[Talk-de] Lizenzumstellung: Frage zur Untertitelung in Karten und anderen Publikationen

Martin Koppenhoefer dieterdreist at gmail.com
Mi Feb 29 12:47:27 UTC 2012


Am 29. Februar 2012 09:49 schrieb Frederik Ramm <frederik at remote.org>:
> Fuer ein "produced work" gilt:
> * Der Empfaenger muss darauf hingewiesen werden, dass das Produkt aus einer
> ODbL-Datenbank erstellt wurde und wo diese Datenbank erhaeltlich ist;
> * Falls es sich bei der Datenbank nicht um die "Original-OSM-Datenbank"
> handelt, sondern um eine abgeleitete Datenbank (was meistens der Fall sein
> duerfte), so muss der Hersteller des Werkes entweder diese Datenbank
> verfuegbar machen oder in nachvollziehbarer Form angeben, wie man sie
> erstellen kann.


Mich interessiert dieses "verfügbar machen". Angenommen, ich habe eine
abgeleitete DB erstellt mit osm2pgsql, wo ich gelegentlich mal von
Hand in geringem Umfang bestimmte Daten lösche (oder sonstwie ändere,
z.B. Tippfehler in Namen lokal korrigiere). Angenommen, ich habe mir
nicht genau gemerkt, welche Daten ich wie gelöscht bzw. geändert habe.

Dann reicht es ja nicht, zu sagen: holt Euch die DB von OSM,
importiert sie mit diesem Style und osm2pgsql, weil damit ja nicht der
gleiche Stand erreicht werden kann. Als Alternative bleibt dann, die
komplette Datenbank zum Download anzubieten. Wenn man nun einen Dump
auf einem kleinen Heimrechner mit dyndns-Zugang und normalem ADSL zum
Download anbietet, dann ist das zwar in gewisser Weise ein "Verfügbar
machen", aber bis der Dump und Download fertig wäre, sind die Daten ja
jeweils schon wieder recht alt (d.h. es wird immer eine Differenz
geben zum aktuellen Stand der DB). dyndns/ADSL hier nur mal als
Beispiel, Serverkapazitäten kommen ja immer ins Spiel, auch wenn man
eine schnellere Anbindung hat. Wie oft müsste man denn den Dump
anbieten, und wie aktuell muss der jeweils sein? Wie schnell muss der
herunterladtbar sein, damit es sich noch um ein "zur Verfügung
stellen" handelt?

Als kleiner Kartenproduzent, der nicht nur mit osm2pgsql ohne weiteres
Filtern seine DB füttert, der aber trotzdem keine professionellen
Kapazitäten zur Verfügung hat, kann man doch dieser Lizenz kaum
nachkommen, oder?


> * Unter welcher Lizenz man das "produced work" rausgibt, darf man sich frei
> aussuchen, aber es gibt die Meinung, dass, falls diese Lizenz eine
> Weitergabe des Werkes gestattet, die Quellangabe gesichert sein muss; diese
> Meinung ist nicht unumstritten, aber wenn sie zutrifft, dann bedeutet dass,
> dass zum Beispiel "alle Rechte vorbehalten", "CC-BY-SA" oder "CC-BY"
> zulaessige Lizenzen fuer ein "produced work" waeren, "CC0" oder "Public
> Domain" aber nicht.


auch ein produced work ist doch irgendwie noch eine Datenbank in dem
Sinne, dass man zumindest teilweise die DB daraus wieder
"reengineeren" kann, z.B. die Karte "durchpausen" und Straßennamen
kopieren oder so. Da dadurch keine komplett freie DB entstehen darf,
sondern diese wieder eine derivative database wäre, muss diese
Einschränkung doch auch irgendwie demjenigen mitgeteilt werden, dem
ich die Tiles oder ein anderes produced work zur Verfügung stelle,
oder?

Gruß Martin




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