[Talk-de] Wohnbaufläche vs. Wohngebiet in der BauNVO

Christian Müller cmue81 at gmx.de
Sa Sep 10 13:45:42 UTC 2011


Hi,


um den /Flächennutzungscharakter eines Wohngebiets (WG)/
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genauer zu beschreiben, könnte OSM der Tabelle der Nutzungskombinationen 
in [1] folgen.  Die BauNVO teilt WG nach ihrem Charakter in folgende 
Hierachie auf:

     (1) reines WG <   (2) allgemeines WG <   (3) besonderes WG

(Anm.:  Ein 'Kleinsiedlungsgebiet' entspricht grob dem allg. WG)


Die Definitionen der BauNVO lassen sich auf drei Arten für eine genauere 
Definition von WG für OSM wiederverwenden:
     a) nur (1)
     b) (1) oder (2)
     c) (1) oder (2) oder (3)

a) ist für OSMs Zwecke zu scharf, c) ist /imho/ zu weich.  b) entspräche 
textlich:
     "Reine und allg. WG nach BauNVO werden in OSM als Wohngebiet erfasst."
     "Besondere WG nach BauNVO sollten unterteilt werden."

"Besondere WG nach BauNVO" würden dann als multipolygon erfasst werden, 
falls man eine amtliche Vorlage in OSM umsetzen möchte.


Eine Alternative dazu wäre, grundsätzlich alle Arten von WG nach BauNVO 
als Wohngebiet zu erfassen und in einem zusätlichen Tag anzugeben, um 
welche genaue Art Wohngebiet es sich handelt.
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um die /Gebietsgrenze eines WG/
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in OSM genauer zu definieren, taugt die BauNVO m.E. nicht.  Sie stellt 
in [2] in den Abschnitten (1) und (2) zwar noch einen Zusammenhang 
zwischen /Bau_flächen/, also
     'Wohnbauflächen' (W)
     'gemischte Bauflächen' (M)
     'gewerbl. Bauflächen' (G)
     'Sonderbauflächen' (S)

und /Bau_gebieten/ her, also
     Kleinsiedlungsgebiete, reine WG, allg. WG, besond. WG (WS, WR, WA, WB)
     Dorf-, Misch-, und Kerngebiete (MD, MI, MK)
     Gewerbe-, und Industriegebiete (GE, GI)
     Sondergebiete (S)

aber befasst sich weder mit deren Grenzbildung, noch mit der 
Namensgebung letztgenannter Gebiete (darauf keine Garantie, ich habe 
nicht die komplette BauNVO gelesen, aber nach bestimmten Wörtern 
durchsucht).
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Das Problem mit landuse=* in OSM lässt sich jetzt noch einmal exakter 
benennen:

     - /Baufläche/ ist eine mögliche Interpretation
     - /Baugebiet/ ist eine andere

     - /Bauflächengrenzen/ entsprechen direkt Verwaltungsgrenzen (i.e. 
Flurstücke)
     - /Baugebietsgrenzen/ muss es geben, ohne sie kein /Baugebiet/, aber
         - durch wen werden sie verwaltet?
         - wer vergibt die Namen an Baugebiete?
         - evtl. weitere offene Fragen..


-----------wüschtüsch--------------------------------------------------------------------
Bei der Flächengrenzbestimmung eines landuse=* werden bisher die Def. 
/Bauflächengrenze/ und /Baugebietsgrenze/ zusammengemanscht und bei der 
Flächenbestimmung die Def. /Baufläche/ und /Baugebiet/.
Das ist der Grund des Problems.
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Als nächsten Schritt, sollte man erstmal das internationale Verständnis 
von landuse=* erörtern.

Wird dort auch zusammengemanscht, oder wird dort klarer unterschieden?  
In letzterem Fall hätten wir die dt. Übersetzungen anzupassen, in 
ersterem können wir entscheiden, wie wir eine Ausdifferenzierung selbst 
in Tagform gießen und diese dann international bewerben.


Gruß
Christian

[1] 
http://de.wikipedia.org/wiki/Baunutzungsverordnung#Bauliche_Nutzung_von_Baugebieten
[2] 
http://www.gesetze-im-internet.de/baunvo/BJNR004290962.html#BJNR004290962BJNG000101307




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