[Talk-de] landuse=road War:[viel Text zu landuse-handling..]

Christian Müller cmue81 at gmx.de
Mi Sep 14 23:34:41 UTC 2011


Am 14.09.2011 15:17, schrieb Garry:
> Es ist ein Alleinstellungsmerkmal und erhöht die Auffindbarkeit 
> solcher Besonderheiten.
> Wenn Du z.B, eine OSM-Garminkarte verwendest in der aus Platzgründen 
> keine Häuser dargestellt werden siehst Du an der Stelle
> des Hauses nur Wald, ohne eigenem landuse ist so ein Haus dann auf der 
> Karte unauffindbar.
> Und nein, ich sehe dass nicht als Mappen für den Renderer an sondern 
> ein Mappen der Realität zur besseren Nutzubarkeit der Daten.

Ich verstehe dein Anliegen vollkommen, solche Problem habe ich in der 
Datenweiterverarbeitung auch, aber das ist die Datennutzbarkeit /eines/ 
Anwendungsfalls.  Der nächste wird es genau anders brauchen..

Auch /deinem/ Anwendungsfall ist damit nicht geholfen, wenn dies das 
Ziel sein soll:

     - jedes Haus hat irgendein Alleinstellungsmerkmal
     - wenn auf dieser Grundlage landuse=* erfasst und fragmentiert wird,
         bringt die Filterung von building=* bald nichts mehr..


Wenn Dir die Häuser im Wald wichtig sind, kannst Du auch /nur/ diese mit 
in die Karte aufnehmen.
Bessere Lösungen für deinen Anwendungsfall (Datenreduktion ohne 
Detailverlust im Wald) sind:

     - filtere nur building=* aus den Daten, die innerhalb 
landuse=residential liegen

     - tagge die building=* im Wald mit einem Alleinstellungs-tag  
(z.B.  secluded=yes), dann danach filtern

     - place-node nutzen  (wenn die Häuser im Wald durch ein 
Toponymeinen Namen?  häufig schon..)


Es gibt keinen echten Grund /dafür/ (für dieses Problem) feingranulare 
landuse=* zu erfassen.  Da bieten andere Problemstellungen bessere 
Gründe, siehe unten..




> Ich versteh Martin mit "das Gebiet zweier dauerhaft bewohnter 
> Häuser"so dass er die Summe der beiden Grundstücke als eine 
> landuse=residential
> Fläche mappen und nicht die Gebäude selbst als einzelne 
> landuse-Flächen mappen will.

Das ist die gleiche Diskussion, die wir schon mit dem Bäcker hatten.  
Rechtfertigen

         - ein/zwei einzelne Bäcker innerhalb einer Fläche, die 
überwiegend zum Wohnen genutzt wird
         - ein/zwei Häuser innerhalb einer Fläche, die überwiegend durch 
die Forstwirtschaft genutzt wird

eine Extrafläche, oder nicht?


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Ich denke wir sind uns alle einig, wenn wir sagen

     "landuse=* erfasst die reale Flächennutzung vor Ort"

Worüber wir hier also noch diskutieren ist, ob "vorrangig", 
"überwiegend" oder "bedeutsam"  mit in diese Definition aufgenommen 
werden sollte oder nicht.  Diese Attribute bestimmen aber _nicht_ die 
Granularität der Flächenausdehnung (Maßstab).  Die 'fuzzyness', um es 
mit Frederiks Worten zu sagen, brauchen wir auf _jedem_ Maßstab.  Egal 
wie klein der Flächeninhalt einer Fläche wird, ihr wird _nie_ eine 
'eindeutige' Nutzung zuschreibbar sein.  Es gibt immer mehrere 
Nutzungen, von denen aber eine oder mehrere "überwiegen".


Eine Gebietsgröße, im Sinne einer Definition für die Flächenausdehnung 
eines landuse=* kann nicht gegeben werden, auch nicht als 
///Empfehlung///.  Wir werden keine quantitativen Zahlen angeben können, 
die definieren, dass eine Bodennutzungsfläche mindestens 1ha groß sein 
muss.  Weiterhin nicht, wieviele Leute es braucht, die das Gebiet auf 
eine bestimmte Weise nutzen, bevor ein extra landuse=* gerechtfertigt 
erscheint:  Es lässt sich

     weder sagen, dass, wenn das Flächenverhältnis von kleinerer zu 
größerer Fläche < 1/10 ist, wird die kleinere Fläche nicht erfasst,
     noch sagen, dass 10 Menschen, die im Forst wohnen, die Bodennutzung 
eines Forstes zugunsten des Wohnens ändern.
     noch sagen, landuse=* hat immer eine größere räumliche Ausdehnung 
als Gebäude

Einesorts kann es durchaus Gebäude geben, die ausdehnungsmäßig viel 
größer sind, als die Ausdehnung eines landuse anderenorts.  Wer es 
mathematisch exakt braucht, ermittle die durchschnittliche Größe aller 
Gebäudeflächen (GF) zum einen, und die aller Bodennutzungsflächen (BF) 
zum anderen.  Wenn die Werte in etwa gleich sind, oder BF < GF, hat das 
nichts mit dem bisherigen Verständnis von landuse=* zu tun, aber falsch 
im Sinne der angestrebten Bodennutzungsdefinition wäre es nicht.


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Würden diese Fälle eintreten hätten wir ein MICROmapping von landuse=*, 
das dann aber bitte auf ISIC-Level 4..  Das als Ziel anzustreben, 
verprellt alle Nutzer, die an dieser Granularität nicht interessiert 
sind, also sollten wir explizit ///keine Empfehlung/// zur Granularität 
geben.

Das zeigt unsere Diskussion an sich - die Tatsache, das wir darüber 
diskutieren.  Für den einen ist die Fläche des Bäckers oder das Waldhaus 
im Wald nach dem Kriterium der Bodennutzung vernachlässigbar, für den 
anderen nicht.  Hier werden wir also nicht zusammenfinden.  Stattdessen 
können wir die Beziehung verschieden großer Flächen der Bodennutzungen 
untereinander erkennen und diese Struktur gemeinsam managen.  In der 
mail zur Datenhaltung habe ich dazu Empfehlungen gemacht:

     - wenn wir Flächengrenzen erfassen, kann landuse=*  ohne weiteres 
für MICROmapping und "normale" Verwendung eingesetzt werden
     - Flächengrenzen ermöglichen verschachtelte Flächen, ein 
Flächennetzwerk entsteht (technische Grundlage dazu ist multipolygon)


/Theoretisch/ können Datennutzer, die sich für landuse=* interessieren, 
damit über den Flächeninhalt bestimmen, wie feingranular ihr Ergebnis 
sein soll, _ohne_ fürchten zu müssen, das sie weiße Flecken in den Daten 
erhalten.  /Praktisch/ würde "landuse_level" genutzt werden, damit man 
sich die aufwändigere Berechnung des Flächeninhaltes ersparen kann:

     - landuse_level=N  kann analog zu admin_level=N  die Filterung 
vereinfachen
         "auf welcher Ebene der Flächengrößen interessiert mich die 
Bodennutzung?"

     - wichtiger Unterschied
         - alle Flächen /eines/ admin_level sind überschneidungsfrei 
(Hierachie)
         - alle Flächen /eines/ landuse_level können Überschneidungen 
bilden (Netzwerk)


Zum Beispiel kann sich die Fläche eines Waldes (landuse=forestry)  mit 
der Fläche, die für die Erholung genutzt wird (landuse=recreation), 
überdecken, obwohl sie in der gleichen Größenliga (landuse_level) spielen.

+------------------------------------------+
|                    |                     |
|            landuse=recreation            |
|                    |                     |
|                    |                     |
|                    |  landuse=forestry   |
|                    |                     |
|  natural=water     |  natural=wood       |
+------------------------------------------+

Vielleicht ist "landuse_magnitude" besser als "landuse_level".
Wie das Flächennetzwerk der Bodennutzungen sinnvoll zu gruppieren ist, 
wäre aber ein anderer Fred.


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Um die ursprüngliche Frage, nach den zwei Häusern im Wald zu beantworten..
Kriterien zur Ausdifferenzierung der Flächennutzung sind 
(landuse=residential Enklave innerhalb landuse=forestry)

     - permanent Bewohnung, sprich /benutzt/, sprich /Ort dauerhafter 
Sesshaftigkeit/
     - Existenz eines Ortsnamen (im place node)
     - Anbindung an Netzwerke
         - Straße (mind. track)
         - Post  (Adresse..)
         - Wasser  (Kanalisation..)
         - Strom
         - Telefon


Sind die zwei Häuser im Wald /permanent bewohnt/, erhält das 
multipolygon z.B.
         landuse=residential
         landuse_magnitude=10


---------------------------------------------------------------------
Zusätzlich ließe sich die 'fuzzyness' ermitteln
("wie sehr gehört /dieser/ landuse zur unscharfen Menge aller 
landuse=residential")
indem die Anzahl zutreffender Kriterien durch die Anzahl möglicher 
Kriterien geteilt wird

     - has_permanent_residents=yes
     - has_place_name=yes
     - has_adress=no
     - street=no
     - power=no
     - water=no
     - phone=no

heißt, dieser landuse ist mit einem Zugehörigkeitsgrad von 2/7  in der 
unscharfen Menge aller landuse=residential.  Das ist aber

     a) Zukunftsmusik..
     b) nach Datenlage durch den Datennutzer ausrechenbar

Ich würde von einem Tag "fuzzyness=.." Abstand nehmen, da es nicht 
selbstdokumentierend ist
     - d.h. ich müsste als Datennutzer im Wiki schauen, mittels welcher 
Kriterien fuzzyness=..  bestimmt wurde.




> Die Verwendung von Multipolygonen führt dabei regelmässig zu Problemen.
> Entweder es geht was beim editieren kaputt oder Anpassungen werden aus 
> Angst etwas kaputt zu machen gar nicht erst vorgenommen.

Kannst Du genau das näher ausführen?  Das wäre wichtig, um an der 
Situation etwas zu ändern / verbessern.


Gruß




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