[Talk-de] Tidenzeiten [war:Re:Oneway bei Bachläufen?]

Wolfgang wolfgang at ivkasogis.de
Sa Nov 19 21:31:31 UTC 2011


Hallo,
Am Samstag, 19. November 2011 21:04:52 schrieb Peter Wendorff:
> Am 19.11.2011 20:33, schrieb Wolfgang:
> > Hallo,
> > 
> > Am Samstag, 19. November 2011 19:48:20 schrieb Peter Wendorff:

> >> also tidal=yes halte ich für grob fahrlässig generell für Wege, die im
> >> Zweifelsfall tatsächlich gefährlich sind...
> >> 
> >> Aber wenigstens kenn ich's jetzt, werds mir aufschreiben und hoffentlich
> >> dran denken, Wege mit dem Tag zu ignorieren.
> >> 
> >> Trotzdem würd ich das keiner Anwendung verübeln, das Tag nicht zu
> >> berücksichtigen, und halte das Tagging hier für grob fahrlässig;
> >> wesentlich schlimmer noch als construction=yes, disused=yes oder sowas.
> >> 

> > 
> > Naja, für Blindenrouting ist es wohl nicht so geeignet. Grundsätzlich
> > sehe ich aber überhaupt keinen Grund, Wattwanderwege nicht aufzunehmen.
> > Gebirgspfade und Skipisten werden auch gemappt und sind ohne
> > entsprechende Ausrüstung genauso gefährlich.
> > 
> > Es ist auch schon mal jemand auf einem Bahnübergang abgebogen, weil das
> > Navi "nächste rechts" verlangt hat. Irgendwie scheint es sich
> > einzubürgern, mit dem Navi das Gehirn ersetzen zu wollen...
> 
> Die Bahnstrecke ist aber zumindest für die Software als solche zu
> erkennen und nicht mit 'nem Fußweg zu verwechseln.
> Ein Wattwanderweg ist aber nur mit Zusatztag von einem Wanderweg
> unterscheidbar, der zudem so unüblich ist, dass man schon drüber
> stolpern muss, um ihne berücksichtigen zu können.
> Skipisten werden AFAIK nicht als Fußwege gemapped, sondern eben als
> Skipisten, und Gebirgspfade soweit ich weiß als track oder path, aber
> eigentlich nicht als footway (vgl.
> http://wiki.openstreetmap.org/wiki/Key:sac_scale).

Wattwanderwege sind IMO keine Fußwege, sondern Pfade. Dass der Begriff Pfad in 
OSM grob fahrlässig verwurstet wurde und kaum vom normalen Fußweg 
unterschweidbar ist, ist eine andere Geschichte. Dein Hinweis auf sac_scale 
zeigt recht deutlich, dass auch der Gebirgspfad nur am Zusatztag unterschieden 
werden kann, im Gegensatz zur Skipiste, zugegeben.

Trotzdem bleibe ich dabei, dass man bei Verlassen des Hauses das Gehirn 
einschalten muss, egal was das Navi sagt.  Wenn jemand das Navi zum 
Wattwandern benutzen will, warum nicht? Die üblichen Vorbereitungen wie bei 
Wanderkarten auch (Tidezeiten, Wetter, Aktualität der vorgeschlagenen Wege 
etc.) sind beim Navi genauso erforderlich wie bei einer Wanderkarte.

Wenn das Navi einen Weg quer durch eine U-Bahn-Baustelle verlangt, springt ja 
auch keiner in die Grube. Wird im normalen Fußgängermode eine Abkürzung 
außenbords vom Deich vorgeschlagen, ist das zwar ein vermeidbarer Fehler, aber 
auch bei Niedrigwasser wird niemand mit Straßenschuhen hier abkürzen wollen. 
Anders als bei Gebirgspfaden, die sich manchmal erst Stück für Stück zu dem 
entwickeln, was sie eigentlich sind, bekommt man abseits vom Deich sofort 
nasse Füße. Im Gegensatz zu manchen Gebirgspfaden hat man hier aber immer die 
Möglichkeit, gefahrlos umzukehren. Die Gefahr beginnt erst nach 100+ Metern, 
dann sollte der Letzte gemerkt haben, dass hier irgendetwas anders ist als 
sonst.

Wie gesagt, Behindertennavigation ist eine andere Sache, aber Wattwege 
grundsätzlich aus OSM oder allen Amwendungen herausnehmen zu wollen, halte ich 
für reichlch übertrieben. In Dänemark führen sogar öffentliche Straßen durchs 
Watt.  Das einzige Vorschriftszeichen beschränkt die Geschwindigkeit auf 25 
km/h, ein Warnschild spricht von "starken Gezeitenströmungen". Komischerweise 
werden da auch nicht alle 12 Stunden hunderte von Autos abgetrieben.

<http://www.openstreetmap.org/?lat=55.3046&lon=8.6323&zoom=14&layers=M>

Selbst das Google-Auto ist da bei Niedrigwasser längsgefahren.

Gruß, Wolfgang



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