[Talk-de] Neuer Kartenstil auf openstreetmap.de

Johannes Huesing johannes at huesing.name
Di Feb 8 17:09:31 UTC 2011


Wolfgang <wolfgang at ivkasogis.de> [Tue, Feb 08, 2011 at 05:01:02PM CET]:
[...]
> 
> die Befürchtung verstehe ich zwar, aber ich teile sie nicht. Mir ist nicht 
> bekannt, dass die Nazis gezielt deutsche Namen für Orte erfunden hätten, die 
> nie einen deutschen Namen getragen hatten. So etwas ist aus Südtirol bekannt, 
> wo ein Italiener die Orte künstlich umbenannt hat. 
> 

Litzmannstadt ist das herausragende Beispiel. Aber es gibt etliche andere
Beispiele von deutschen Bezeichnungen, die nicht mehr gebräuchlich sind
und mehr Verwirrung stiften als sie vermeiden. Genua, Mailand und Neapel
sind klar, Raben weniger und Bern könnte mit der Hauptstadt der Schweiz
verwechselt werden. Löwen wäre für mich an der Grenze. Dennoch finde ich
es nicht verkehrt, alle diese Namen als name:de zu führen. Wir mappen
halt nicht für die Renderer :-}

> Da die Gebiete östlich von Deutschland traditionell (auch) deutsches 
> Siedlungsgebiet waren, hatten viele Orte schon aus der Zeit ihre Namen. In 
> Klaipeda z.B. liest man im offiziellen Stadtprospekt, dass die Stadt früher 
> Memel hieß. Bei allen Problemen, die wir mit der jüngeren Geschichte haben, 
> sollten wir nicht übertreiben.
> 

Das ist ein gutes Beispiel. Ich würde den Ort unter K im Atlasindex suchen.

[...]
> Geschichtsbücher z.B. wären leichter zu verfolgen, wenn man in einer Karte 
> geschichtliche Namen einblenden könnte. 

Das wären aber Spezialkarten, in denen Konstantinopel, Königsberg oder
Kristianstadt auftauchte.

-- 
Johannes Hüsing               There is something fascinating about science. 
                              One gets such wholesale returns of conjecture 
mailto:johannes at huesing.name  from such a trifling investment of fact.                
http://derwisch.wikidot.com         (Mark Twain, "Life on the Mississippi")




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