[Talk-de] Sinnhaftigkeit Oxomoa-Schema

Bartosz Fabianowski bartosz at fabianowski.eu
Mi Dez 21 14:12:03 UTC 2011


Für mich gibt es hier zwei Fragen die sich stellen:

1. Frage an jeden persönlich: Bis zu welchem Detailgrad möchte ich 
Varianten abbilden?

2. Allgemeine Frage an die Gemeinschaft: Wenn jemand jede Variante als 
separate Relation mappen möchte, ist das in Ordnung oder schadet er dem 
Gesamtprojekt damit?

Ich bastle selbst genug an ÖPNV-Karten daß ich detaillierte 
Informationen zu schätzen weiß. Für mich persönlich beantworte ich Frage 
1 daher mit ja.

Frage 2 läuft auf einen Punkt hinaus der bei OSM immer wieder aufkommt: 
Was für Daten sollten besser außerhalb von OSM verwaltet werden als 
innerhalb? Wo ist die Grenze zu ziehen? Bei Fahrplänen sind wir uns ja 
alle einig - die haben in OSM nichts verloren. Ist die Abbildung jeder 
einzelnen Variante dann ein Schritt zu weit in Richtung Fahrpläne? 
Schaffen wir damit nur eine Kopie von Informationen die extern 
autoritativ vorliegen, die wir kaum aktuell halten können und besser bei 
Bedarf referenzieren sollten als sie nach OSM zu übertragen?

Ich habe mir diese Frage lange durch den Kopf gehen lassen und komme 
doch immer wieder zu dem Schluß daß die Abbildung aller Varianten als 
separate Relationen (so denn ein Mapper persönlich Zeit und Lust dazu 
hat) einen Gewinn für die Gemeinschaft darstellt. Ja, Du hast Recht daß 
sich mit Hilfe eines Routingalgorithmus eine plausible Route erstellen 
läßt. Aber hier gibt es unmittelbar zwei Probleme:

* Die plausible Route muß nicht auch die tatsächliche, richtige sein. 
Wir wollen ja mit OSM Informationen richtig abbilden. Eine solche 
automatisch berechnete Route stellt damit einen Startpunkt dar den wir 
dann innerhalb der Gemeinschaft verfeinern können. Das ist für mich 
analog zu Straßen oder Gebäuden die wir Luftbildern entnehmen können. 
Wir haben einen sehr guten Startpunkt, können dann aber darauf aufbauend 
die Informationen verfeinern und korrigieren.

* Einen weiteren sehr wichtigen Punkt sehe ich darin daß die 
Informationen, nach Varianten aufgegliedert, in einer "vorgekauten" 
Version vorliegen. Wenn jemand eine interessante Anwendung hat die 
einzelne Varianten referenzieren oder abbilden möchte muß er dann eben 
nicht einen Routingalgorithmus implementieren oder zwangsweise Fahrpläne 
konsultieren. Diese Arbeit braucht nur einmal gemacht zu werden um die 
einzelnen Varianten abzubilden. Anschließend stehen sie in sehr einfach 
zu verarbeitender Form der gesamten Gemeinschaft zur Verfügung.

Die Sache erinnert mich insgesamt sehr an den Fragenkomplex rund um TMC. 
Auch hier wird immer wieder diskutiert was in OSM gehört und was sich 
jeder bei Bedarf selbst zusammenstellen und errechnen kann. Ich denke 
daß wir bei den ÖPNV-Anwendungen von OSM wirklich kurz vor dem 
Durchbruch stehen, daß hier echt viel passiert und viele interessante 
Anwendungen entstehen. Ich für mich stecke gerne mehr Aufwand in die 
Datenerfassung um damit die ÖPNV-Daten so einfach verwendbar zu machen 
wie möglich.

Gruß,
- Bartosz




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