[Talk-at] Wann ist zuviel zuviel
Friedrich Volkmann
bsd at volki.at
Fri Dec 2 14:25:21 UTC 2011
On 02.12.2011 12:56, MERIGHI Marcus wrote:
> 1) Technische Beschraenkungen: von den Servern (Renderern) bis zu den
> Clients (z.B. gpsmid) wird die Freude ueber Unmengen Daten gering
> sein.
Die Kapazitäten und Geschwindigkeiten steigen in der IT exponenziell an. Die
Zeiten sind vorbei, wo man um ein paar Bytes knausern musste.
> Daten des konkreten Falles
>
> 1,2km x 1,2km (ungefaehr)
> 500kb daten
> 32650 nodes
> 1289 ways
> 79 relations
> (Davon eine Klettertour und ein Wanderweg; sonst net viel, ausser eben
> natural= und landuse=)
Es fehlt aber auch nicht mehr viel. An einer Gegend, die fertig gemappt ist,
würde ich nicht mehr viel herumdoktorn. Wenn man fremde Daten in einer Weise
ändert, dass Informationsgehalt verloren geht, sollte man das auf jeden Fall
vorher mit dem Ersteller abklären.
> (Du kartographierst ultragenau die Latschen in einer Karte, die keine
> Hoehenschichtlinien enthaelt und von daher ohnenhin nicht als
> BEV/OeAV/sonstige-Ersatz dienen kann?)
Wir kartieren nicht um einen Ersatz für irgendwas zu schaffen, sonder um
gute OSM-basierte Karten zu ermöglichen. Da gehören Latschen dazu.
Höhenlinien haben wir nicht in der Datenbank, weil die automatisch aus einem
Höhenmodell generiert werden. Wenn genaue Laserscans für OSM verfügbar
werden - für Tirol sind sie das ja schon - können die Höhenlinien in
OSM-basierten Karten so genau sein wie in den BEV-Karten, und sogar noch
feiner abgestuft.
> natural=wood gibt's in Oesterreich (meines Wissens nach) nur mehr einen
> kleinen Flecken irgendwo in NOE. Wenn, dann waer's also landuse=forest.
wood/forest ist ein klassisches Streitthema, das werden wir hier nicht
klären können.
> Kannst mir auch noch sagen, warum Du penibelst (und falsch) die
> Latschen, nicht aber die Felsen kartographierst? Keine Baeche?
Gibt es eine Verpflichtung dazu, Latschen nur in Verbindung mit Bächen zu
mappen? Wenn ja, dann bitte ins Wiki reinschreiben.
Auf dem Karstplateau wird das schwierig sein, da gibt es wahrscheinlich
keine Bäche.
> Ich schiele bei dieser Gelegenheit immer Richtung BEV/OeAV-Karten; dort
> sehe ich, ob eine Felswand oder ein Latschenfeld auf mich zukommt. Ich
> sehe aber _nicht_ jede einzelne Latschengasse (die ja in fuenf Jahren
> moeglicherweise auch zugewachsen ist oder von einem braven Menschen neu
> ausgeschnitten wurde.).
In den BEV-Karten sind Latschenwälder gar nicht eingezeichnet, genausowenig
wie Wiesen, Äcker und Heiden. Normale Wälder sind aber sehr wohl genau
eingezeichnet, und manche stimmen nicht mehr, weil sie sich verändert haben.
Mit dem Problem muss man in der Kartografie leben.
> Vorschlag: ein grosser, durchgehender Latschenfleck; der zeigt uns, dass
> wir uns oberhalb der Wald- und unterhalb der "do san nua mea
> stana"-Grenze und in einem Bereich des muehsamen Fortwaertskommens
> befinden.
So einfache Grenzen gibt es nicht. Von Natur aus würde der Wald nach oben zu
immer niedriger werden und allmählich in Latschen übergehen, und die
wiederum verlieren sich in einer Kampfzone mit den Zwergstrauchheiden. Durch
den Menschen sind aber viele Waldbereiche durch Almen und Schipisten
ersetzt, und dann kommen noch die topologischen Faktoren (Steilheit,
Exposition, Lawinen...) dazu. Darum gibt es im Normalfall einen Fleckerlteppich.
> Dazwischen zeichnen wir die groesseren Latschengassen als
> natural=bedrock, natural=scrub und natural=cliff ein, je nachdem was es
> ist?
natural=bedrock ist kein Standard, da gibt es alternative Vorschläge wie
natural=bare_rock usw. Also besser noch gar nicht mappen. Außerdem kann
zwischen Latschen auch natural=fell sein.
--
Friedrich K. Volkmann http://www.volki.at/
Adr.: Davidgasse 76-80/14/10, 1100 Wien, Austria
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