[Talk-de] Talk-de Nachrichtensammlung, Band 67, Eintrag 85

Michael Bojert m-bojert at freenet.de
So Feb 19 16:51:35 UTC 2012


> Date: Sun, 19 Feb 2012 13:44:38 +0100
> From: Stephan Knauss <osm at stephans-server.de>
> 
> Damit ist der Chip wohl nicht fähig das alleine zu erkennen. Sehr
> schlecht.
> Kennt jemand Details dazu wie sich der MT3329 verhält? Der ist ja auch
> in den neueren Garmins drin.
> 
> Ich wüsste bei mir nicht wie ich einzelne PRN ausschließen kann. Damit
> bleibt ja dann nur noch das SBAS komplett abzuschalten. Irgendwie auch
> nicht im Sinne des Erfinders, oder?
> 
> Stephan

Ich lasse WAAS/EGNOS ausgeschaltet da ich den Eindruck habe das es
verschlimmbessert.
Ohne Protokoll kann ich es aber nicht nachweisen.

Ging es in diesem Dialog auch um die Frage: Was ist die "Referenz"?  

Als Voraussetzung zum Abzeichnen von Luftbildern hatte ich mal getestet.

a)	messen von in Luftbildern erkennbaren Punkten mit einer Genauigkeit*
im Dezimeter-Bereich [1]
Zum Einsatz kam ein Testgerät mit 220 Kanal Empfänger unter Nutzung von 2
Frequenz GPS + Glonass-Signal  sowie Egnos und Referenzdaten via GSM-Modem.
Als in einem Luftbild mit guter Bodenauflösung erkennbaren Punkt können
Laternen oder Masten dienen deren Fuß man durch den Schattenwurf ausmachen
kann.

b)	Vergleich von Luftbildern aus unterschiedlichen Quellen und
Trackspuren.
Aufgrund der Bodenauflösung sind Bing- Bilder nur bedingt geeignet.
Alternativ kann eine Gebäudeecke im Nahbereich zu mehreren solcher
Referenzpunkte gemessen werden.

c)	Festlegen des Versatzes für ein Bing-Luftbild.

*Da es verschiedene Definitionen von Genauigkeit gibt, müsste an jeden
Referenzpunkt ein Protokoll mit Beschreibung der Lagegenauigkeit gehängt
werden.
Beispiel:  x% von n Messungen pro Punkt liegen in einem Radius von y Metern.

Flächendeckend ein gesichertes Referenznetz aufzubauen um eine definierte
Lagegenauigkeit von Objekten in OSM zu erreichen halte ich für schwierig .
Mir ist auch noch unklar, welche absolute Lagegenauigkeit mit Blick auf die
Nutzer einer OSM-Karte erstrebenswert ist.

Nach meiner Einschätzung führt die zusätzliche Nutzung von Egnos-Signalen in
einem Navi allein, zu keiner relevanten Qualitätsverbesserung der OSM-Daten.
Zumindest keine Verbesserung der *Genauigkeit von 10-15m auf 1-2m. 

Die Nutzung von Referenznetzen wie [2] oder  Postprocessing [3] hingegen
bringt eine wesentliche Verbesserung wobei auch da bei Abschattungen die
bekannten Probleme auftreten.
Das ist allerdings i.d.R. kostenpflichtig und fällt eher unter Landes-
Vermessung als unter mappen.

Wenn z. B. örtliche Vermessungsämter in einem Raster von ein paar hundert
Metern WGS 84-Koordinaten von Gebäudeecken bereitstellen würden, könnte ein
Schuh draus werden.

[1] http://global.trimble.com/de/ oder
http://www.leica-geosystems.com/en/index.htm oder ....
[2] http://www.sapos.de/
[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Postprocessing



Gruß Mibo







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