[Talk-de] Konzept für straßenbegleitende Wege

Stephan Wolff s.wolff at web.de
Fr Dez 30 17:39:38 UTC 2011


Moin,

in OSM werden immer Wege im Detail erfasst. Straßenbegleitende Rad- und
Fußwege werden zu eigenen ways, zweigleisige Bahnstrecken zu zwei
Einzellinien. Dies hat natürlich viele Vorteile, verursacht aber auch
suboptimale Karten in kleinem bis mittlerem Zoomlevel oder unnötige
Routinganweisungen.

Ich habe mir Gedanken gemacht, wie man einige Nachteile vermeiden kann.
Vermutlich wurden ähnliche Konzepte schon diskutiert, aber ich habe sie
mangels geeigneter Stichworte nicht gefunden. Im Workshop Linienbündel
[1] werden andere Ideen verglichen.

Im folgenden steht das Wort Radweg für alle Radwege, Fußwege, 
kombinierten Fahrrad-/Fußwege und Reitwege. Die Tagnamen sind nur
Platzhalter für bessere Namen.

Straßen, für die ein straßenbegleitender Radweg als eigener way 
existiert, erhalten ein Zusatztag:
attendant_cycleway_exists=yes

Straßenbegleitende Radwege erhalten ein Zusatztag
attendant_cycleway=yes

Getrennten Richtungsfahrbahnen einer Straße erhalten ein Zusatztag, das 
ihre Lage beschreibt. Bei einer grob in Ost-West-Richtung verlaufenden 
Straße wäre dies
dual_carriageway=north (Nordfahrbahn in Fahrtrichtung West) und
dual_carriageway=south ,
bei Nord-Süd-Strecken analog dual_carriageway=east|west. Bei 
Nordwest-Südost-Stecken hat der Mapper freie Wahl.

Für zweigleisige Bahnstrecken werden dieselben Tags benutzt.

Das Konzept kommt ohne zusätzliche Relationen aus und ist kompatibel zu
den bislang vorhandenen Daten und Anwendungen.

Vorteile:
- Renderer können in kleinem Zoomlevel (z<=12) bei Straßen mit
Mittelstreifen nur eine Doppellinie statt zwei überlappender Fahrbahnen
zeichnen. Zweigleisige Bahnstrecken können als dickere Linie
dargestellt werden.
- Renderer können in kleinem bis mittlerem Zoomlevel (z<=15)
straßenbegleitende Radwege unterdrücken und die Straße durch z.B.
andere Randfarbe kennzeichnen.
- Renderer können Einbahnstraßenpfeile bei Straßen mit Mittelstreifen
vermeiden (bei vielen Stadtplänen üblich)
- Renderer können Straßennamen und Ref-Nummern nur für eine
Richtungsfahrbahn (z.B. north und west) zeichnen. Die Karte wird
übersichtlicher.
- Router können leichter erkennen, das mehrere ways zur selben Straße
gehören und Zielpunkte je nach Verkehrsmittel besser berechnen.
- Router können Anweisungen optimieren ("Fahren sie auf den 
straßenbegleitenden Radweg.")
- für manche Auswertung/Statistik kann die Unterscheidung zwischen 
echten Einbahnstraßen und Richtungsfahrbahnen oder zwischen 
eigenständigen und straßenbegleitenden Radwegen nützlich sein.

Nachteile:
- ein weiterer Tag pro way muss eingegeben und gepflegt werden
- manche ways müssen aufgespalten werden (z.B. wenn nur eine Teilstrecke 
einer Straße einen Radweg besitzt)

Wurde ein solches Konzept schon diskutiert?

Wäre es so oder ähnlich umsetzbar?

Rechtfertigen die Vorteile den Zusatzaufwand?

Viele Grüße
Stephan

[1]
http://wiki.osm.org/wiki/WikiProject_Germany/Workshops/Linienb%C3%BCndel





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