[Talk-de] Relationen aus der Sicht der Auswertung - Segen oder Fluch??
Christian Müller
cmue81 at gmx.de
So Jul 8 16:43:13 UTC 2012
Am 08.07.2012 11:26, schrieb Peter Wendorff:
>> Es ist daher auch noch niemand auf die Idee gekommen, jede Straße als
>> eine
>> eigene Relation zu schreiben, um den Straßennamen nicht redundant zu
>> speichern.
>
> ...abgesehen von Ausnahmen wie z.B. Autobahnen, bei denen das IMHO
> auch nicht notwendig wäre.
Ich möchte in dem Zshg. auf [1] verweisen - dato hat fast jede
Bundesstraße ihre eigene Relation, so auch viele Landes-, bzw.
Staatsstraßen. Auch innerorts ist OSM mit immerhin rund 12.000
Relationen vom Typ "street" dabei [2], welche gesplittete Wege gleichen
Namens explizit in Relation setzen.
Dennoch sind Basisinformationen, wie name, ref, highway stets auf den
Primitiven Weg / Knoten vorhanden. Anstatt eine Lanze für oder gegen
die Redundanzfreiheit zu brechen, lassen sich auch positive Aspekte
einer sich "überschneidenden" Datenhaltung finden:
- Robustheit
- ist ein Faktum sowohl als Relation, als auch über Tags an den
Primitiven gemappt, steigt z.B. die Anzahl der Methoden, die QM-Tools
verwenden können, um Plausibilität und Konsistenz der Daten zu prüfen
- am Beispiel der Bundesstraßen wäre z.B. denkbar, dass man das
Ergebnis einer errechneten Relation (alle ways mit ref=B x) mit
gemappten Relationen vergleicht, zusätzlich zu den gängigen Tests auf
Lücken für Route-Relationen
- im Bezug auf das Tagging entsteht eine Robustheit dadurch,
dass es unwahrscheinlich ist, dass ein Mapper sowohl auf dem way als
auch in der Relation versehentlich das gleiche ändert/löscht
- Wartbarkeit / Datenmanagement
- existieren sowohl Relation als auch Primitiven, kann der
Mapper Information gewichten, d.h. bestimmte Informationen redundant
halten, andere nicht
- bsp.-weise könnte man sich der Übersichtlichkeit wegen
entscheiden, auf den Primitiven nur die nötigste Information zu taggen
(ref/name), während die Relation Zusatzinformation hält (tmc, name:de,
name:en, name:xyz, ..)
- damit bleiben die einfacheren und vermutlich häufigeren
Anwendungsfälle auch ohne Relation-Lookup lösbar
- Zugänglichkeit
- Verschiedene Leute verwenden verschiedene Mapping-Methoden.
Während die strukturierteren Leute sich evtl. gezielt mit einem
bestimmten Thema beschäftigen (sei es Bundesstraßen, Wasserläufe,
Geschäfte, etc.) und es demnach begrüßen, wenn sie, statt einem Gebiet,
gleich über eine Relation die jeweils zu bearbeitenden Daten selektiv in
ihren Editor ziehen können, um den aktuellen Stand zu prüfen,
interessiert diese Art des Zugangs den Pionier im relativ datenlosen
Gebiet kaum.
Gruß
Christian
[1]
http://wiki.openstreetmap.org/wiki/WikiProject_Germany/Bundesstra%C3%9Fen
[2] http://taginfo.openstreetmap.org/search?q=type%3Dstreet
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