[Talk-de] Konzept für Daten, Karte und Renderer
Frederik Ramm
frederik at remote.org
Mo Jun 6 15:42:39 UTC 2011
Hallo,
M?rtin Koppenhoefer wrote:
> das verstehe ich jetzt nicht, inwiefern man durch genauere Grenzen
Dass eine als einzelne Linie gezeichnete Grenze "genauer" ist als die
Verwendung der Strassengeometrie, ist mitnichten erwiesen.
> behindert werden kann, wo Flächen nicht mit Straßengraphen verbunden
> sind. Hättest Du da mal ein Beispiel?
Nein, aber ich habe Leute sagen hoeren, was ich in meinem vorigen
Posting schrieb: Dass jemand keine Lust hat, eine Strassengeometrie zu
verfeinern, wenn sich dadurch tonnenweise Ueberschneidungen mit dem
angrenzenden Wald ergeben und er die von Hand zusaetzlich korrigieren muss.
Entweder es gibt solche Mapper, die sich behindert fuehlen. Dann sollen
die von mir aus gern die Gegend so (um)mappen, dass sie gut damit
arbeiten koennen.
Oder es gibt sie nicht. Dann ist es auch recht.
> kann), da erfordert es der Respekt vor der Arbeit der anderen, dass
> man den persönlichen Stil etwas an das anpasst, was man schon
> vorfindet (solange es nur um Stil und nicht um Verbesserungen geht).
Ja, das kommt sicher auf den Umfang der Aenderungen an. Einem Gebiet
seinen persoenlichen Stil aufdruecken, weil man gerade mal im
Vorbeifahren einen Briefkasten mappt, ist natuerlich nicht ok.
> andere Karten nutzen OSM probeweise sogar bis Z.21) , sehe ich nicht,
> inwiefern man einer Reduktion der Detaillierung
Ich glaube, Du hast da eine etwas verkorkste Perspektive. Du scheinst
anzunehmen, dass alles, was jemand vom Luftbild abmalt, automatisch
hochgenau und detailliert ist. Ich wage mal die Behauptung: Der Fehler,
in Metern, den ich einbaue, wenn ich den Strassen-Way als Begrenzung
meines Waldes nehme, ist im Durchschnitt geringer als der Fehler, den
ich einbaue, wenn ich das (Bing-)Luftbild nicht vorher ordentlich an
GPS-Tracks justiere.
>> Ja, das wird oft behauptet, aber je nach Art des weiteren Verfeinerns, dass
>> man im Sinn hat, kann es eben auch genau andersrum sein.
>
> wenn man die Straßen zusätzlich als Flächen eintragen will, ist die
> Lage sicher eindeutig.
Das ist eine ganz andere Baustelle.
> Aus meiner Sicht wird das in Städten auf jeden
> Fall kommen, weil man anders ein sauberes Rendering, das auch
> Informationen zur realen Form transportiert, nicht erhalten kann.
Informationen zur realen Form zu transportieren, ist unter Umstaenden
aber etwas anderes als "sauberes Rendering". Und "sauberes Rendering"
bekommt man ganz bestimmt auch ohne Strassen als Flaechen hin. Aber das
ist, wie gesagt, wieder eine andere Geschichte.
Eine Karte ist kein Luftbild. Auch eine sehr gute Karte nicht.
> da der Wald nichts mit der Straße zu tun hat, muss ich den auch nicht
> verfeinern, wenn ich an der Straße schraube.
Andere muessen das vielleicht schon (wenn, wie oben geschildert, die
verfeinerte Strasse sonst zuweilen den Wald ueberschneidet, was ja eher
selten ist.)
> Klar, ein Zaun der
> an der Straße langläuft müsste evtl. verfeinert werden
Wenn wir es mit einem Zaun zu tun haben, dann hoert das natuerlich auf,
dass man die Strasse als Waldrand benutzen kann. Aber dann haben wir das
gleiche Ding mit dem Zaun; man koennte dann einfach den Zaun als
Waldrand benutzen, oder man koennte argumentieren, dies sei ungenau und
der Zaun stehe ja ausserhalb des Waldes..
>> Ja, das behauptest Du immer wieder, aber das ist halt eine Beurteilung, die
>> Du fuer Dich treffen kannst, aber nicht fuer andere Mapper; die werden
>> eventuell davon eben nicht gebremst, sondern denen geht die Arbeit schneller
>> von der Hand.
>
> sicher gehen einem manche Bearbeitungen schneller von der Hand, wenn
> man sie ungenau macht.
Du behauptest immer wieder, dass es ungenauer sei, den Strassen-Way als
Waldrand zu verwenden, aber das ist eine unzulaessige Verallgemeinerung.
Oder sagen wir: Es ist vielleicht genauer, aber nicht richtiger -
genauso wie eine Loesung mit fuenf Nachkommastellen in der Matheklausur
genauer ist, aber nicht richtiger.
> Die Auswüchse, die sich aus den Relationen ergeben, wenn man erstmal
> ein paar Landkreise als ein Farmland kennzeichnet, und danach alles
> was nicht passt (und einem auffällt) wieder ausschließt (also landuse
> Relationen, die schon ein Jahr oder so alt sind), behindern die
> Entwicklung der Karte ungemein.
Ja, da gibt es eine Menge Stilblueten, die ich auch nicht so prickelnd
finde. Aber mit der Verwendung einer Strasse als Waldrand o.ae. hat das
m.E. wieder nichts zu tun.
> Es geht nicht um rhetorische Spitzfindigkeiten, das Argument war, dass
> echte Flächengrößen mehr Informationen transportieren als durch
> Generalisierung vergrößerte.
Der Unterschied duerfte im *Promillebereich* sein.
Bye
Frederik
--
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