[Talk-de] "=?iso-8859-1?q?Fl=E4chenmapping?=" so korrekt? Wie korrigieren?
Christoph Hormann
chris_hormann at gmx.de
So Apr 6 12:44:11 UTC 2014
On Sunday 06 April 2014, Falk Zscheile wrote:
> [...]
> Was ist deiner Meinung nach die "inherente Problematik" einer
> Klassifizierung? Die Abstrahierung der uns umgebenden Umwelt?
Nein, sondern die Notwendigkeit, in jedem Fall eine
entweder-oder-Entscheidung zu fällen. Mit einem allgemeinen
landcover-Schema gäbe es halt ein landcover=grass und ein
landcover=trees und man müsste sich bei der Streuobstwiese unsinnig
entscheiden, was man nimmt. Das wäre gegenüber der derzeitigen
Situation, wo man zumindest teilweise natural- und landuse-Tags
kombinieren kann, nochmals verschärft.
Auch wenn man in der gerenderten Karte am Ende vielleicht nur entweder
das eine oder das andere darstellt, sollte man das nicht schon bei der
Erfassung vorbestimmen.
> > Was sehr schön wäre ist, wenn es möglich wäre, die gröbsten
> > Inkonsistenzen durch gezielte und ggf. auch radikale Änderungen an
> > den im Wiki dokumentierten Regeln und entsprechend im
> > Standard-Rendering-Stil zu ändern. Ob das jeweils dann als
> > landuse-, landcover- oder natural-key läuft, ist denke ich egal -
> > die meisten Mapper interessieren sich eh nicht für die Feinheiten
> > der Semantik.
>
> Deswegen ist es auch so Wichtig nicht mehrere wichtige Informationen
> in einem Tag zu "verstecken". Eine einfach Semantik im Sinne von nur
> eine Hauptinformation pro Tag wäre wünschenswert.
Ich denke, da sind wir uns weitgehend einig, ich denke aber auch, dass
dies eher durch klarere Eingrenzungen bestehender Tags als durch
Schaffung vollkommen neuer gelingen könnte.
Generell scheint es mir von primärer Bedeutung, dass der Mapper für das,
was er sieht, die passenden Tags findet. Dafür ist es oft sehr
hinderlich, wenn die Tags in ihrer Bedeutung viele Aspekte kombinieren,
wie es ja leider oft vorkommt. Gleichzeitig ist es aber auch
erschwerend, wenn der Mapper für die exakte Beschreibung von dem was er
sieht ein halbes Dutzend Tags kombinieren muss und der Renderer dann
trotzdem nur eines davon für die Darstellung nutzt. Sieht der Mapper
zum Beispiel einen Park, ist es durchaus recht praktisch, dass er das
leisure=park taggen kann und damit fertig und nicht eine Kombination
von
landcover=grass
trees=yes
access=public
purpose=recreation
sitting=yes
walking=yes
running=no
bike=no
children=yes
ballsport=no
verwenden muss, um das zu umschreiben und der Renderer es dann trotzdem
genau wie eine Viehweide darstellt. Ideal ist es natürlich, wenn
beides möglich ist, es also fein granulierte Tags gibt sowie
shortcut-Tags für gängige Kombinationen. Das würde aber vor allem von
den Renderern eine intelligentere Tag-Auswertung erfordern.
> > Es
> > gibt ja immer wieder vernünftige Ansätze in der Richtung, die sich
> > aber meist im Sand verlaufen. Zuletzt wenn ich mich recht erinnere
> > zum Beispiel zum natural=wood/landuse=forest-Chaos, woraus dann
> > aber auch wieder nichts geworden ist (warum eigentlich?).
>
> Woran machst du fest, dass sich nichts entwickelt. An welchen
> Kriterien würdest du erkennen, dass sich etwas ändert oder eben
> nicht? Nur weil man nicht gleich los zieht und alle natural=wood
> löscht heißt das doch nicht, dass sich nichts entwickelt.
Ich habe nicht gesagt, dass sich nichts entwickelt, sondern dass es
wünschenswert wäre, wenn erlangte Erkenntnisse über notwendige und
sinnvolle Änderungen nicht so oft wieder verloren gehen. Es gibt
natürlich auch gute Gründe, weshalb das passiert, aber letztendlich
haben wir in OSM da schon ein gewisses Skalierungsproblem, dadurch dass
mit zunehmender Größe des Projektes grundsätzliche Änderungen
schwieriger werden und sich Strukturen stärker zementieren.
So etwas wie das natural=wood/landuse=forest-Problem würde es schon
erfordern, dass die OSM-Community zu der kollektiven Erkenntnis kommt,
dass man sich da etwas verrannt hat und das jetzt korrigiert. Und dann
den Mut und die Koordination aufbringen, das umzusetzen.
--
Christoph Hormann
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