[Talk-de] Spezialgebiet Fahrrad-Mapping

Wolfgang Schuch wolfgang.schuch at adfc.de
So Okt 6 12:20:50 UTC 2013


Hallo rainer,

> - Routen, die nur als Empfehlung existieren ('nicht sichtbare Daten').
Ich sehe
> aber durchaus eine Chance, dass solche Daten in OSM akzeptiert werden, wenn sie
> ausreichend dokumentiert und publiziert sind.

und deren Auswertung, bzw. deren Auswertungsmöglichkeit. Wenn einfach
alles was irgendwo *cn hat in die cyclemap oder fietsmap kommt, wird es
schnell unübersichtlich. Sicher ist es sinnvoll, vorhandene Empfehlungen
auch zu erfassen, sie dürfen aber nicht die real vorhandenen
Wegweisungsnetze unauffindbar machen.

> - Routen die zwar durch spezielle Fahrrad-Wegweiser gekennzeichnet sind, aber
> keine Routennummer oder -kennung enthalten und aus denen sich auch keine Routen
> konstruieren lassen.

Da muss ich doch mal als Wegweisungsspezialist eingreifen ;-)
Es gibt prinzipiell 2 Arten, wie Wegweisung heutzutage entsteht. Auf
Grundlage der ERA
(http://www.fgsv-verlag.de/catalog/product_info.php?products_id=2869)
und MWBR
(http://www.fgsv-verlag.de/catalog/product_info.php?products_id=433)
sollten Netze entwickelt werden, die dann mit Wegweisung beschildert
werden. Denn der Radverkehr benötigt Netze, nicht einzelne Routen. Diese
Routen können dann im Netz abgebildet werden.
Leider scheuen Bundesländer (außer NRW) und viele Kreise davor zurück
ein gesamtes Netz für ihre Gebietskörperschaft zu erstellen. So werden
einzelne Routen ausgewiesen (z.B. in Hessen
http://www.hessen.adfc.de/radfernwege/images/hrfw.png), die auch in
ihrer Summe kein Netz im Sinne der oben erwähnten Regelwerke darstellen.
Daraus kann aber langfristig ein Netz entstehen, wenn es weiter
ausgebaut wird.
OSM bildet aber mit seinem Routen basierten System genau diese (noch
aktuelle) Herangehensweise ab.
Die für das Radverkehrsnetz NRW gefundene Herangehensweise in OSM halte
ich für recht Ziel führend. D.h. aber, das in einzelne Teilnetze
unterteilt werden muss, die den Auftrag gebenden Gebietskörperschaften
zugeordnet werden müssen. Dies ist im Gelände nicht immer so einfach
herauszufinden und manchmal sehr komplex. Tipps dazu kann ich gerne geben.

> - Klassifizierung von Straßen und Wegen entsprechend ihrer Eignung für
> Radfahrer. Versuche, dieses Thema mit tracktype, smoothness, bicyle:scale,
> class:bicycle  oder diesem Vorschlag [2] zu lösen, scheitern daran, dass es sich
> dabei immer um individuelle Einschätzungen handelt. Was bei tracktype, wo
> objektive Kriterien wie der Belagtyp mit herangezogen werden, noch einigermaßen
> funktioniert, versagt spätestens bei Kriterien wie "Gefährlichkeit" und
> "Komfort". Sinnvoller ist es, objektive Attribute wie Belagtyp und Straßenbreite
> flächendeckend zu erfassen.

Dies alles sind Zusatzinformationen, die sicher auch in Zukunft
ausgewertet werden können. Als Planer erhebe ich solche Informationen in
Radverkehrsnetzen regelmäßig. Ich wäre aber als ersten Schritt froh,
wenn die real im Gelände umgesetzten Netze in Form von Wegweisung auch
in OSM abgebildet wären. Als nächstes kann dann eine genauere
Beschreibung der einzelnen Straßen erfolgen (meine Meinung). Was die
Klassifizierung von Radverbindungen an geht, bewegt sich rechtlich auch
einiges im Lande, aber das ist auch ein anderes Thema zu dem ich was
schreiben kann, wenn es wen interessiert.

Gruß
Wolfgang Schuch
RadWW




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