[Talk-de] Feedback vom OpenStreetMap-Stand auf dem GeoGames Leipzig Event

Rainer Kluge rkluge50 at web.de
Do Jul 5 09:35:12 UTC 2012


Hallo Henning,

Am 05.07.2012 09:36, schrieb aighes:
> Ich nehm' dich jetzt mal und mach die Hand voll, also 5 Karten. Eine Karte fürs
> Motorad, eine fürs Auto, eine für den Wanderer, eine für den Radfahrer und eine
> für den Wassersportler. Doch was ist dann mit dem LKW-Faher oder dem Reiter? Wo
> bleiben die unterschiedlichen Bedürfnisse der Radfahrer?

Gut, ich bin vielleicht etwas zu sehr Fahrrad- und Fußgänger-zentriert, aber ich 
glaube nicht, dass es mehr als eine Karte pro Nutzergruppe braucht, wobei man 
wahrscheinlich Radfahrer, Reiter und Wanderer zusammenfassen kann, ebenso wie 
Pkw-, Motorrad- und Lkw-Fahrer. Bei den Navi-Herstellern gibt es diese Vielfalt 
meines Wissens auch nicht. Damit will ich keineswegs die Vielfalt der 
OSM-Garmin-Karten kritisieren oder als überflüssig darstellen. Ich baue mir die 
Garminkarte mit meinem eigenen Stil auch selbst.

Es ist aber gerade diese Vielfalt, die dem Normalnutzer das Auffinden und Nutzen 
so schwer macht. Das kann man durch ein zentrales Portal etwas reduzieren aber 
der gemeine Radfahrer fragt sich dann immer noch, soll ich die OpenMTB, die 
OpenVelo, die Karte vom Henning oder die vom Ralf nehmen. Er probiert sie dann 
alle aus, jede ist irgendwie anders, aber wie genau bleibt ihm unklar. Er hat 
ein Problem bei der Installation oder Nutzung, er schiebt es auf die Karte, 
wechselt zur nächsten, hat ein anderes Problem, und irgendwann gibt er es auf 
und geht zur Garmin Topo zurück. Wenn ich die Fragen auf dem Radreise-Forum 
sehe, dann halte ich diese Darstellung nicht für überzogen, und nicht jeder 
findet den Weg in ein solches Forum, wo ihm geholfen wird.

Mich erinnert die Situation an Opensource und Linux, wo der Durchbruch auch erst 
kam, als sich Ubuntu durchgesetzt hat. Mein Fazit ist daher: Entweder die Macher 
der verbreitetsten Karten einigen sich auf jeweils einen Karte pro Zielgruppe, 
die dann auf einem zentralen Portal als *die* Karte für die jeweilige Zielgruppe 
angeboten wird. Die anderen Karten werden weiter gepflegt, auf dem Portal wird 
aber nur auf die spezifischen Eigenschaften der Karte hingewiesen und auf die 
Macherseite verlinkt. Oder die OpenMTB/Velomap wird irgendwann von alleine zum 
Quasi-Standard für Outdoor-Navigation, dann hat sich das Thema erledigt. An eine 
breite Nutzung von OSM-basierten Karten für Pkw-, Lkw- und Motorrad-Navigation 
glaube ich ohnehin nicht.

Aber wenn mir jemand erklären kann, warum Otto-Normalnutzer zum Rennradfahren 
eine OpenVelo und zum MTBen eine OpenMTB braucht, dann revidiere ich gerne 
meinen Standpunkt.

Gruß
Rainer





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