[Talk-de] Qualitätskontrolle POI in OSM

Peter Wendorff wendorff at uni-paderborn.de
Sa Jul 7 09:48:35 UTC 2012


Hallo Willi.
Dass Du nur einträgst, was dich interessiert, ist vollkommen okay, daran 
will ich gar nicht rütteln.
Deine restlichen Schlussfolgerungen würde ich aber nicht so unterstreichen:

OSM ist und bleibt ein Freiwilligenprojekt, aber zunehmend gibt es auch 
Interessenten, die OSM eben nicht nur als Hobby nutzen wollen.
Wenn Frederik mit der Geofabrik Dienstleistungen rund um OSM verkaufen 
will - angepasste gedruckte Karten, Analysen, Web-Angebote oder was auch 
immer, dann kann er das nur, wenn die Daten zumindest akzeptabel in 
Qualität und Vollständigkeit sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er 
trotzdem weiterhin viel Zeit einfach auch als Hobby in die OSM steckt 
oder zumindest in Bereiche, bei denen er kein Geld damit verdient, aber 
trotzdem will er was verkaufen.
Wenn GPSies auf OSM-Daten umsteigt, weil Google Maps die Preise erhöht 
und deshalb zu teuer wird, dann, weil sie damit Geld verdienen wollen - 
oder zumindest weniger Geld für den Betrieb des Portals ausgeben wollen.

Das OSM-Projekt selbst im engeren Sinne betreibt keine Marktstudien, das 
ist richtig. Rundherum allerdings schon.

Das ist aber doch bei größeren Open-Source-Softwareprojekten auch nicht 
anders:
An vielen Projekten arbeiten etliche Programmierer auch ehrenamtlich; 
trotzdem wird Linux verkauft - als Suse Enterprise, als Support-Bundle 
oder als vorinstalliertes System auf Servern und mittlerweile auch 
Desktop-Rechnern; und immer verdient irgendjemand im weiteren Sinne 
damit Geld.

Wenn sich also hier einige Gedanken darum machen, wir wir in Zukunft 
dafür sorgen können, dass die Karte sich nicht mehr nur immer mehr 
füllt, sondern dabei auch dauerhaft eher korrekt bleiben kann, dann ist 
das sicher nicht nur eine Frage dessen, was andere haben wollen, sondern 
auch die Frage, wie "mappen" aussieht, wenn die Schwierigkeit eher darin 
besteht, Änderungen zu erkennen als die vielen nicht eingetragenen Dinge 
einzutragen.

Wenn man sich aber darüber Gedanken macht, dann sollte man eben nicht 
nur die eigene "was-interessiert-mich-persönlich"-Brille aufsetzen, 
sondern schon gucken, was auch andere - Mapper und User - wollen.

Gruß
Peter

Am 07.07.2012 05:36, schrieb Willi:
> Das gilt sicherlich nicht für mich. Ich kartiere nur was mich interessiert
> oder was ich für interessant halte. Und weil oder dafür dass ich hierfür den
> OSM Server und verschiedene Programme nutzen kann stelle ich die Daten in
> der OSM Datenbank zur Verfügung. Jeder, ob selbst Kartierer oder nur reiner
> Datennutzer, kann sich dann bedienen.
>
> Und ich denke dies ist bei einem Freiwilligenprojekt im allgemeinen so.
> Warum sollte ich auch freiwillig für anonyme Andere kartieren wenn ich nicht
> mal deren Interessen geschweige denn sie selbst kenne. OSM, wie andere
> Freiwilligenprojekte auch, will niemandem etwas verkaufen und betreibt
> deshalb auch keine Marktstudien.
>
> Willi
>
>
> on Saturday, July 07, 2012 4:10 AM Christian H. Bruhn
> [mailto:brogo at arcor.de] wrote
>
> Wir sollten uns langsam mal von dem Gedanken trennen, daß wir nur für uns
> mappen. Unsere Daten sind mittlerweile so gut, daß sie oft genutzt werden.
> Es wird also immer mehr reine Datennutzer geben. Nicht nur direkt, die Leute
> die sich die Daten bei uns ziehen, sondern noch eine viel größere Menge an
> Leuten, die eine Website oder eine Offline-Karte benutzen und die nicht
> wissen (wollen) woher die zugrundeliegenden Daten kommen und was OSM
> eigentlich ist.
>
>
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