[Talk-de] Karte der Impfzentren
Christian Müller
cmue81 at gmx.de
Do Dez 2 00:20:23 UTC 2021
> Gesendet: Mittwoch, 01. Dezember 2021 um 11:12 Uhr
> Von: "Martin Koppenhoefer" <dieterdreist at gmail.com>
> An: "Openstreetmap allgemeines in Deutsch" <talk-de at openstreetmap.org>
> Betreff: Re: [Talk-de] Karte der Impfzentren
>
>
> dann sieh Dir deine Liste nochmal an, wenn das der Schluss sein soll.
Es hilft im Übrigen nicht, wenn auf dieser Liste
über Ausmaß oder gut, richtig und falsche Ansichten
und Handlungsweisen diskutiert wird. Covid ist ganz
klar und vollumfänglich _nicht_ Thema dieser Liste,
die Diskussion darüber und die fachgerechte Behandlung
muss an anderer Stelle stattfinden.
Mit der Verwässerung zu einer Liste, die alles diskutiert
hilft man weder den Betroffenen noch dem Projekt der
offenen Karte, die OSM der Welt bereitstellt.
Als das Projekt startete gab es viel häufiger Fragen,
was in die DB gehört und was nicht. Damals wurden gut,
gerne und oft Fantasiegebilde eingetragen, phantastische
Inseln die es so auf dem Planeten Erde gar nicht gibt,
bzw. gab. Das hat OSM hinter sich gelassen, die Sach-
arbeit gewann dauerhaft die Oberhand und die Doku ist
auch über die Jahre gereift und wurde konkretisiert.
Es nützt Niemandem etwas, nun dem aktuellen Tages-
geschehen hinterherzulaufen und diese gewachsenen
Prinzipien wegen der Pandemie oder ihren Begleit-
erscheinungen über Bord zu werfen.
Um ein Gleichnis auf einem neutraleren Feld aufzuzeigen,
loht ein Blick auf die Geocaching-Geschichte. Die
Standorte dieser Caches wechseln, die Standzeiten sind
unterschiedlich. OSM wird von der Geocaching-Community
als Basisdienst verwendet, die Caches aber i.d.R. in
getrennten DBs gepflegt.
Warum sollte man das für die ähnlich sporadischen
Phänomene der Impfzentren und mobilen Impfgelegen-
heiten anders handhaben?
Es handelt sich auch nicht um ein Ereignis, dass
ähnlich eines Erdbebens, Vulkanausbruchs, o.ä. die
Karten-Topographie schlagartig verändert, Umständen
denen sich HOT bereits widmet.
In einem Amt wird als erstes die Zuständigkeit ge-
prüft. Das Kartieren von Basisdaten ist zwangs-
läufig einem ähnlichen Prozess unterworfen.
OSM hat nicht die personellen Ressourcen, kurz-
lebige Daten verlässlich (und flächendeckend) ein-
und wieder auszupflegen. Das lässt sich mit einem
kurzen Blick auf langlebigere Daten (Geschäfte,
Öffnungszeiten), zu denen Aktualisierungen fehlen,
kurz und schmerzfrei ableiten. Wer diese Erfahrung
nicht hat, der kann sie gern selbst machen. Die
DB ist schließlich offen. Niemand spricht ein
Verbot aus, auch für die (Straßen-)Baustellen
im Übrigen nicht.
Das Geschriebene ist Empfehlung, basierend auf
Erfahrung und beobachtetem Konsens der letzten
Jahre. Ich rate davon ab, sich die Last kurz-
lebiger Datenobjekt auch noch in den Rucksack
bzw. die DB zu laden. Es gibt hier aber keinen
Zwang, auch in drei Monaten nicht - wer will,
kann sich trotzdem daran probieren.
Die Aktualisierung langlebigerer Datenobjekte,
die weniger Streitthema sein dürfte, ist aber
nicht minder wichtig.
Viele Mapper sind (vor Jahrzehnten) von Google
zu OSM migriert, weil der Beitrag an das Unter-
nehmen zumindest damals ein Geschenk ohne Gegen-
leistung war (die Daten anderer Mapper konnten
nicht bezogen werden, z.B.). Nutzer haben sich
für OSM aufgrund höherer Aktualität und Details
entschieden. Das ist alles keine Einbahnstraße,
wenn die Daten "gammeln" werden diese Nutzer
(und evtl. auch die Mapper) auch wieder umziehen.
Sorry für die Länge, das sollte eigentlich
keine Streitschrift werden. Dank an all jene,
die bis hierhin gelesen haben und sich hoffent-
lich ihre eigene Meinung bilden.
Gruß
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