[Talk-de] landuse=road War:[viel Text zu landuse-handling..]
Georg Feddern
osm at bavarianmallet.de
Mi Sep 14 09:23:50 UTC 2011
Moin,
Christian Müller schrieb:
> Am 13.09.2011 17:14, schrieb Martin Koppenhoefer:
>> ich würde das Gebiet zweier dauerhaft bewohnter Häuser im Wald als
>> landuse=residential kennzeichnen. In Deutschland kommt so was aufgrund
>> des Verbots, im Aussenbereich zu bauen, allerdings extrem selten vor.
>
> welchen Sinn soll das haben? so kommen wir nicht weiter..
>
Seit wann muss ein "Hobby" einen Sinn haben? ;-)
> Die Granularität von landuse=* ist in OSM einfach nicht die von
> building=* und wenn sie das wäre, wäre landuse=* für die meisten
> Datennutzer useless=*
>
Ich glaube kaum, dass Martin ein landuse-Polygon in den Grenzen des
buildings 'malt'.
Und auf dem Wohn-Grundstück finden sich evtl. Bäume - aber da haben die
Forstarbeiter bestimmt keinen Zugriff drauf!
>> Das Liegenschaftsamt sieht das anders: die mappen sogar Teilflächen
>> wenn sie unterschiedliche Nutzungen haben auch getrennt. Ich würde das
>> weder fordern noch pauschal ausschließen wollen.
>
> Ja, können sie ja machen - haben wir die Ressourcen? Macht das in OSM
> Sinn?
> Ich denke nicht, wir sollten bei dem 'vorrangig' in der Definition zur
> Bodennutzung bleiben.
Schon wieder diese Sinn-Frage ...
'Wir' haben auch kaum übergreifend im ländlichen Raum die Resourcen,
überhaupt landuses zu erfassen - sollen 'wir' das deshalb von vornherein
lassen?
Äußerst vorrangig besteht die Erdoberfläche aus Wasser - das spart
unheimlich Resourcen!
Noch(!) besteht Deutschland 'vorrangig' aus Landwirtschaftsfläche ...
In meinem Dorf überwiegt eindeutig die residential-Nutzung - muss ich
deshalb die trotzdem das Gesamterscheinungsbild prägenden
Vollerwerbsbauernhöfe unterschlagen?
Auf dem Grundstück im Wald steht definitiv kein 'forrest' - aber ich
darf diese Besonderheit der Einzel-Streu-Besiedelung einer Gegend nicht
erfassen, weil es jemandem nicht genehm ist?
Ich bin hier die Resource vor Ort - und da nehme ich mir das Recht
heraus, zu entscheiden, wofür ich diese Resource verschwende! ;-)
Und ja, es macht Sinn für mich, wenn ich auf meiner kleinen
großformatigen Karte das private Grundstück vom öffentlich zugänglichen
Wald unterscheiden möchte.
> Ich denke nicht, dass diese Granularitätsebene, auf der die Ämter
> mappen für eine OSM-Definition von landuse=* geeignet ist. Natürlich
> gibt's kein Verbot, diese Granularität in OSM zu benutzen, aber uns
> geht es hier um eine brauchbare Wiki-Definition, die würde ich nicht
> "strikt" gestalten.
>
> "'vorrangige', reale Flächennutzung"
Das ist durchaus eine sinnvolle, nicht-strikte Definition.
Aber warum erwartest Du dann, das man sich _strikt_ an eine nicht näher
angegebene Größenordnung hält?
Wo muss man diese Größenordnung ziehen?
> Du musst auch mal überlegen, welche Konsquenzen das hätte: landuse=*
> würde evtl. nur noch auf dem letzten Zoomlevel renderbar sein, auf
> allen anderen gibt's ein verrauschtes "noise" bitmap.
Nein, dass wären 'falsche' Renderregeln.
Die Granularität bestimmt die Breite der definierten landuses. (Leider
wird/wurde bei OSM oft zu schnell in die Breite gegangen, statt zu
staffeln. :-( )
Erstens endet die landuse-Granularität z. Z. spätestens an der
Grundstücksgrenze - den so sinnlosen landuse=grass mal außen vorgelassen
- und gleiche Nutzungen nebeneinander ergeben eine gemeinsame Fläche, im
Zweifelsfall den von Martin angesprochenen Block (zwischen
Verkehrswegen) - den man ja nicht auf Krampf unterteilen muss. Aber
setzt sich der landuse=road durch, ist dort dann sowieso Schluss, falls
sich der Schwebe-Ansatz nicht durchsetzt.
Und zweitens werden ab einem gewissen Zoomlevel landuses rendermäßig
zusammengefasst (landwirtschaftlich, bebaut/besiedelt) sowie kleine
Flächen weggelassen.
Und wenn dort kein Pixel für den Verkehrsweg mehr bleibt (=>
weggelassen) ergibt sich auch dort grafisch eine durchgehende Fläche.
> Wenn die Flächennutzung auf der Granularitätsebene von Baufenstern
> (oder nahe diesen) arbeitet, hätten wir zum Schluss 25*Anzahl der
> building Polygone an Daten in der Stadt (für jedes Gebäude finde ich
> unter Garantie 25 verschiedene Bodennutzungsarten ringsum).
Hier hätte ich gerne Belege für (diese Übertreibung) ...
> Das ist für landuse=*, useless=*..
Allerdings - aber in meinen Augen eben auch nicht zwangsläufig zu
befürchten.
Insbesondere nicht, wenn man sinnvoll staffeln würde, statt weiter nur
(oft unüberlegt) in die Breite zu gehen.
>
> Wenn landuse=* auf Dauer nicht über Flächengrenzen mittels
> multipolygon gemappt wird, womit sich 'genaue' und 'vorranige'
> Flächennutzungsgebiete vereinen ließen, sollte man ein anderes Tag
> aufmachen, um landuse micromapping zu betreiben..
> Denn landuse micromapping erhöht Eintrittsbarrieren, anstatt sie zu
> senken.
Sehe ich - mittlerweile - anders. Multipolygone oder riesige Flächen
schrecken da eher ab, nach meiner bisherigen Erfahrung.
>> diese Einheiten macht (bis zu Flächen, die keine Straßen mehr
>> beinhalten, einzelne Blumenbeete meine ich damit nicht), um so
>> einfacher wird es für die folgenden Mapper, dort weiterzuarbeiten.
>
> Irrglaube, denn Du hast dann statt Struktur, "rohe" Komplexität
> abgebildet. brute-force, statt elegance. Es gibt keinen Bezug deiner
> Mini-Flächen untereinander. Man sieht sprichwörtlich den "Wald vor
> lauter Bäumen" nicht mehr. Wenn deine Mini-Einheit was bringen soll,
> dann nur über die Multipolygon-Methode, mittels derer diese
> Mini-Flächen wieder zu groben, fassbaren Flächen gruppiert werden
> können, bis zu dem Punkt, wo man wieder von 'vorrangiger', realer
> Flächennutzung sprechen kann, was landuse=* jetzt ist.
Angrenzende Flächen (mindestens zwei in Reihenfolge liegende gemeinsame
Punkte) lassen sich automatisch zusammenfassen.
Multipolygone lassen sich automatisch erstellen.
JOSM macht es jeweils vor.
>> woher kommt eigentlich dieser Wunsch, die Realität in diesem Punkt
>> nicht (in unserem Rahmen) möglichst genau abzubilden, sondern grobe
>> unfragmentierte Gebiete haben zu wollen? Kann man das nicht durch
>> Datenverarbeitung hinterher machen, wenn man gerne vereinfachte
>> Geometrien haben will?
>
> Nein, aus dem gleichen Grund, aus dem Du die Erfassung der
> Siedlungsfläche (nach deiner Definition) "explizit" wünschst.
>
> Um es mal auf dein Beispiel mit der dt. Staatsgrenze zu übertragen:
>
> Der Grund weshalb man das nicht berechnet, ist, neben dem
> Rechenaufwand, dass wir in OSM selbst die Information der Realität
> haben wollen, in der DB.
> Würden wir rechnen, hätten wir das Wissen um die Struktur der
> Daten (die Definitionen /was/ ist eine Staatsgrenze, usw.), nicht /in
> den Daten/, sondern -off-site- /in den Algorithmen/.
Richtig - aber was hat eine _Gebiets_-Struktur mit dem landuse zu tun?
Zwei Gebiete nebeneinander können den gleichen landuse haben - ihre
Struktur muss aber unabhängig davon erfasst werden. (boundary, place,
site ...)
Aber die _Außen_-Struktur eines identischen landuses muss ich nicht
explizit erfassen - die kann man automatisch erstellen.
Gruß
Georg
Mehr Informationen über die Mailingliste Talk-de