers als d. :-)
Welchen Weg Du wählst hat weniger damit zu tun, was der "richtige" ist (den
gibts nämlich nicht), sondern was Dir liegt und was Dir weiterhilft. Wenn Du
das Gefühl hast, der eine oder andere Weg funktioniert für Dich, dann nimmste
den. Wenn andere das anders sehen, dann können sie die Information
weitertragen. Das ganze ist eh sehr vom Einzelfall abhängig.
Wiki, Mailinglisten, Foren, IRC-Chats, lokale Gruppen, Konferenzen, Workshops,
zufällige Treffen an der Kaffeemaschine, ... Es gibt viele Orte, wo diese
Gespräche geführt werden. Das Wiki fällt hier etwas aus dem Rahmen, weil es in
gewisser Weise permanenter ist. Daher sollte früher oder später dort auch alles
hinein. Man muss da aber auch nicht gleich die offizielle Seite editieren,
sondern kann erstmal auf seiner User-Seite einen Entwurf machen oder so. Man
sollte sich dadurch aber nicht dazu verleiten lassen, das Wiki als das einzig
Wahre anszusehen, und alles zu glauben, was da drin steht.
Ich gebe zu, das klingt alles recht wischiwaschi. Und ist schwierig für einen
Gelegenheitsmapper, da mitzukommen (ist sogar für mich schwierig, der ich mich
quasi jeden Tag mit OSM beschäftige). Aber ich wüßte nicht, wie das in einem
weltweiten Projekt mit zehntausenden aktiven Hobbymappern jemals einfach sein
kann.
Jochen
--
Jochen Topf jochen at remote.org http://www.remote.org/jochen/ +49-721-388298
Mehr Informationen über die Mailingliste Talk-de