[Talk-at] Weglose Anstiege auf Berge: eintragen?
grubernd
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Tue Sep 18 08:04:24 UTC 2018
On 2018-09-17 10:50, Marcus MERIGHI wrote:
> ich ueberlege, ob es angebracht ist, weglose Anstiege auf Berge in der
> OpenStreetMap einzutragen.
wenn's wirklich weglos ist, aus meiner Sicht: nein.
obwohl: für die Skitourengeher gibt's auch "ski:piste=skitour".
und da sieht man je nach Jahreszeit/Wetterlage überhaupt nichts.
zumindest der erste sollte wissen was er tut.......
> In OSM wird die "ground truth" getaggt; diese gibt es bei einem
> "weglosen Anstieg" naturgemaess nicht.
> Dies spricht gegen das Eintragen solcher Anstiege.
nackerte Landschaft --> nix.
Steinmanderln = Wegmarkierung --> eintragen.
> Auf der anderen Seite draengt es sich auf, solche Informationen ("ja,
> da kann man rauf, wenn man XYZ in Kauf nimmt") per OSM weiterzugeben.
überspitzt könnte man dann eine geschlossene Fläche auf die ganze Erde
werfen, weil seinerzeit hat auch niemand gedacht, dass man auf
irgendeinen der hohen Berge überhaupt hinaufgehen könnte. und nicht nur
die Sportler vom roten Energiekracherl zeigen ja immer wieder wie weit
man vermeindliche Grenzen hinausschieben kann.
> Ich versehe diese paths mit den entsprechenden Tags (SAC=,
> trail_visibility, width=0).
"width=0" halte ich für falsch. das einfach weglassen.
"trail_visibility=no" passt dafür super.
> Diese paths werden leider nicht als "speziell" erkennbar in den diversen
> Renderern behandelt sondern scheinen praktisch ununterscheidbar zu
> "offiziellen" Wanderwegen auf.
ausser in den entsprechenden Outdoormaps wo dann die offiziellen
Markierungen auftauchen, sofern eingetragen. so wie in normalen
Wanderkarten früher auch.
ich bin mal quer durchs Hagengebirge mit einer uralten F&B Karte wo der
Pfad schon nur noch halbgrau eingezeichnet war. zwei Kartengenerationen
davor war er noch dicker. ohne perfektes Wetter wäre ich sofort
umgekehrt, die Steinmanderln waren sehr rar und vom Pfad effektiv nix zu
sehen.
und im Kemetgebirge haben sie Anfang der '90er die in der ÖK noch grün
markierten Wege vor Ort mit grauer Farbe übermalt gehabt. diese Wege
habe ich dann irgendwann aus dem Luftbild - wo sichtbar - in die OSM
eingetragen. die Teilstücke wurden mir von einem "hilfreichen"
Fehler-Korrigierer dank keepright & Co dann irgendwann gelöscht, weil es
kann ja keine unverbundenen Wege geben. :rolleyes:
nach Changeset-Diskussion war dann alles wieder gut.
Das sind teilweise jahrhundertealte Alm- und Reisewege:
https://www.openstreetmap.org/#map=15/47.5208/13.7945
> Denn was nach dieser Diskussion bleibt, ist die Verantwortung. Will ich
> in der Zeitung lesen, dass eine/r dort abgestuerzt ist, wo sie/er nur
> hinkam, weil ich es eingezeichnet habe?
im alpinen Raum zählt immer die Eigenverantwortung, bzw die
Verantwortung für die Gruppe, die zusammen unterwegs ist. auch wenn die
Freizeitindustrie das ganze gerne als reines Action!Action!Fun! verkauft.
Literaturempfehlung:
Pit Schubert - "Sicherheit und Risiko in Fels und Eis"
oder fühlt sich jemand in der OSM schuldig weil auf einer Strasse jemand
verünglückt ist der zu unvorsichtig war und blind dem Navi gefolgt ist?
wie ist das mit Badeseen, in denen jemand ertrinkt weil er/sie den See
in der Karte gesehen hat und hingegangen ist?
stell dir vor, du mappst einen Imbissstand an dem sich jemand eine
Lebensmittelvergiftung holt. usw usw.
> Ich hatte auf auf gipfeltreffen.at schon Menschen, die solche Anstiege
> in der OSM gefunden und ausprobiert haben.
> Es ist also keine rein akademische Diskussion.
> Konkretes Beispiel:
> https://www.openstreetmap.org/way/623761885
wow, also ich bin ja durchaus ein
wild-querfeldein-da-muss-doch-ein-Weg-sein Wanderer, aber diese Route
würde ich mich jetzt nicht so einfach trauen zu mappen. zumindest vom
Luftbild ist nicht einmal ein Ansatz von Pfad zu erkennen. wenn
allerdings sauber die Steinmanderln herumstehen.. voll ok.
grüsse,
grubernd
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