[Talk-de] Massen-Edits, automatische Edits, mechanische Edits
Christian Müller
cmue81 at gmx.de
Mi Apr 25 16:39:29 UTC 2012
Dazu hatte jemand vor kurzem mit der Analogie zur "ortsüblichen
Bekanntmachung" eine ganz potente Meinung. Wenn an zwei Orten der Welt
unterschiedliche Lösungen entstehen, deren Ähnlichkeit erst spät erkannt
wird und dann zusätzlich der Wunsch nach Vereinheitlichung aufkeimt, ist
es zwar aufwendig, aber nicht unmöglich, diese Vereinheitlichung zu
einem späteren Zeitpunkt unter Beteiligung beider Parteien zu koordinieren.
Solange niemand schematische Ähnlichkeiten im Tagging zweier Communities
vereinheitlichen will oder überhaupt auch nur sieht, bestünde demnach
auch kein Handlungsbedarf.
Bzgl. "Demokratie" - der Ursprung des Wiki-Konzepts an sich geht auf die
Idee einer Beteiligung aller zurück - das sich dennoch nicht alle Mapper
daran beteiligen, bzw. parallel dazu alternative, eigenständige Lösungen
entwickeln, sind Formen von Freiheit und Pluralismus, die imho für ein
lebendiges Community-Projekt notwendig sind. Bei der oft als
Schwesterprojekt wahrgenommenen Wikipedia, hat die Auffassung, diese
Dinge seien abkömmlich, teilweise dazu geführt, dass die
zwischenzeitlich gelobte, hohe Verständlichkeit der Artikel für
jedermann (*) dem Club der Perfektionisten zum Opfer gefallen ist.
Unabhängig davon, welcher Gruppe man sich aktuell zugehörig fühlt,
braucht es imho die Einsicht, dass geistiger Reichtum auf der Akzeptanz
aller innerhalb eines Community-Projekts beruht. Das dürfte auch ein
Teil dessen sein, was die Flut aktueller Neulinge von osm erwartet.
Die Neugier der Leute, die sich aus freien Stücken bei OSM registrieren
und dann daran partizipieren, durch vorgetäuschte, rigide Strukturen und
Aussagen á la "das haben wir schon immer so gemacht" zu bremsen, halte
ich für einen Fehler. Tautologien der Form "das ist so, weil es so ist"
können allenfalls Doku geistiger Verarmung sein. (Mindestens braucht es
plausible Erklärungen, wenn sich OSM weiterentwickeln soll.)
Da wir alle Menschen sind, kann das nur ne Richtschnur sein, klar und
ich entschuldige mich ausdrücklich bei denen, die jegliche Form von
Idealismus ablehnen, weil sie mit anderen -ismen beschäftigt sind ;-)
Gruß
Christian
Am 25.04.2012 16:35, schrieb Martin Koppenhoefer:
> Noch ein Punkt, der hier bisher nicht zur Sprache kam: mit
> "Demokratie" hätten wir auch angesichts der Verteilung der Mapper ein
> starkes Übergewicht der Deutschen. Die kennen aber vor allem
> Deutschland, und nicht alles, was für Deutschland gilt, lässt sich
> auch ohne weiteres auf die restliche Welt übertragen.
>
> Gruß Martin
>
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