[Talk-de] Datenlizenz

Frederik Ramm frederik at remote.org
Mo Jun 25 18:48:21 UTC 2007


Hallo,

>> Schon klar. Aber wenn der Verlag in China meinen "Arbeitslohn" praktisch 
>> einfach umgehen darf, dann ist damit meinem Modell ja der Boden 
>> entzogen. Ich koennte also gar keinen solchen Atlas produzieren, ausser 
>> eben, ich mache es als Hobby - denn Geld verdienen (und dabei rede ich 
>> nicht von reich werden, lediglich von einem ausreichenden Lohn fuer die 

> keine ahnung wieviel arbeit du investieren kannst, aber wenn die OSM
> leute eine ganze erdkugel mappen, wird alle darauf aufsetzende arbeit
> (zb. einen bereich hübscher darstellen) geringer sein.

Es sind genug Szenarien denkbar, in denen das nicht so ist. (Denk mal an 
Cambridge z.B., das hat eine einzelne Person fast allein komplett gemappt.)

> hm, bei der frage "ist denn die lizenz überhaupt rechtsgültig" riecht es
> verdächtig nach der jahrelangen mär, dass die GPL vor gericht keine
> chance hätte ... nun ist es mit dem geozeug vielleicht anders, aber: wen
> kann man denn fragen? ifross? ich hab mal eine passende anfrage[1] gestellt.

Es ist mittlerweile relativ sicher, dass es kein Urheberrecht auf 
"Fakten" gibt und eine reine CC-BY-SA fuer unsre Daten daher unwirksam 
ist. Das sagen sogar die Leute von Science Commons, und die muessen es 
ja wissen. Was es gibt, ist ein "Datenbankrecht", das Dir eine 
Urheberschaft an einer Datensammlung zuerkennt. Speziell dieses Recht 
ist aber in den existierenden CC-BY-SA 2.*, ausser in der belgischen und 
niederlaendischen Uebersetzung, *nicht* inkludiert.

(Zitat aus legal-talk:

- Read http://sciencecommons.org/resources/faq/databases.html , which
explains how CC licences protect copyright, not database right.

- Read http://edina.ac.uk/projects/grade/
gradeDigitalRightsIssues.pdf , which explains how geodata is
protected by database right, not copyright.

Ende Zitat.)

> naja. nicht jeder will das OSM gemeinfrei ist. die wahl der lizenz
> erfolgt in jedem fall bewußt.

Nein, keinesfalls. Frag doch mal irgendeinen Mapper: "Wieso hast Du Dich 
entschieden, Deine Ergebnisse ausgerechnet mit einer CC-BY-SA zu 
lizensieren, und welche Rechte und Pflichten ergeben sich dadurch fuer 
die Nutzer?"

Die Mapper nehmen halt, was da ist. Sie achten vielleicht gerade noch 
drauf, dass sie nicht ihre Daten bei Google einkippen und denen damit 
exklusive Nutzungsrechte einraeumen (nichtmal das tun viele). Aber FDL, 
PD oder CC? Es gibt ein Zitat von Steve Coast, das mehr oder weniger 
sagt, dass er die CC-BY-SA-Lizenz damals genommen hat, weil er Copyleft 
eine gute Idee fand, ansonsten sei das halt die Lizenz gewesen, die 
gerade greifbar war. Eine bewusste Auswahl hat nicht stattgefunden.

Bye
Frederik

-- 
Frederik Ramm  ##  eMail frederik at remote.org  ##  N49°00.09' E008°23.33'




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