[Talk-de] Naviagtion mit OSM-Karten unter Android

Hans Schmidt z0idberg at gmx.de
Mo Mär 18 10:30:27 UTC 2013


Am 17.03.2013 19:22, schrieb Sven Geggus:
> Wolfgang Wienke <wo_wienke at gmx.net> wrote:
> Zumindest bei ersterem handelt es sich um freie Software und was bei
> freier Software IMO gar nicht geht ist wie Du darüber zu
> lammentieren, dass das "nicht so toll" oder was auch immer wäre.
>
> Wenn freie Softeare nicht gefällt, dann besteht immer die Möglichkeit
> durch eigene Beiträge zu helfen, dass sie künftig besser wird, sei es
> durch eigenen Code oder auch nur durch Vorschläge was man wo im
> Detail verbessern könnte.
>
>
Zwar etwas offtopic, aber:
So etwas finde ich immer lustig.

1. Natürlich kann man auch bei freier Software sagen, dass etwas nicht
toll ist. Wieso auch nicht? Ich könnte auch genau so gut sagen, dass OSM
schlechter als Google Maps ist, genauso wie ich sagen kann, dass OSM
besser als Google Maps ist. Das ist einfach nur eine Meinung. Ich kann
sagen, dass KDE besser als Gnome ist, dass Gnome scheiße ist, dass
FreeBSD viel toller als Linux ist. Nur weil das jemand in seiner
Freizeit und ohne Gegenleistung (Was ich natürlich sehr begrüße) macht,
darf ich es trotzdem kritisieren.

2. Dieses typische „wenn es dir nicht gefällt, helf mit und verbesser
es“ ist auch sehr sinnvoll. Bei Sachen wie OSM oder Wikipedia, wo keine
Programmierkünste gefragt sind, ist das noch möglich, aber sag mir mal
bitte, wie jemand, der nicht programmieren kann, bei einem Programm
mithelfen soll? Und auch wenn immer gesagt wird, dass es auch andere
Jobs in einem Open-Source-Projekt gibt, ist das in 99% der Fällen nicht
der Fall:
– Bugreports schön und gut, aber wenn die Bug-Liste sehr lang ist, hat
der eigene Bugreport praktisch keine Chance auf Beachtung/Umsetzung. Ich
verfolge Projekte, wo seit 5 Jahren ein Bug oder Feature Request
gelistet ist, mit absolut keiner Reaktion.
– Übersetzungen sind (zumindest im Deutschen) schon immer komplett erledigt.
– Dokumentationen sind zwar auch nützlich, tragen aber nicht viel zur
Verbesserung des Programms bei.
– Andere Nicht-Programmier-Arbeiten, wie der Entwurf einer verbesserten
Oberfläche o.ä. werden nicht beachtet.

Aus persönlichen Erfahrungen habe ich gemerkt, dass das einzige, was bei
Open-Source-Projekten zählt, die Programmierkenntnisse sind. Das meine
ich nicht einmal böse, aber es ist einfach so: Alle anderen Jobs werden
nicht gebraucht. Und Programmieren lernen ist *nicht* trivial.

Das einzige wie ein Nicht-Programmierer anständig und effektiv bei einem
Open-Source-Projekt helfen könnte, wäre durch schnöden Mammon. Indem
einzelne Projekte durch Crowdfunding finanziert werden, und es so
wirklich technischen Fortschritt gäbe. Komischerweise ist das bei fast
keinem Projekt verbreitet, obwohl ich nicht verstehe, wieso. Leute, die
zwar gerne OSS benutzen, aber ihren Gehirnschmalz für andere Arbeiten
(die gibt es auch!) benutzen und dort Geld verdienen, können so Geld in
ein ihr liebgewonnes Projekt stecken, wo dann Leute, die ihren
Gehirnschmalz ins Programmieren stecken, das mit dem Geld verbessern.
Win-Win für beide. Man merkt richtig bei den ganzen Handy-Apps, dass
Projekte, die ein paar Euro kosten, in vielen Fällen viel ausgereifter
sind als Open-Source-Projekte. Das ist wieder nicht böse gemeint, aber
man sieht: Viele Leute entwerfen solche Programme nicht nur in ihrer
Freizeit, und in vielen Fällen tut das einem Projekt auch gut.

Das hätte ich ja gerne auch für OSM, wo mit einer Spendenkampagne Geld
gesammelt und das gezielt und effektiv in den Ausbau der Webseite (d.h.
des Renderers, den alle benutzen: osm.org mit Mapnik) gesteckt werden
könnte.






Mehr Informationen über die Mailingliste Talk-de