[Talk-de] 3D-Mapping-Plugins oder Online-Editoren?

Peter Wendorff wendorff at uni-paderborn.de
Sa Mai 18 09:07:35 UTC 2013


Am 18.05.2013 01:25, schrieb Tobias Knerr:
> Am 17.05.2013 22:23, schrieb Peter Wendorff:
> 
> Es gibt auch weitere Nachteile und ungelöste Probleme (siehe weiter
> unten), dennoch würde ich ein funktionierendes 3D-Repository aber
> begrüßen und mich auch um Support in OSM2World bemühen.
> 
>> In OSM codierte 3D-Modelle sind praktisch nicht mehr bearbeitbar durch
>> jene, die nicht mindestens einen solchen 3D-fähigen Editor verwenden.
>>
>> Ein Haus verschieben? welche der hundert Elemente muss ich da jetzt
>> anpacken?
> 
> Ein einfaches 3D-Gebäude ist erst nach Anklicken von einem normalen
> Gebäudeumriss zu unterscheiden, da es lediglich einige zusätzliche Tags
> hat. Ich vermute, du denkst hier vor allem an die (zahlenmäßig viel
> selteneren) komplexeren Beispiele wie z.B. bestimmte Kirchen.
Es wäre jedoch sehr einfach, die einfachen Gebäude, von denen du hier
redest, als stark generalisierte Gebäudetypen im Repository abzulegen.
Also z.B. "rechteckiges Gebäude mit Walmdach".
Auf dieses Modell könnten ja auch tausende Gebäude verweisen, ohne dass
dadurch ein Problem entstünde.
Dadurch würde - im Gegenteil - das Mapping auch gerade dieser einfachen
Fälle wieder einfacher, weil man die Gebäudeform visuell überprüfen
kann, anstatt sich auf das eigene Verständnis des Taggings verlassen zu
müssen.
Der Aufwand wäre hier nur da höher, wo diese generischen Gebäudemodelle
erzeugt werden müssen - aber gerade bei den generischen Formen dürfte
das vernachlässigbar sein, betrachtet man, wie oft die dann
wiederverwendet werden könnten.

> Bei einfachen Fällen halte ich ein 3D-Repository nämlich für fehl am
> Platz, denn der Aufwand für ein richtiges 3D-Modell wäre deutlich größer
> als der für die zusätzlichen Tags. Bei komplexen Konstrukten sieht das
> freilich anders aus.
s.o.

Übrigens könnte ein schickes Tool auch aus den parametern, die sonst
kryptisch im tagging erzeugt werden, ein 3D-Modell generieren (oder
sogar die Referenz entsprechend rausfinden, wenn ein passender Index
existiert).

>> Ein 3D-Repository, das mit den OSM-Objekten verknüpft wird, würde
>> darüber hinaus erlauben:
>> - Texturen (bei Bedarf)
>> - Wiederverwendbarkeit für baugleiche Reihenhäuser/Bungalows etc,
>> - Entlastung der OSm-Datenbank
>> - Datenformat, das echt für 3D geeignet ist.
> 
> Es würde allerdings folgende Probleme aufwerfen:
> 
> - Verknüpfung mit der Umgebung in OSM:
>   wie z.B. Tür im 1. Stock mit der in OSM gemappten Treppe verbinden?
Das Problem haben wir aber doch heute genauso, sobald jemand die
3D-Daten auswerten will.
Habt ihr in osm2world dafür mittlerweile irgendeine Lösung? Oder ist
diese Frage in einem 3D-Repository nur ein Problem wie überall sonst auch?
Wenn es das alte und gleichbleibende Problem ist, dann lässt sich auch
der entrance-node (der z.B. level=1 tragen könnte sinnvollerweise) als
referenz am Modell berücksichtigen, so wie die vier Ecken des Gebäudes
vermutlich auch.
In OSM würde daraus sowas wie:

building=yes|*
building_model_ref=42
building_model_mapping=1,2,3,4,5 (wobei das node-ids sind, 1,2,3,4 die
des building-polygons, 5 der entrance-node; prinzipiell müssten diese
nodes nichtmal teil des building-polygons sein)

für das Building-Model 42 gäbe es eine art header, der 5 Referenzpunkte
ausweist, 1,2,3,4 für die Grundfläche, 5 für den Eingang mit Treppe.

Wie gesagt - das ist nur eine grobe Skizze, nicht in die Tiefe
durchdacht, und ich weiß, dass das nicht alle Fragen beantwortet so.

> - Synchronisation mit OSM:
>   wird der OSM-Way geändert, passt das Gebäudemodell nicht mehr
Richtig.
Ändert jemand den OSM-Way, ohne die 3D-Tags zu verstehen, passt das auch
nicht mehr.
Ändert jemand den OSM-Way nicht, weil die 3D-Tags zu schwierig sind,
passt das ganze auch nicht mehr zur Realität.
Ist das jetzt besser?

> - Erlernen einer zweiten Software:
>   es fehlt an einem laientauglichen freien Modelling-Tool
Stimmt. Aber es fehlt auch an Mappern, die immer komplexere
Taggingmodelle wirklich verstehen; gerade in der breiten Masse, die wir
in der OSM-Community brauchen, um in der Fläche aktuell bleiben zu können.

> - Lizenzierung:
>   nötig wäre ein rechtliches Konstrukt, um von OSM abgeleitete Daten
> außerhalb der OSM-Datenbank so zu lizenzieren, dass mit OSM kompatibel
> bleiben, auch nach einem Lizenzwechsel.
Wieso sollten die 3D-Daten eines solchen repositories aus osm abgeleitet
werden? Parametrisierte Modelle, auf die von OSM aus referenziert wird,
wären vielmehr externe Daten unter (möglicherweise) unabhängiger
Lizenzierung, die auch abseits davon nützlich wären.

Ein Lizenzwechsel von OSM hätte auf diese Modelle selbst keinerlei
Einfluss, höchstens auf die Verwendbarkeit beider Datenbasen in Kombination.

> Zusätzlich gibt es beim Arbeiten im Modeller weitere konzeptionelle
> Nachteile gegenüber parametrischen Modellen. Dazu gehören
> Performance-Nachteile insbesondere dann, wenn jedes Gebäude eigene
> Texturen erhält. Außerdem ist man bei der Art der Ausgabe manchmal sogar
> weniger flexibel, denn ein parametrisch beschriebenes Gebäude kann z.B.
> durch eine Konfigurationsänderung von einer realistischen Darstellung zu
> einem Cartoon-Look umgeschaltet werden. In einem Modell-Repository wären
> hier wohl verschiedene Modelle nötig.
Das kommt wohl drauf an, wie viel und wie detailliert man das
Modell-Repository anlegt.

Ich könnte mir eben sehr gut vorstellen, hier mehrere Stufen zu
unterstützen:

- Form
- Form + Farbe
- Form + Farbe + Textur
- Form + Farbe + Textur + Material

Egal, welches Modell gewählt würde, ein Renderer könnte sich auf die
Verwendung der Form oder von Form und Farbe beschränken.

Gruß
Peter




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