[Talk-de] Androhung von Benutzersperren für Verklebe-Ideologie

Florian Lohoff f at zz.de
Mo Okt 22 06:27:25 UTC 2018


Hola,

On Mon, Oct 22, 2018 at 07:30:33AM +0200, "Christian Müller" wrote:
> Prinzipiell +1, es ist aber auch eine Frage gegen (anhand) welche(r)
> Auflösung gemappt wird.  Wenn Alleebäume, Graben und Bankette nicht
> auf einem Luftbild zu erkennen sind und außerdem _keine_ Vorort-
> Besichtigung stattfand, dann ist es _nach dieser Quellenlage_
> nicht falsch, diese Objekte zu unterschlagen.
> Eine ungenaue Ackergrenze ist in diesem Fall besser, als gar keine.

Aeh ja - nein - Wenn dein Luftbild so schlecht ist das du das nicht
erkennen kannst solltest du besser nichts einzeichnen oder?
Dann sind das keine Fakten sondern glauben, meinen, hoffen und
das widerspricht den "Good mapping practices" das zu mappen
was "on the ground" ist oder?

Also ich habe großflächig auch schon Straßen entfernt weil es keine
Straßen sondern Bäche/Flüsse waren - nur so viel zu "schonmal irgendwas
eintragen". Wenn man es nicht eindeutig identifizieren kann - lassen. 
Note setzen - Muss on the ground gelöst werden oder vielleicht sind
die nächsten Luftbilder belaubt/unbelaubt und dann sieht man es oder so
ähnlich.

Ich könnte da ein Buch drüber schreiben was mapper in Luftbildern alles
meinen zu Erkennen. Gerne genommen immer wieder "landuse=forest" entlang
der Straße dabei waren auf der einen Seite nur die Schatten.  Das ein
Baum 1/2 Durchmesser der Krone an Überhang über ein anderes Element hat
ist auch 90% der Mapper völlig unbekannt - Da ist der Kronenumfang ist 
dann der Forest ... *soifz*. Völlig ausser Acht gelassen wird auch das
98% der Grundstücksgrenzen gerade sind - Da wird dann um jeden Zweig 
drumherum gemalt.

> Sollen diese temporären bzw. groben Datenstände vermieden werden,
> dann wäre eine Regel aufzustellen, nach der nur Daten in OSM einge-
> tragen werden dürfen, die mit einem Fehler <= eps der Realität
> entsprechen.  Solche eine Regel gibt es m.W. für/in OSM nicht.
 
> Natürlich ließe sich mit ein paar Grund_annahmen_ über die Topologie
> auch eine Ackergrenze _konstruieren_ die neben der Straße liegt, ob-
> wohl kein genaues Luftbild zum Tracen vorliegt, aber das kann im
> Zweifel die Realität genau so schlecht approximieren bzw. annähern,
> wie das Verkleben, das in Gebieten mit schlechten oder gar keinen
> Luftbildern nunmal einfach und bequem ist, selbst wenn ein Fehler
> "eps" später bei geänderter Datenlage sichtbar wird.

Es ist nur für den Ersteinträger Bequem - Das ist das Grundproblem.
Alle die danach kommen und was korrigieren Fluchen. Dann unglued
man einen Node an einer Kreuzung und hat mit einem mal 4 Flächen
und 4 Straßen und auf jedem Ecknode ist dann noch ein traffic light.
Dann ziehen man die auseinander und löscht auf den Areas das traffic
light und merged die Straßen wieder (Oder man vergisst das und wir
haben routingprobleme). Dann sieht das natürlich total bescheiden
aus weil der mapper auf den wegen alle 5 Meter einen Node hat
um die Hauseinfahrten anzuschliessen also robbe ich jeder Straße
hinterher und ungluee alle 5 meter einen Node und sortiere die 8 Objekte
dahin wo wie hin gehören. Nach 15 Minuten möchte ich dann meine
Streitaxt auspacken. Wenn man dann eine Straße durch hat die mal
irgendwann gerade war dann sieht die als hätte jemand seinen
GPX track stumpf übernommen. Also nochmal alle nodes
selektieren und mit "l" in eine Reihe bringen. Und dann kann man
so 60% der Nodes löschen die mit einem mal überflüssig werden. Denn
Areas gewinnen durch das verkleben deutlich an Nodes - Ich habe das
mal statistisch versucht zu erfassen und das war so eine Nummer
mit +200% oder so. Das sind keine Nodes die umsonst sind - Aber
nodes die nutzlos in der Fläche sind weil es nur für die Straße
relevant wäre.

Die alternative wenn es schneller gehen soll (Die aber den good mapping
practices widerspricht weil es die historie kaputt macht.

landuses löschen und neu eintragen. Dauert nur einen Bruchteil
der Zeit. Einen Teil der historie kann man erhalten wenn man ERST
neu einträgt auf evtl nutzbaren alten nodes und dann den alten landuse
löscht. Dann bleiben die Nodes zumindest erhalten. Kann man auch gleich
nutzen um den landuse zu verkleinern.
 
> Die Bewertung, ob etwas sachlich falsch ist, hängt also unmittel-
> bar an der Verfügbarkeit entsprechender Information zum Abgleich.
> Das ist der Wikipedia sehr ähnlich:  Oft als Tertiärquelle be-
> nannt, kann die wiedergegebene Datenqualität nicht besser sein,
> als das, was sekundärquellenhaft den Autoren (und auch den Ad-
> mins ..) zur Verfügung stand.

Ziehen des Landuses bis zum verkleben an die Straße ist IMMER falsch -
Die Frage ist nur wie groß der Fehler ist. Es gibt im Josm oben eine
Skala und wenn ich da sehe das die beiden Nodes zwischen Straße und
Acker nur 20cm nebeneinander liegen (Man kann einfach mal die beiden
Nodes schnell in die Ecke oben schieben dann sieht man das ja)
dann weiss ich das ist gelogen weil da kein Auto drauf passt auf die
"Straße". Dafür brauche ich nichtmal ein Luftbild. Einfache
Approximation - Street/Lane attribute view im Josm an machen und die
lanes setzen (Und shoulder, sidewalk, cycleway) dann hat man mal einen
Anhalt wie Breit es denn sein wird so in etwa. Und wenn dann der landuse
mitten auf der "virtuellen" Straße liegt dann sollte jeder mal
nachdenken. Und wenn man nicht erkennt ob das 1 oder 2 lanes sind dann
sollte man da lieber von den Ortophotos nichts nutzen.

> In D ist das aufgrund sehr guter Auflösung der Orthofotos weniger
> relevant, aber in anderen Gebieten sieht es eben anders aus. Selbst
> wer einen Anschluss mit geringer Bandbreite hat, ist evtl. auch
> hierzulande nicht bereit auf eine hochauflösende Orthofoto-Quelle
> zurückzugreifen, obwohl sie zur Verfügung stünde.

Exakt - Vor dem ganzen Open Data/Deutschlandlizenz 2.0 Thema
waren wir in NRW mit 10cm Bodenauflösung unterwegs. Jetzt über 
ESRI sinds in meinem Kreis noch vermutlich 20cm. Es reicht
um Gullideckel, Straßenlaternen, Zäune, Fahrbahnmarkierungen etc
sauber zu erkennen. Auch Bewuchsgrenzen an der Bankette sind sauber
zu erkennen. Also muss mir hier keiner Erzählen das man den Acker bis
zur Straße ziehen "musste" ...

Und ich selber habe DSL Light mit 384KBit/s zu hause - Ich weiss was
lange warten auf Ortophotos heisst. (Für Leute mit VDSL, Glas etc zu
Hause - Das ist so wie das E im Handy oben in der Ecke wenn das twittern
nicht mehr geht)

Flo
-- 
Florian Lohoff                                                 f at zz.de
        UTF-8 Test: The 🐈 ran after a 🐁, but the 🐁 ran away
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